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Ich habe lange darüber nachgedacht, wie es mit meinen Beachtungswünschen aussieht.
Ich bilde mir ein, eigentlich eine bescheidene Person zu sein, dennoch brauche auch ich manchmal Beachtung, entweder, dass meine Kochkunst gelobt wird, dass mein noch , wie manche meinen, jugendliches Aussechen gelobt wird, wenn ich ein gutes Bowlingspiel hinlege oder hier bei BX, wenn meine Texte "Beachtung " finden und gelesen werden. Aber ist das nicht etwas ganz Natürliches?
Deshalb bin ich aber noch nie auf die Idee gekommen , was die Kochkunst anbelangt eine "Sterneköchin " zu werden, was das jugendliche Aussehen anbelangt, Model für Seniorinnen zu werden, was die Bowlerei anbelangt, komme ich nicht auf die Idee eine Meisterin zu sein und was das Schreiben auf BX-anbelangt, ist es für mich eine sehr vergnügliche Angelegenbheit, die mir sehr viel Spaß macht und ich käme nie auf die Idee, dass ich eine gute Schriftstellerin bin. Das wäre für mein bescheidenes Talent einfach nur vermessen.
Abef ich habe hier in BX so viele Menschen kennegelernt, die meine Bewunderung haben, weil sie einfach gut sind und die von mir sehr "beachtet " werden. Neid? nein, von Neid bin ich weit entfernt. Ich erkenne einfach an, dass sie nicht nur sehr gut, sondern auch viel besser sind und ich noch von ihnen lernen kann.
Trotzdem freue ich mich immer wieder über ein wenig "Beachtung " von anderen Menschen.
LIebe Grüße Dora

... geht es mir in letzter Zeit. Ich habe keine Lust mehr, auf mehr als Spaß. Die Leute, denen BX die ganze Welt der Inspiration ist, möchte ich das nicht vermiesen, aber für mich ist es Spaß und nicht mehr.
Ernstere Angelegenheiten haben immer Vorrang vor der Sucht nach Streicheleinheiten.
Ein schöner Denkanstoß von Moni.

LG Heidi

Beachtung war schon immer ein schlechter Gradmesser für Qualität. Denn Qualität sollte sich - so meine ich - kraft ihrer selbst ohne Kampf und Krampf darstellen können, dürfen und müssen.
Neid ist ein destruktives Gefühl, wobei er den Neider mehr trifft als den Beneideten.
Moni hat hier ihren Kropf geleert; "die Schlechten in's Kröpfchen" - irgendwann ist dieses voll und behindert die Atmung.
"Die Guten in's Töpfchen" - so käme es zum Genuss.
Wozu sind wir hier? Wir sind auf der Welt, um uns gegenseitig das Leben zu erleichtern und lebenswert erscheinen zu lassen. Die sieben Todsünden sind schon seit biblischen Urzeiten bekannt und in weiser Sicht formuliert. Neid ist eine davon. Und Egoismus auch. Vor ihnen sollten wir uns hüten.
Cecilia

Auweia, ein heikles Thema, welches hier von Moni angesprochen wird. Die Beachtungslust, auch wenn sie diesen Begriff nicht verwendet.
Ab wann kippt der Wunsch, beachtet zu werden, in etwas Krankhaftes, Narzisstisches um? Ist die kleidische Extravaganz eines Modeschöpfers künstlerische Ausdruckskraft oder hat er nur eine Schraube locker? Oder beides?
In Sachen der Mode hüte ich mich, zu (be)urteilen. Meine Erziehung in einem protestantischen Umfeld schiebt mich eher in das Lager der grauen Maus, als in das des grell-bunten Pfaus. Doch scheint mir diese Art, provokant Blicke auf sich zu ziehen, wenig verwand mit dem Beachtungswunsch hier auf BX, obschon er häufig viel von einem Trieb hat. Natürlich liegt jedem BX-Autor daran, nicht blind als Dateileiche auf irgendeinem Server abgelagert zu werden. Sonst hätte er den Text ja auch für sich behalten können. Fällt ein Text in ein „Beachtungsloch“ (einiger meiner Beiträge sind dort gelandet), dann soll es jedoch kein Drama sein.
Kürzlich hatte ich als Antwort auf einen kurzen und aus meiner Sicht unbedeutenden Buchkommentar von dem Autor eine enthusiastische Nachricht erhalten, als hätte ich ihm das Leben gerettet. Ich war regelrecht erschrocken gewesen. Und mir war erneut klar geworden, wie wenig wir voneinander wissen hier in dieser virtuellen Welt. Wir kennen unsere Empfindsamkeiten, unsere Verletzbarkeit nicht, unabhängig vom Alter und Geschlecht. Vielleicht ist das Schreiben ja schon an sich ein narzisstischer Akt, so kunstvoll er sich auch in verquirlte Handlungsstränge zu verbergen sucht. Ist dem so, dann kommt jede Veröffentlichung der Offenlegung einer Achillesferse gleich. Deren Nicht- oder Missbeachtung eine ungemein schmerzliche Erfahrung sein kann.
Wir können (oder wollen) nicht alles lesen, was auf BX veröffentlicht wird. Eine Auslese ist möglich, und dafür werden die „Freundschaften“ geschlossen. Ich lese (zumindest versuche es) alle Beiträge, die von ihnen auf der „Startseite“ als Neuerscheinungen ausgewiesen werden. Und deshalb halte ich die Anzahl der „Freunde“ begrenzt, andernfalls wäre ich zeitlich überfordert. Hinzu kommen die „Pflichtlektüren“, wenn ich einmal im Monat an einem KG-Wettbewerb teilnehme. Was mir erlaubt, über meinen Tellerrand hinaus zu schauen und dabei so manche Perle zu entdecken.
Wie auch immer – mit allem, was wir schaffen, geben wir ein Stück von uns. Und diesem sollten wir, so gelungen oder misslungen es auch scheint, Respekt schenken.
Liebe Grüsse
Lothar

mit einem Thema auseinander gesetzt, das nach Beachtung ruft. Und da sind wir schon mittendrin.Gleich zu Beginn stellt Moni fest, dass die Menschen wahrgenommen werden wollen - um jeden Preis.
Die Motive - und hier stimme ich zu - sind unterschiedlich, aber dennoch liegt dieser "Sucht" nach Beachtung ein Übel zugrunde. Kann es sein, dass wir verlernt haben,wahrzunehmen, unseren Mitmenschen (und auch uns selber) mit der Achtsamkeit zu begegnen, die ihnen gebührt?
Beachtet zu werden, Anerkennung zu bekommen hat auch immer ein Ziel vor Augen. Moni spricht von der Politik, von der Kunst,vom verkaufen Wollen und auch vom Bücher Schreiben.
Das Ziel, das ich habe,sollte doch wichtig sein, um das rechte Maß an Beachtung auch einfordern zu können.
Wenn ich mich auf einer Plattform wie bx bewege, dann will ich gelesen werden.
Ja, vielleicht will ich auch lernen und wenn ich offen bin, dann kann ich das auch hier.
Aber zuweilen scheint es,als betrachten einige all das,was hier geschieht, als eine Art Ersatzhandlung für nichterfüllte Bedürfnisse.Manch einer ist vielleicht gar nicht in der Lage ohne außengesteuertes Lob die notwendige Anerkennung zu spüren. Bleibt dann hier auch das Lob aus, mag in der Tat ein Teufelskreis entstehen.
Neid kann es doch nur dann geben, wenn ich meine, das gleiche geleistet zu haben wie ein anderer, der aber größere "Lorbeeren" einheimst. Hier wird m.E. ein falscher Maßstab angelegt.
Ein wenig gehört es auch dazu, dass man seiner selbst sicher ist, nicht ständig zweifelt und etwas hinterherhetzt,was einem eigentlich gar nicht innewohnt. Dann wäre es ein bloßer Leistungsgedanke und dann haben wir es wieder, dieses "besser, mehr,größer...",was in Konkurrenzdenken gipfelt.
Es fehlt manchmal am Gleichgewicht von innerer Zufriedenheit und dem Streben danach, noch Besseres zu leisten. Wenn dieser Grundstein nicht bei der Erziehung in der Kindheit gelegt wird, scheint es logisch, dass man auch später ständig einer Anerkenung von außen bedarf.
Wenn ich ein wenig Zutrauen zu mir selber habe, dabei aber durchaus kritisch mit mir umgehe, dann brauche ich nicht neidisch zu sein, dann kann ich die Leistung anderer anerkennen, aus ihr lernen, ohne mich selbst klein zu machen.
Speziell hier bei bx finden wir so viele Facetten an Geschriebenem. Nicht jeder kann alles können.
Aber das ist ein Denken, das in unserer Gesellschaft immer weniger Raum einnimmt.
Wir sollten das Gespür für Mitmenschen wieder stärker in den Vordergrund rücken - im realen Leben außerhalb der virtuellen Welt.Dann brauchte eine solche Plattform nicht Boden zu sein für dauernde Anerkennung, sondern könnte einfach der Freude, des Austausches, des Lernens und Genießens dienen -wie Geli sagt: als "Freizeitspaß".

Liebe Moni, ein Thema,zu dem man noch viel schreiben könnte. Du hast es angerissen, ein Stückweit hinterfragt und wie immer gut dargestellt.

lg
Enya

"Man kann neidisch werden, wenn die fixe Idee entsteht, besser schreiben zu wollen als andere und man merkt, dass das nichts wird."

Neid ist hier m. E. völlig fehl am Platze. Wenn man es nicht besser kann und man erkennt seine Grenzen, dann ist der Neid auf Andere wenig zielführend. Neid finde ich schrecklich. Er ist stets kontraproduktiv.
Aber leider gibt es Neid. Das weiß ich schon. Diese Menschen tun mir eigentlich leid.

Man kann neidisch werden, wenn die fixe Idee entsteht, besser schreiben zu wollen als andere und man merkt, dass das nichts wird. So habe ich es gemeint und es auch nicht auf mich bezogen.
Ja, man lernt bei bx sehr viel, das stimmt.

"Indes, nicht "alle" wollen von allen, manche wollen nur von den wenigen bestimmter Couleur beachtet werden."

Ja, das stimmt natürlich...man sollte nicht verallgemeinern! Erwischt, Josef!
Moni pickt sich immer etwas heraus, was ihr so auffällt. Es gibt immer Anderes.
Über außen und innen geleitete Menschen lohnt es sich gewiss auch nachzudenken.

Ja, Geli...nichts sollte zu einer fixen Idee werden.
Nur das mit dem "automatischen Neidischwerden auf Andere, die besser schreiben, unterschreibe ich nicht. Wirklich nicht!
Ich persönlich weiß, dass sehr viele besser schreiben als ich... aber der Neid darauf wäre wahrlich das Letzte. Man sollte neidlos anerkennen und lernen wollen. Das wäre mein Ziel und deshalb bin ich u.a. auch hier, ich möchte meinen Schreibstil verbessern. Ich denke, das ist doch für jeden Schreiberling normal. Anerkennung durch Qualität! Am Talent zweifeln im positiven Sinn, das kann nie schaden, denke ich.
Man muss sich auch mit Zweifeln niemals klein fühlen. MAN LERNT IMMER DAZU. Schön, wenn man dazu fähig ist.
Die Frage der Erwartung ist ganz wichtig. Ist die Erwartungshaltung unangemessen hoch, dann kommt die Enttäuschung. Das ist vermeidbar.

Danke für Eure Meinungen.

Helga

Widerspruch zu einzelnen Punktan darf ja auch mal sein.

Warum so zahlreich "die" ... und "jeder" ...? Gewiss viele (bei BX sehr viele) geben sich als exaltierte Exhibitionisten. Zu hoch? Also als ans Pathologische grenzende Klassenaffen. Indes, nicht "alle" wollen von allen, manche wollen nur von den wenigen bestimmter Couleur beachtet werden.
Da Du zu philosophieren liebst, berichte doch mal über außengeleitete und innengeleitete Menschen. "Geh mir aus der Sonne!" stammt nicht von einer Medientussi.

Herzlich
Josef