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In jeder Übersetzung ist auch viel Interpretation mitenthalten. Gilt auch für Bibel-Übersetzungen. Aber es macht schon einen Unterschied, ob man bei Schiller beispielsweise das Wort "Oheim" durch "Onkel" ersetzt. Synonyme sind nicht immer passende Stellvertreter. Sie haben eine andere Einstellung, haben andere Aspekte im Schlepptau. Trotzdem nehmen sich die Theater-Intendanten und -Dramaturgen das Recht raus, eifrigst zu modernisieren, Shakespeare modernen Anstrich zu verpassen; da wird übergetüncht, da wird in die Moderne übersetzt, so dass man sich fragt, was vom Ursprünglichen noch erhalten bleibt. Ist Shakespeare nur noch Arbeitsmaterial? Natürlich kann man Romeo und Julia rappen oder den Hamlet; der Original-Text wird sich wieder aufrappeln. Man vertraut darauf - als ob man immer neue Gen-Varianten züchten würde, aber man hat ja immer noch die ursprüngliche Pflanze. Ein Werk in eine andere Sprache verpflanzen, umtopfen. Sie braucht in jedem Fall Sonne - Aufmerksamkeit. Gute Gedanken.

Dabei haben gerade, die „alten“ Werke einen Reiz, ohne sie dem heutigen Sprachgebrauch anzupassen. Das Eintauchen in die Zeit der Autoren bringt oft diesen besonderen Charme.

Oh, ja... die Sprache fehlte noch in der Sammlung. Da hätte ich eigentlich auch drauf kommen können.
Sprache ist halt nicht immer Sprache, von Region zu Region unterschiedlich, aber von Jahrhundert zu Jahrhundert noch unterschiedlicher. Es gab Zeiten, da sagten die Kinder "Sie" zu dem Eltern oder wurden Untertanen nur mit "Er" angesprochen. Sprache zu verstehen ist wie Lesen lernen.
Ich finde, diese Interpretation ist sehr gelungen.
LG Sandy

Die Zielgruppe Deines Textes besteht wohl aus denjenigen, die besagte Literatur NICHT kennt. Also erweist sich dieses "nicht mehr kennen" als obsolet.

Was aber die übersetzten Texte betrifft, hättest Du noch festhalten können, daß das meiste aus dem Englischen übersetzt wird. Übersetzungen aus anderen Sprachen machen sich hingegen vergleichsweise rar und werden wohl auch kaum gelesen.

Unser Jungvolk bekommt in der Schule Englisch beigebracht, kann aber literarisch damit wenig oder gar nichts anfangen.

Was einen selbst betrifft, so hat man selten englische Übersetzungen gelesen. (Wenn schon, sodann den Originaltext). Was Kurzgeschichten betrifft, hat sich DD gerne an zweisprachige dtv-Ausgaben gehalten. Damals Mark Twains Shortstories, heute beispielsweise "Erste polnische Lesestücke" (nachwievor von dtv). Mehr haben die allerdings nicht im Angebot. Aber schon dieses Bändchen macht sich recht gut zum Erlernen der polnischen Sprache.

Spanische Autoren bzw. Kurzgeschichten erweisen sich als gefragter. Auch Cervantes hat man zweisprachig angeboten. Die Russen führen sie ebenfalls schon seit langem im Angebot.

Interessant wäre es zu erfahren, ob der "kleine amerikanische Mann" seine Klassiker liest. Zu denken wäre an Marc Twain ebenso wie an John Steinbeck .

Abschließend also noch mal festzuhalten:
Er liest seit langem keine deutschen Übersetzung aus dem Englischen MEHR

Der Lord (DD / w trybie ignorowania angielskich tłumaczeń na niemiecki.)

Nur sind interpretierende Uebersetzungen von ollen Klassikern in heutige Idiome leider allzu oft ideologische Verfaelschungen, die uns den trügerischen Eindruck geben, dass wir nun verstanden haben, wo wir dann doch nur unseren gewohnten Jargon wiederfinden : Ganz so einfach geht werkgetreue Hermeneutik nicht, die mich ja in eine ferne Welt versetzen soll . (Man denke dabei auch an die albernen "Adaptionen" durch moderne eitle Theaterregisseure.)

LG
Fritz.