BookRix

Erstaunlich
oder besser "Siestaunlich", könnte man feststellen. Eine sehr persönliche und gelungene
Feststellung zum Thema "Staunen". So beginnt Philosophie. Weiter stellt sich die Frage:
Warum? Warum ändern wir nicht - gemeinsam - unser Verhalten. Gerade beim nachweislichen Fehlverhalten. Plastiktüten im Meer. Im letzten Jahr habe ich mit meiner
Frau rund 3 km Strandzone von Plastikmüll entsorgt. 25 Müllsäcke, von der Gemeinde
gestellt, wurden mit Plastikabfall gefüllt. Eigentlich der Skandal. In diesem Jahr könnten wir wieder sammeln...ein Ende ist nicht in Sicht. Derweil haben sich schon die Fischer freiwillig verpflichtet, Plastik abzufischen, weil es auch empfindlich ihre Fanggründe
schädigt.
Von der Theorie zur Handlung. Letzteres ist mühsamer. Da wird lieber diskutiert in
unzähligen Symposien, Gremien...Problem erkannt - aber jetzt Maßnahmen ergreifen,
fällt offensichtlich schwerer.
Ich war erstaunt... Was unser Meer und somit unsere Natur so alles verkraften soll.

sehr gut kann ich nachvollziehen,was du geschrieben hast, besonders dies hier lässt mich wieder zum Nachdenken kommen:
"Leider wollen viele(? oder manche) Kinder und Erwachsene sowieso nicht etwas erklärt bekommen. Sie wollen kein Hintergrundwissen."

Ich denke bei Kindern trifft eher "manche" zu. Wenn sie nichts erklärt bekommen möchten, dann ist von Anfang an etwas verbockt worden. Man hat vermutlich diese Kinder einfach "zufriedengestellt" mit materiellen Dingen, die sie eben - wie du so schön sagtest - benutzen, ohne nach dem Wieso, Warum,Wozu....zu fragen. Es hat sicher mal wieder an der Zeit gefehlt, sich intensiv mit ihnen auseinander zu setzen.
Bei den Erwachsenen denke ich, dass sie oft übersättigt sind mit allem, was das Leben (insbesondere Arbeits- und medienwelt uns bieten). Mal überspitzt gefragt: Warum sollten sie dann noch mehr an Land ziehen, um zu staunen?

Vielleicht muss irgendein Punkt kommen, an dem nichts mehr geht und wir versuchen eine Umkehr.

Gerade habe ich einen interessanten Artikel gelesen "Momente des Glücks". Hier wurde aufgezeigt, dass langsam eine Umkehr zu verzeichnen ist: Nicht Einkommen oder Besitztümer sind ausschlaggebend fürs Wohlbefinden, sondern bedeutsame Erfahrungen. (Marc Hassenzahl).
Das wäre doch ein Lichtblick, oder?

Enya

aber ich habe es heute erst entdeckt und finde es auch nachdenkenswert und anregend. Alles ist gesagt. Oder sagen wir einmal Vieles.

Mir gefällt der Kommentar von enya2853. Er ist sehr wichtig.
In meinem Bekanntenkreis stelle ich jedoch fest, daß die Kinder, die ich kenne, das echte Staunen nicht kennen oder verlernt haben. Trotzdem haben sie in der Schule Bestnoten!
Über die Nützlichkeit des Staunens beim Menschsein sind wir uns einig. Mir scheint, wie es zustande kommt, ist zumindest für mich, umstritten bzw. in mehrfacher Hinsicht möglich.
Ich behaupte:
Staunen kann der Mensch nur, wenn er überhaupt die Zusammenhänge einer Sache, die zum Staunen Anlaß gibt, kennt oder ahnt. Ein Kind staunt nicht über ein Handy, es benutzt es.
Ich laß jetzt bei Eckermann's Gespräche mit Goethe, wie Eckermann dem Goethe die Lebensweise des Kuckuck erklärt. Erst durch diese Erklärung bin ich wieder einmal ins große Staunen gekommen, was eigentlich für ein Wunder die Natur und die Evolution, die derartige Raffinessen ausgeknobelt hat, ist. Man muß Zusammenhänge erklären, so bildhaft, miterlebbar, wie irgend möglich, dann kann man auch staunen. Staunen ist für mich nicht gleichzusetzen mit Begreifen. Zwischen beidem ist noch ein Denkprozeß notwendig. Dieser vollzieht sich allerding viel schneller und tiefgründiger, wenn man vorher gestaunt hat, also festgestellt hat, daß es interessant scheint, dieser Sache etwas tiefer nachzugehen.
Leider wollen viele(? oder manche) Kinder und Erwachsene sowieso nicht etwas erklärt bekommen. Sie wollen kein Hintergrundwissen. Es reicht ihnen so, wie es ist, denn das ist ja schon verwirrend und belastend genug. Diesen Menschentypen geht natürlich eine wichtige Freude und Triebkraft im Leben verloren; das Staunen
in unserer Informationsüberflußgesellschaft wird aus dem genannten Grund immer schwieriger und seltener. Ob wir etwas dagegen tun können, tun werden, tun müssen?

Ich staune über die Vielfalt deiner Gedanken liebe Helga und Gruss an Moni

Eine sehr interessante Betrachtungsweise von sehr alltäglichen Dingen.

Die riesigen Müllplacken in den Weltmeeren habe ich auch schon gesehen.

Ich benutze seit Jahren keine Platiktüten mehr und vermeide so viel Plastik wie irgend möglich.

LG Klaus

Menschen wollen staunen, soviel dürfte klar sein.
Mich bewegen dazu auch noch ein paar Fragen. Ich werde sie mal in eine meiner Gruppen tragen. Eure Kommentare haben mich angeregt, die Sache ein wenig weiter zu treiben. Danke dafür.

Liebe Grüße
Helga

darüber staune ich nun. Diese Gedanken haben mich angeregt, ein wenig "spazieren zu gehen" in Ansätzen der Bildungspolitik und deren sich ständig wandelnden Ausprägungen. Hier rückt das Staunen wieder vermehrt in den Fokus und ich hatte mich gerade neulich mit einem Aufsatz hierüber auseinander zu setzen und mich dazu zu äußern. Das würde aber hier zu weit führen. Nur so viel. Moni hat ja wunderbar erkannt, dass im Staunen ein Erkenntnisprozess angestoßen wird, der sowohl der Umwelt, als auch uns selbst und dem Gegenüber Rechnung tragen kann.Für mich als Lehrer ist es nun ungemein wichtig, das Staunen anzuregen (das ist schwer heutzutage), möglichst keine Lösungen zu geben, auch nicht mehr lehrhaft mein Wissen darzubringen. Wissen und vor allem Besserwissen köpft jegliches Staunen. Vielleicht staunen deshalb viele Menschen nicht mehr,weil sie von zu viel Wissen und schlimmer Besserwissen umgeben sind? Auf jeden Fall lässt sich über das Staunen ein intrinsisch motiviertes Lernen anregen.
Ob das auch für Erwachsene gilt, mag man bezweifeln. Ich frage mich zuweilen, ob es in unserer Welt wirklich noch etwas zum Staunen gibt, da sie (die Welt) doch weitgehend frei ist von Mythen. Staunen wir noch über die kleinen alltäglichen Dinge, die mitunter des Staunens wert sind? Ich hoffe doch, bin mir aber nicht sicher.
Die Autorin meint, man staune ja nur über das Außergewöhnliche, nicht z.B. über den Anblick einer Nachttischlampe. Das mag wohl per Definition so sein. Doch einige Zeilen vor dieser Äußerung gibt die Autorin ein paar Kleinigkeiten preis , über die sie noch staunt. Und definitiv sind das nicht die großen Erkenntnisse, die Neuerungen, das "immer größer...schneller...ungewöhnlicher..." - kurz: die Superlative, sondern sie staunt auch über Alltägliches.
Hier schließt sich meine Frage an, ob wir Menschen nicht zuweilen auf der Suche sind, etwas Stauneswertes zu finden und das Staunen als Ausbruch zu sehen aus der Gewohnheit? Erkenntnisse der größeren Art mag dies nicht bringen, aber vielleicht kleine Erkenntnisse über uns selbst, über die Menschen, mit denen wir umgehen.

Nun, Moni hat sich wieder tolle Gedanken gemacht, die man erst mal verdauen muss und die- wie schön - einfach zum Weiterdenken anregen. Danke, Moni!
Nun staune ich, denn in kürzester Zeit habe ich, ohne es wirklich zu merken, wieder viel geschrieben, meine Gedanken sind geflogen, meine Finger auch und das ist auch etwas zum Staunen. Es geht noch...*grins*
lg
Enya

wie Moni sich Gedanken über das Staunen macht. Dabei kommt mir in den Sinn, und die Frage, worüber ich staune. Erstaunlich wenig, bringt mich zum Staunen. Doch das es immer noch Plastiktüten gibt, da staune ich, wie wenig darüber nachgedacht wird. Alle schimpfen über die Verpackungen, aber keiner ändert es und gekauft wird es auch.
Da bleibt wohl nichts anderes übrig als die Entsorger abzuschaffen.
Das die Philosophen so von sich eingenommen sind und aus dem Staunen nicht herauskommen, naja, sie sind auf der Suche und kommen nie zum Ziel.
Letztendlich bringt auch das Staunen kein Ergebnis, sondern die Tatsachen.
Das Staunen oder Bestaunen sind ja zwei paar Schuhe, irgendwann sind sie abgelaufen und wo landen sie? In der Tonne!
Die Moni macht sich Gedanken, ja ..., das ist sehr aufregend und anregend.

staune weiter - denn wer eine Antwort gefunden hat und sie in die Welt hinein- oder hinausposaunt, macht sich spätestens mit dem letzten Wort entbehrlich. Denn dann muss man nicht mehr staunen, nicht mehr forschen, nicht mehr nach der Antwort suchen. Der Mohr hätte dann seine Schuldigkeit getan.
Also: lass uns noch lange bleiben und philosophieren oder auch nur staunen.
Gitta

sie legt sich vorsichtshalber ihre zurecht", lacht!...guter Spruch,
und worüber Moni alls so staunt, das erstaunt eigentlich nicht wirklich, zumindest die nicht ganz so Dummen, denn die staunen ja auch -
ab und zu -
und überlegen was so staunenswert an dies und dem ist...(oder wäre)
Fazit
Moni hat mal wieder wie immer mehr als nur kluge und philosophische Gedanken die äußerst lesens und villeicht auch erstaunenswert wert sind...