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Moni macht sich gedanken über "Gut und Böse ". Der Mensch ist nicht vonh Natur aus böse, er wird dazu gemacht. Und es stimmt, es kommt immer dafauf an, aus welchem Blickwinkel man es sieht. Ich fan die menschliche Entscheidung von Frau Merkel gut, Pergida Anhänger sicherlich als "böse ".
Ob die Entscheidung jetzt ein paar Monate noch immer als gut bezeichnet werden kann, wage ich nicht zu beantworten. Ich weiß es nicht.
Wie immer ein interessanter Beitrag..
Liebe grüße Dora

"Sie muss sich für eine menschliche Entscheidung sofort rechtfertigen. Moni fragt sich nun, ob vor den Guten oder den Bösen."
Das ist ein wunderbarer Satz, für mich der Satz der Woche. Und er zeigt, ganz nebenbei, auch auf, dass Moni selbst ein Gespür für Gut und Böse hat. Es gibt wohl Handlungen, die "menschlich" sind und die sie dadurch als "gut" erachtet, obwohl sie vorher argumentiert hat, dass "menschliche" Handlungen alles sein können und dass nur unsere Interpretation daraus gut und böse konstruiert.

So redet denn Moni ein Weilchen, relativiert Handlungen und Meinungen, kommt gar zu dem Schluss, dass Böses nützlich sein könnte, damit man das Gute wertschätzen kann (wobei ich mich frage, ob Schlechtes dafür nicht genügen würde?), und am Ende flieht sie aus der Verantwortung, ohne ein klare Aussage in den Raum zu stellen. Es ist für wahr nicht falsch, die Schwammigkeit der Begrifflichkeiten zu erkennen, doch sollte eine Ethik nicht aus Handlungsanweisungen geben? Die vermisse ich hier. Wie erkennt man nun das Gute, wenn man - wieso auch immer - sein Leben danach richten will?

Moni meint im Titel noch, der gute Jean-Jacques hat sich geirrt, und dann im Gespräch vermutet sie, er hätte seinen Satz nur so direkt formuliert, um das Volk zu erreichen, und dass es nur der Anfang einer längeren Passage wäre, in der auch der Philosoph seine Gedanken genauer erläutert. Gut, dass sie die Wichtigkeit des Kontexts erkennt und nicht behauptet, der Philosoph hätte mit einem Satz sein gesamtes Weltbild auf den Punkt gebracht, doch frage ich mich: Wenn Moni schon an Sätzen eines Philosophen rummäkelt, wieso schlägt sie dann den Kontext nicht nach?

Was meinte nun Rousseau mit seinen Worten? So wie ich das dem Kontext entnehme, Folgendes: Wir machen das Böse nicht nur daran fest, ob es uns persönlich Leid antut, sondern erkennen es auch ohne eigene Bedrängnis, beispielsweise in Geschichten. Er war der Meinung, dass der Mensch über einen inneren Kompass verfügt, der ganz ohne Ratio, ganz ohne Abwägen, allein aus einem inneren, natürlichen Gefühl heraus entscheiden kann, was böse und was gut ist. Weiter dachte er, dass ein Mensch nur dann wahrlich glücklich sein kann, wenn er im Einklang mit diesem natürlichen Gefühl erzogen wurde. Dies sollte den Menschen auch vom Tier unterscheiden.

Das nun ist eine These, die man erläutern und mit der man sich auseinandersetzen kann. Einige Argumente dazu hat Moni schon angebracht, weitere würden sich gewiss finden lassen. Dann könnte man auch entscheiden, ob an der Behauptung, gut ist das, was sich gut anfühlt, etwas dran ist und ob sie als Richtschnur im Leben taugt.

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Für das KG-Turnier fehlt mir auch hier die Kurzgeschichte, vor allem die Handlung und Interaktion, zumal der Text sogar in die Kategorie "Essay" gesteckt wurde.

"Wir hassen die Bösen nicht nur, weil sie uns schaden, sondern weil sie böse sind."
Wir hassen - schon eine Gemütsregung, die Negatives beinhaltet; wir hassen die Bösen: zweimal Minus gibt Plus.
Und dann geht bei Jean-Jacques die Linse der Betrachtung zu und fokussiert eine vermeintliche - und sicherlich zu simple - Wahrheit: "weil sie böse sind." Sind sie böse, weil sie uns schaden - und vielleicht jemandem anderen nicht - oder sind sie absolut böse? Die Vereinfachung und allzu fokussierte Aussage ist ein Trick, um sich aus der Affäre zu ziehen.
So sieht es Moni, und so sehe ich es auch.
Moni macht mit ihren Gedanken schöne Ausflüge durch den Garten des Bösen; man sieht: es lauert hinter jeder Ecke, sogar am Rande dieses unseres Landes. In diesem Falle wird das Gute flugs in Böses verwandelt und instrumentalisiert.
Cecilia

"Brauchen wir das Böse?" - Handlungen sind immer abhängig von den zur Verfügung stehenden Informationen. Was nun, wenn man die falsch gewichtet hat, oder die Wissenschaft kommt zu gänzlich neuen Erkenntnissen? Dann war das ein böser Fehler. Schon seltsam: Keiner will sich gern den Schuh anziehen der Marke 'Böse'. Trotzdem staksen wir alle gelegentlich in diesem Schuhwerk. Vielleicht, weil wir im Trott sind, anderen folgen, vielleicht, weil dieses Schuhwerk nicht so drückt wie das der Marke 'Gut'? Es ist nicht einfach, gut zu sein - es erfordert meist mehr Aufwand, man muss den inneren Coach öfters aktivieren.

"Klare Definitionen erleichtern das Leben" - dem Leben ist es aber zu eigen, dass es keine Theorie mit ihm aufnehmen kann - man kann nichts verifizieren, bemühen uns aber, so viel wie möglich zu falsifizieren.

Ließe sich noch 'ne Menge zu sagen. Weiter so, Moni! :-)