BookRix

Moni hält uns mal wieder den Spiegel vor, zwar ein wenig überzogen, aber sie brachte mich zum Grübeln, ob ich nun eine Energieverschwenderin bin, weil ich meinem Balkon mit einer Lichterkette geschmückt habe.
Und dass Moni nicht mehr glaubt, das ist ihre ganz persönliche Sache und ihr gutes Recht, Wir leben in einem freien Land und es bleibt jeden überlassen, ob er glaubt und an was er glaubt, solange er auf seine Mitmenschen keinen Druck ausübt und anders Gläubige toleriert.
Liebe grüße Dora

Da hat Moni mal wieder in ihrer unvergleichlichen Art den Finger auf so manche Wunde gelegt. Sie denkt eben auf ihre Weise und gibt uns Anstöße zum Nachdenken. Dies ist ihr auch hier wieder trefflich gelungen. Man mag an einigen Stellen nicken, an anderen vielleicht den Kopf schütteln, manchmal auch mit einem großen Fragezeichen innehalten.
Helga hat mit ihrem Buch wieder Moni sprechen lassen, einiges beleuchtet – satirisch, fast bissig, gewürzt mit einer Prise Humor – das man nicht wegschieben kann. Nach dem Lesen habe ich meine eigenen Gedanken fließen lassen.
Ja, man wird mit Tod konfrontiert, entweder unmittelbar in seiner Umgebung, in seinem eigenen Leben oder eben durch die Medien. Muss man es konsumieren? –frage ich mich. Moni hat es getan: „Anschauungen waren zu konsumieren“ – das klingt wie ein Zwang. Ich persönlich denke, wenn ich den Tod und das Sterben als etwas betrachte, das zum Leben dazu gehört, muss ich mich diesem Zwang nicht aussetzen.
Christen wandeln im Licht...zumindest sollen sie das, so die Botschaft der Bibel, die wir an vielen Stellen lesen können. Sich nicht der Finsternis hingeben – ist dies nicht auch eine sehr weltliche Botschaft? Ungeachtet dieser Frage meine ich, dass es gerade in der Adventszeit zu viele Lichter geworden sind, die wir leuchten lassen. Ja, da kann Licht schon mal zur Folter werden. Dies vor allem für jene, die nicht im Licht wandeln und die erleben müssen, dass sich andere vor lauter Licht mit Vergessen zudecken. Wie heißt es so schön in der Moritat von Mackie Messer? „Und man siehet die im Lichte. Die im Dunkeln sieht man nicht.“
Moni stellt hier einiges dar, an das man glauben kann: die Auferstehung, das ewige Leben, Wiedergeburt, Seelenwanderung...
Erstaunlich, auch Atheisten scheinen etwas zu ersehnen, irgendetwas, das keimt, wenn der Mensch seinen letzten Atemzug getan hat. Ich frage mich, wozu braucht es Raum für die „Atheistenseele“? Aber nein, das hat mit Glauben ja nichts zu tun, denn schließlich ist es ja bewiesen, dass in einem geschlossenen System jede Energie erhalten bleibt und sich höchstens umwandelt. Also braucht Moni auch nicht zu glauben. Die Energie muss sich eben irgendwo aufhalten. Es stellt sich nur die Frage, ob unser Universum tatsächlich ein geschlossenes System ist. Was, wenn nicht? Dann stimmt ja evt. auch die Energieerhaltung nicht. Was dann mit dem „schäbigen Rest“ der Energie von Atheisten?
Warum so negativ, mag man hier rufen. Atheisten sind auch Menschen und ihre Energie wohl keinesfalls schäbiger als die eines anderen Menschen.
Ich denke, es ist kein Privileg, glauben zu dürfen, genauso wenig, wie nicht glauben zu dürfen.
Die menschliche Seele ist m.E. keine wissenschaftlich erfassbare Energie, kann also so nicht betrachtet werden. Und Atheismus ist eigentlich die Ablehnung eines Theismus’, wobei die Frage nach Auferstehung und Seelenwanderung hier nicht impliziert ist.
Moni ist kritisch, findet aber in ihrem Denken einen eigenen Weg. Das ist gut so. Jeder Mensch sollte sich in lebhafter, kritischer Auseinandersetzung seinem eigenen „Glauben“ oder auch „Nicht-Glauben“ verpflichten, solange er toleriert, dass nicht nur seine Sichtweise existiert. Hier öffnet sich vielleicht auch die Tür für die Wahrnehmung des anderen, so dass letztlich in der „Dimension der Dimensionen“ alle willkommen sind.
Dank an Moni und ihre Schöpferin für diese Betrachtung, die mich mal wieder inspiriert hat, eigene Sichtweisen zu hinterfragen.
Super geschrieben, voller Esprit, mit guten Denkanstößen!
lg
Enya

Es muss richtig heißen:

Zuerst die Sünde, das sündige Begehren. Dann durch die Abbitte, die Kasteiung aufsteigen. Wie schwer war es noch vor wenigen Jahrhunderten

ein redlicher Atheist zu werden,

z. B. seine Seele an den Teufel zu verkaufen. Blutige Unterschriften unter persönliche Verträge, Herumrennen in Wäldern, um dann noch knusprig auf offener Flamme gebrutzelt zu werden und vieles mehr. In gewisser Weise will das doch jeder. Die muslimischen Märtyrer bevorzugen allerdings 72 Jungfrauen. So hat jeder seine Lieblingsvorstellungen.

Es fängt immer ganz langsam an: Nebel, grau, dunkle Wolken, Regen, Nieselregen, Volkstrauertag, Buß- und Bettag, Totensonntag, Trostlosigkeit. Dann endlich Advent, Licht, Helligkeit, froher Gesang. Vorsicht, Weihnachten naht! Und nicht vergessen, Lichtstärke wird in Candela gemessen.
Und dann kommen die Gedanken, wenn sie man nicht schon dagewesen sind! Da wird dann gern, vor allem von Atheisten und ähnlichem Gesockse vom Himmel und dergleichen gefaselt. Hierzu gibt es eine einfache Wahrheit, wo wir gerade schon dabei sind:
Bei Matthäus 1, 18-25, heißt es, dass Josef nicht der leibliche Vater Jesu war und dennoch seine Mutter Maria und ihn bei sich aufnimmt, weil ihm das von einem Engel so nahegelegt war, der ihm sagte, dass der heilige Geist - also Gott selbst - der Vater des Kindes sei.

Und das Unverschämteste dieser Atheisten ist dann, dass sie aber auch in den Himmel wollen. Ich sage nix, no pasaran! Denn wo kämen wir hin, wenn alle das wollten. Ich meine wirklich alle, wie die Menschen, die an den/das Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Islam, hier die Sunniten und Schiiten, Babismus, Bahai, Sikhismus, Jainismus glauben und das sind nur die wichtigsten, denn ich denke auch an meine Freunde, die Indianer!
Also, ganz klar: Kein Atheistenhimmel oder wie die das dann noch nennen wollen. Am Ende sagen die Kosmos, Universum, Weltall, siebter Himmel, Zenith, Ewigkeit, Firmament, Jenseits, Paradies, All oder gar Gottesreich.
Und die Reden von der Seele! Bah!
Zuerst die Sünde, das sündige Begehren. Dann durch die Abbitte, die Kasteiung aufsteigen. Wie schwer war es noch von wenigen Jahrhunderten z. B. seine Seele an den Teufel zu verkaufen. Blutige Unterschriften unter persönliche Verträge, Herumrennen in Wäldern, um dann noch knusprig auf offener Flamme gebrutzelt zu werden und vieles mehr. In gewisser Weise will das doch jeder. Die muslimischen Märtyrer bevorzugen allerdings 72 Jungfrauen. So hat jeder seine Lieblingsvorstellungen.
Doch in Sure 78 ist die Rede von Jungen schönen Mädchen die auf die gestorbenen Anhänger warten, und in Sure 55,56 sind keusche Mädchen erwähnt, die Zahl 72 stammt allerdings von einem Kommentar zum Koran, und ist nicht in dem Zusammenhang zu finden.
Zum Schluss noch die letzte und entscheidende, ja entlarvende Frage: Was macht ein Atheist, wenn er einem Engel begegnet?:
Ungläubig staunen.

Zum Ende: Best geschrieben,witzig,SATIRISCH: TOP
LG
berndr

ein sehr eigenwilliger Text, provokant und ironisch. Die Sicht der Dinge ist von Monis Seite schon verständlich, wenn auch leicht überzogen :-)
Einzig der Satz,
Sie hat sich entschlossen nicht mehr zu glauben, den kann ich nicht nachvollziehen. Man kann sich dazu nicht entschließen, das muss einfach passieren, genau wie man nicht auf Kommande lieben kann.
Wieder einmal eine Helga-Geschichte, die uns ein wenig den Spiegel vorhält.
Gruß von Geli

ja wieder ziemlich viel Ungesagtes zwischen den Zeilen. Nachdenkliches, manchmal Unerfreuliches. Jedoch auch hie und da das Licht in Form von alternativem Gedankengut.
LG Johannespi

Der November ist schon ein komischer Monat. Die Blätter fallen (zumindest hier – bei Euch ist wohl alles schon kahl?), das Tageslicht wird kürzer und kürzer, auf BX wird über die Wiedergeburt geschrieben und das ARD-TV strahlt Gedanken und bewegte Bilder die ganzen dreißig Tage über aus: was ist der Tod, was kommt nach ihm, wie geht man mit ihm um, dem eigenen und dem der anderen. Als wenn das Wort zum Sonntag, nach dem bis weit in den Dezember hinein 007-Wiederholungen laufen, bei denen unterm Strich mehr Tote als Lebendige in unsere Wohnzimmer flimmern, allein nicht reichen würde, uns arme Sünder christlich nachdenklich zu stimmen.

Auch das Zweite lässt sich nicht lumpen. Pünktlich zum Adventsbeginn macht sich Terra-X an die Erklärung der Gottherkunft, wo wir (hurra, auch ein blindes Huhn findet ein Körnchen) vernehmen, dass es – fristgerecht vor unserer Zeitrechnung - an Gottes Seite eine Zeit lang eine Frau gegeben haben soll. Tja, selbst Gott kam an dem weiblichen Wesen nicht vorbei!! Schade nur, dass die männlichen Bibelschreiber die feminine Seite des Allerwertesten weggeschreddert und dem armen Kerl einen Sohn angehängt haben, für den er - im wörtlichen Sinne des Wortes - beileibe nichts kann. Man kann die heiligen Blätter drehen und wenden wie man will - viel Licht oder Erleuchtendes ist da wahrlich nicht drin.

Die Frage, wo denn wir, von allen guten Geistern und Göttern verlassen, hin sollen, wenn’s soweit ist, scheint berechtigt, allein, weil schon alles menschlich Erdenkliche in Beschlag genommen zu sein scheint von diesen oder jenen, die es wissen wollen. Aber vielleicht gibt’s ja tatsächliche noch eine Nische für die Unendlichkeit der Atheisten, und warum nicht aus Gründen mangelnder Energie mit Minutenlicht. Aber bitte nicht für alle, liebe Moni. Gut und schlecht gemischt. Auch unter den Gottlosen gibt es einige, mit denen ich mich im Diesseits zu Genüge herumplagen muss. Diese dann auch noch auf ewig am Hals zu haben, käme einem Fegefeuer gleich. Dann bleibe ich lieber hier und knipse das Licht aus. Eine Birne weniger, die es zu erhellen gilt.
Herzlich
Lothar

Restenergie - ohne Ansehen von Person und Seeleninhalt - der ewigen Keimzelle zuführen, die uns darüber hinwegtröstet, dass wir die Erde - nein: nicht uns untertan, sondern vielmehr - kaputtmachen:
Das sind Moni's Gedanken anlässlich der Lichtverschmutzung in der Vorweihnachtszeit. Der geneigte Leser fragt sich mit Recht: Sind das schon die ersten Folterfolgen?
Moni jedenfalls hat sich mit ihrem Denken aus der zweiten Spirale herausgenommen, die dieses Fest der Liebe kennzeichnet: unbedingter Konsumwillen. Blind durch zu viel Licht geben sich die Menschen dem gesellschaftlich aufgezwungenen Kauf-Rausch hin und machen nicht Halt, ehe der Geldbeutel leicht vor Leere und das Kreditkonto schwer vor Zinsen ist. Gleichzeitig mit dem Kaufrausch bemühen sie sich nach Kräften, mit Glühwein aus dem Trockenkonzentrat einen erlösenden Rausch zu erreichen, bevor sie in's Auto steigen und nach Hause - oder in's Verderben - rasen.
Cecilia