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Prolog

 

Die Analyse folgert Schluss,

was sein könnte,

doch nicht muss.

 

Sie attestiert was klar ersichtlich

und für die Erkenntnis wichtig.

 

Zum Beispiel

das vieles Ersinnen,

stets mit Fragen soll beginnen.

 

Wobei auch hier

nach langen Wenden

meist Antworten

als Fragen enden.

Die Gute Nacht Geschichte

 

Ein Zahn, der sich bemerkbar macht,

verkürzt so manche stille Nacht.

 

 

Auch tags darauf ist er noch rege.

Dem Wohlbefinden sehr im Wege.

 

Als Menschenfreund und guter Christ

erweist sich schließlich der Dentist.

 

Beherzt, bisweilen auch verwegen,

tritt er den Störenfried entgegen.

 

Handwerklich,

immer höchst verschieden,

schenkt er den Bürger wieder Frieden.

Weihnachtswunsch

 

Schön wäre,

wenn das Fest der Liebe

bei seiner alten Botschaft

bliebe.

 

Den Mitmenschen

auch etwas gönnen

sollte sich nicht nur

rechnen können.

 

Es ließe sich

so manches schlichten

wenn wir

auf den Profit verzichten.

 

Weil es dich gibt

Man wünscht

und wünscht ein Leben lang.

Und lebt

solang man wünschen kann.

 

Wer Lange lebt,

der kann berichten,

vom Wunsch

auch einmal zu verzichten.

 

Erst kürzlich

fiel solch Wunsch mir ein.

 

Auf keinen Fall

allein zu sein.

 

A capella

 Wir singen, je nach Lebenslagen,

mal klagend, mal mit Wohlbehagen.

 

Wir stimmen Melodien an.

Vereinzelt und mit Jedermann.

 

Für kluge Lauscher sind das Schöne,

die nicht gehörten Zwischentöne.

 

Philosophen und Poeten

beginnen diese nun zu kneten.

 

Sie steigen auf Gedankenberge.

Oder zeugen Lyrikzwerge.

 

Da capo, ruft das Publikum.

Doch nur zum Teil.

Der Rest bleibt stumm.

 

Wer aber schärfer lauscht

und sieht,

der merkt, es ist das alte Lied.

Rolltreppenblous

Die Treppe aufwärts hoch zu rollen,

bedarf ein klitze kleines Wollen.

 

Durch einmal nur Beine heben,

kann man ganz nach oben streben.

 

Für einen kurzen Augenblick

gelingt ein solcher Treppentrick.

 

Der größte Teil vom Lebenslauf

geht durch mühsames Krakseln drauf.

 

Rasant geht es dann auch mitunter

durch einen Fehltritt wieder runter.

 

Des Lesers eigenen Lebenslauf,

wünsche ich alle Zeit.

 

Glück Auf!

In aller Kürze

Der Hang zur Eile

ist verständlich.

Denn schließlich

ist das Leben endlich.

 

Jedoch nicht stets

und überall

ist dies der ideale Fall.

 

Zum Beispiel

ist von großen Nutzen.

In aller Ruhe

Zähne putzen.

Weg und Ziel

Die Bäume eint eine Idee.

Von hier bis dort sind sie Allee.

 

Von dort bis hier herrscht Einigkeit.

Gleich, ob es regnet oder schneit.

 

Von hier bis dort wächst auch der Stolz.

Denn alle sind aus gleichen Holz.

 

Alle wähnen sich am Ziel.

Nur nicht der Mensch, der bleibt mobil.

 

Ihm sind die Straßenbäume Zwecke

zum Markieren seiner Strecke.

 

Sie sind ihm stumme Wegbegleiter.

Er aber, er muss immer weiter.

Was wäre wenn?

Was wäre wenn die Literaten

von der Liebe gar nichts wüsten.

 

Sie wären weiterhin Piraten.

Nur ohne Meer und ohne Küsten.

 

Privileg

 

Der Liebe bleibt es vorbehalten

das sich mit Freude

Zellen spalten.

Mitteilung

 

Er liebte sehr sein Elternhaus.

Wurde Student und zog dort aus.

 

Hat es mit Mädchen mal probiert.

Wurde enttäuscht, hat promoviert.

 

Ist Teilchen-forscher mittlerweil

und liebt jetzt mancherlei Detail.

Bei bester Gesundheit

 

Er hungert nicht.

Hat Brot und Wurst.

 

Nur fehlt es ihm

an Wissensdurst.

Zwischenruf

Bevor wir etwas zwischen rufen

sollten wir folgendes versuchen.

 

Vorher in uns selber lauschen

und mal die Perspektive tauschen.

 

Das Ganze gründlich überdenken.

Und dann als Argument verschenken.

 

Wer, wie, was?

Erkenntnisse spontaner Art

sind meist mit Unwohlsein gepaart.

 

Denn das was man bisher gewusst,

erscheint nun plötzlich als Verlust.

 

Was sicher schien ist plötzlich wage,

denn schon stellt sich die nächste Frage.

 

Deren Antwort aber dauert.

Weil überall der Irrtum lauert.

 

Manch Mitmensch aber ist schon weiter.

Er fühlt sich vorher schon gescheiter.

 

Glücksmoment

 

 

Wo der Mensch nicht wissen kann

fängt das Spekulieren an.

 

Denkt man diesen Satz zurück

bedeutet nicht zu grübeln

 

Glück.

Letzte Konsequenz

 

Der eine gibt beim Lebenslauf

sein bestes.

 

Und ein anderer auf.

 

Ganz unterschiedlich motiviert

wird das Leben ausprobiert.

 

Dessen letztliches Ergebnis

ist ein Trostwort

 

beim Begräbnis.

Hinweis


https://www.yumpu.com/de/document/view/59699416/lyrische-diagnose

Impressum

Bildmaterialien: Cartoons & Kollagen, H.Gelhaar
Cover: H.Gelhaar
Tag der Veröffentlichung: 05.01.2018

Alle Rechte vorbehalten

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