200 Jahre Guiseppe Verdi- 100 Jahre Arena di Verona
Die Arena die Verona feiert in diesem Jahr ihr 100 jähriges Bestehen.
Mit Verdis Oper „Aida“ wurde am 10. Oktober 1913 in Verona die „Arena di Verona“ eingeweiht „ und wurde damit zur größten Freilichtopernbühne der Welt. In der Zeit von Mitte Juni bis Anfang September lockt in jedem Jahr das Opernfestival Millionen von Zuschauern aus allen Kontinenten an.
Zu Ehren von Guiseppe Verdi, dessen 200.ster Geburtstag am 10. Oktober 2013 gefeiert wird, wurde am 14. Juni 2013 die Saison genau wie vor 100 Jahren, mit seiner Oper, „Aida „ eröffnet. Guiseppe Verdi ist der bedeutendste italienischen Opernkomponist des 19. Jahrhunderts.
Geboren wurde er am 10. Oktober 1813 in Roncole (Parma) und gestorben ist er am 27. Januar 1901 in Mailand. Er entstammt einem Bauern- und Kleinhändlergeschlecht, die in der Landschaft Emilio ansässig waren. Einen ersten Förderer fand Verdi in dem reichen Bürger Antonio Barezzi, der früh seine musikalische Begabung erkannte. 1832 sandte er seinen Schützling nach Mailand. Allerdings wurde ihm dort die Aufnahme im Konservatorium verweigert. Daraufhin nahm Verdi Privatunterricht bei dem Cembalisten der Mailänder Scala, Vincente Lavigna, bei dem er vier Jahre lang mit unermüdlichem Fleiß arbeitete.
Bevor ihn das Opernschaffen völlig in Bann schlug, wirkte er von 1836 – 39 als städtischer Kapellmeister in Busseto.
Er debütierte 1839 mit „Oberto“ in Mailand. 1842 stellte er sich mit „Nabucco „ meiner absoluten Lieblingsoper, in die erste Reihe der italienischen Komponisten. Mein Mann und ich hatten das große Vergnügen diese Oper 2001 in der Arena di Verona zu sehen und zu hören. Es war Genuss pur. Bei dem Chor „ Steig Gedanke auf goldenen Flügeln „ bekomme ich jedes mal eine Gänsehaut. Es ist für die Italiener so etwas wie eine Nationalhymne, ein Protest gegen Tyrannei und politischer Willkür.
Meine erste Verdi Oper und damit auch meinen ersten Opernbesuch erlebte ich als 15 jährige in dem Gelsenkirchener Stadttheater. Mein Bruder 10 Jahre älter als ich, war zu der Zeit erster Pauker im Städtischen Orchester Bielefeld und schickte mir jeden Monat 5,oo DM für einen Operetten- oder Opernbesuch. Mein erster Besuch galt sofort einer Oper und zwar Verdis Oper „La Traviata „, mit der er 1853 zusammen mit „Rigoletto“ (1851 ) und „Der Troubadour(1853 ) zu Weltruhm gelang. Ich war so gefangen von der Musik, dass ich von da an eine glühende Verehrerin der Oper und speziell von Guiseppe Verdi bin.
La Traviata habe ich inzwischen schon viermal gehört und gesehen, einmal davon in Verona, und zuletzt in diesem Jahr hier in Hamm mit dem Detmolder Landestheater mit einer italienischen Sopranistin in der Violetta Partie, die den großen Anforderungen voll gerecht wurde. Auch die Besetzung der übrigen Rollen allen voran der des Alfredo wirkten sehr überzeugend, Auch 160 Jahre nach der Entstehung des Meisterwerks sorgte es für die Ergriffenheit der Besucher. La Traviata ist italienisch und heißt übersetzt „ Die vom Wege Abgekommene „ nach dem Roman „ Die Kameliendame „ von Alexandre Dumas d. J. Immer wieder ergreifend im letzten Akt die Arie der Violetta, „ Ich will leben „
Rigoletto habe ich vor Jahren hier bei uns in Hamm auf der Bühne gesehen und in Verona besuchte ich in diesem Jahr mit meinem Mann die Vorstellung des „Troubadours (Il Trovatore). Es war ein wunderschöner Abend bei herrlichem Wetter in einer Vollmondnacht, einer Musik, die zu Herzen ging und mir manchmal Tränen in die Augen trieb, so ergriffen war ich. Ein Spitzenorchester mit einem Spitzendirigent, herrliche Stimmen und ein atemberaubendes Bühnenbild verzauberten uns. Ein Augen- und Ohrenschmaus war der Zigeunerchor im 2. Akt in der 1. Szene. Für mich ist „Il Trovatore „ nach Nabucco die schönste Verdi Oper.
Wir waren wieder so begeistert, dass wir uns bevor wir vom Gardasee, unserem Aufenthaltsort, nach Hause fuhren , schon wieder Karten für nächstes Jahr für den „Maskenball „ besorgt haben
Der italienische Staat hat Verdis Geburtshaus in Le Roncole, das heute ein Museum beherbergt, zugleich mit den Geburtshäusern von Giacomo Puccini und Gioachino Rossini, mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.
Auch nach 200 Jahren verneige ich mich noch vor diesem großen Musiker. Seine Musik klingt auch für den modernen Zuhörer immer noch überzeugend . In unserem aufgeklärten Zeitalter ist und bleibt Verdis Musik zeitlos. Seine Musik ist Musik für die Ewigkeit.
Verdi 1899
Quellennachweis: Reclams Oper- und Operettenführer
Coverfoto und Foto Verdi Wikipedia
Texte: Dora Fries
Tag der Veröffentlichung: 30.09.2013
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Allen Verdi Opernfreunden