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Gedankensplittriges


Mein lieber Freund
Kannst du Ehrlichkeit vertragen?
Einst schien es mir
Als wär’s mal so

Freundschaften gehen und schwanken
Mal so
Mal so

Freundschaftsbande


Mit dir.....


verbinde ich Wärme und Licht
mit dir
empfinde ich Freundschaft
als schön
ohne Stress...
ohne Anspruch...
ohne Leid.....
ohne Hektik....
ohne Sorgen.......
Mit dir genieße ich
Ruhe und Geborgenheit
Ängste verfliegen
wie die Blüte in den Wind
mit dir
fühl ich mich wohl
denn ich weiß...
Du magst mich
ohne mich verspeisen zu wollen
ich brauch mich nicht zu krümmen
nicht verbiegen
nicht verstecken
nichts (vor) spielen
mit dir...ja mit dir…
möchte ich weiter gehen
auf meinem Weg
in mein inneres Selbstverständnis
ohne mit dir
zusammen zu sein
du kommst, kamst…und gingst
aus und in einen Raum...
lächelst mich an
und alles wird gut

deshalb mag ich dich so....

© Angelface

Und
Es kann sich ändern

Ach, du möchtest
Ja, ich möchte auch viel
Klar – möchten kann man’s ja
Ich möchte, dass die Welt gut wird
und die Menschen darin
Sich nicht böse sind
Nicht immer so ärgerlich aufeinander
Ich hatte viel Zeit zum Denken
Und denke, ich habe genug getan
Du möchtest, dass ich mich entschuldige
Mich bedanke, nochmals und nochmals
Vielleicht noch auf Knien rutsche

So bin, wie du es dir wünscht
Gebacken, geviertelt, gebraten
Möglichst gewendet, schön knusprig
Wohl nach dem Munde geraten

Wie schön,
ich liebe auch gutes Essen
und wünschte mir auch,
dass manche Menschen anders wären
doch sie sind es nicht
nicht so wie ich sie gerne hätte
geduldig, ehrlich, freundlich und nett
rücksichtsvoll und bescheiden
aufmerksam und tolerant
nein, sie sind laut und unhöflich
stur wie die Böcke
egoistisch und faul
lügen, stehlen und betrügen
rücksichtslos und unbequem
oftmals schwer zu ertragen
es braucht viel Toleranz um sie
um sich zu haben
ich soll zu Kreuze kriechen?
W a r u m
Soll ich dir die Füße küssen?

Ach, ich bin nicht so
Wie du es willst
Kann ich doch nichts dafür
Die oder den wirst du dir
Schon selber so backen müssen
Dass er dir passt
Warum hast du denn
Außer mir
Keine echten Freunde?
Frag dich das lieber ehe du erwartest
Was dir nicht zusteht
Ich bin wenigstens ehrlich
Und du?
Du denkst nicht mal nach
Warum vieles so ist
Wie es ist mein Freund
So allein auf der Welt
Nur mit dir

Höllenspiel

Boshaftigkeit und Meister Skrupellos
reichen sich die Hände
Folgsam trippelt die Häme hinterdrein
Alle zusammen ergeben ein nettes Gespann
Sie kichern in ihrer dunklen Hölle
Der Dreieinigkeit
" Komm" gehen wir kränken, sagt der eine
neugierig trampelt die List hinterdrein
auch " spielen" verkündet sie freudig
und greift geifernd vor Lust zum Telefon
wollüstig martern sie einen Unschuldsengel
dessen Güte sie erschlägt


der Teufel lacht sich ins Fäustchen
"wieder gewonnen" schreit er fröhlich
putzt seinen Heiligenschein
und ersinnt neue Rachepläne

© by angelface

ratlos

Soll ich die Zeit nutzen
um nur noch zu denken..?
zu schreiben, zu essen, zu lesen...
meine Schritte nach vorne zu lenken..?
steht die Zeit jemals still
so wie ich es oft will..?
um nichts zu vergessen
.....nichts zu verpassen
....nichts zu verleugnen
.....nichts zu versäumen
was wichtig ist
manchmal steh ich ratlos still
weiß nicht was die Zeit von mir will

dann lieg ich im Bett
schau mit Augen ganz nett
der Zeit hinterher
frag mich
wo will sie hin....
ich bin noch nicht soweit
wie ich will...

mal fliegt die Zeit
so weit wie sie will
doch noch ohne mich
denn ich stehe noch still...


Redewendungen, ja was sind sie - Schall und Rauch, aber manchmal werden sie auch sprich-wortwörtlich genommen.

Vielleicht sollte man manche Redewendungen auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen.
Heute ging mir Folgendes durch den Sinn.
Sollte man, ehe man etwas sagt, was an und für sich eine Redewendung ist, sich diese vorher auf seine Aussage ansehen und sich vorher gründlich überlegen was es für den anderen bedeutet bevor man sie ausspricht, oder darf man auch, durchaus gängige Redewendungen anwenden, in der berechtigten Hoffnung, nicht auf sein Wort in der Aussage festgenagelt zu werden?
Wir sprechen ja viel wenn der Tag lang ist, aber überlegen wir uns eigentlich immer vorher was wir damit tatsächlich inhaltlich aussprechen?
Was bedeutet beispielsweise, - wenn man einen anderen freundlich willkommen heißt?
Manche sagen ja ziemlich salopp; hallo, komm doch herein.
Ich zum Beispiel sage, wenn ich nette Gäste oder gar Freunde empfange; fühl dich zuhause, oder fühl dich wie zuhause, - um meinem Gast das Gefühl zu vermitteln, dass er sich nicht wie ein Fremder in meinem Hause vorkommen soll.
Ich meine natürlich nicht damit, dass er sich wie ein Schwein benehmen soll, das furzt und rülpst wie in seinem eigenen zuhause.

Natürliche Rücksichtnahme und Respekt dem Menschen und Gastgeber setze ich damit automatisch voraus. Und irgendwie erwarte ich, dass der andere auch eine gute Kinderstube und Erziehung genossen hat und weiß was sich gehört und was man besser sein lässt.
Sollte dass etwa ein Fehler sein?
Man „kennt“ sich ja nicht!
Wie kann ich wissen, wie sich ein mir - an sich völlig Fremder - in seinem eigenen zu Hause aufführt?
Ich habe früher nie darüber nachgedacht, wenn ich obige Redewendung mit lächelndem Gesicht erfreut und herzlich aussprach. Es war auch ernst gemeint, doch eines, hab ich niemals bedacht.
Ich kenne diesen Menschen ja überhaupt nicht näher, den ich in meine Wohnung lasse.
Weiß ich worauf ich mich da einlasse?
Vielleicht verwüstet er ja seine Wohnung, schmeißt mutwillig sein Porzellan kaputt, oder hängt seine getragene Unterwäsche als Vorhang an seine Fenster oder tut sonst für mich anormale Dinge, die er dann in meiner Wohnung auf meine Aufforderung hin ebenfalls bei mir anwendet.
Vielleicht sieht er den ganzen Tag fernsehen, oder liegt die meiste Zeit des Tages faul im Bett herum, zieht sich nicht mal vernünftig an und drückt seine qualmende Zigarette statt im Aschenbecher in seinem Essteller aus und ich fordere ihn damit quasi auf, dies auch bei mir zu tun, ohne Rücksicht auf mich.
Fühl dich gut bei mir“ -
Redewendungen - sind sie nun tatsächlich wortwörtlich und so ernst zu nehmen um sie in die Tat umzusetzen oder sind sie nur Floskeln und sieht man sie als reine Redewendung an, auf die man nicht festgelegt werden möchte?
Höflichkeitsfloskeln könnte man sie auch nennen, je nachdem wo man welche anwendet.
Selbstverständlich – würde ich bei oben genanntem Beispiel bleiben – meine ich,
dass sich mein Gast bei mir wohl fühlen soll, aber ich meine nicht damit, dass er sich bei mir über natürliches Verhalten, so wie es ein jeder kennt – hinwegsetzt – und seine ganz persönlichen Eigenarten, die er über die natürliche Rücksichtnahme stellt, bei mir hemmungslos auslebt.

Wenn man sich lange genug kennt und vertraut, fühlt man sich nicht fremd und geht durchaus auch einmal der Gastgeberin zur Hand.
Fühl dich wohl bei mir, - sagt durchaus aus, - dass sich der Gast auch einmal ein Glas selbst aus dem Schrank nehmen darf und dies auch soll um seine Eigenständigkeit zu unterstreichen, sei es, um sich Wasser oder ein Getränk selbst einzugießen,
damit, denke ich, - begeht man ganz sicher keine Indiskretion, oder schafft eine unerwünschte Nähe, sondern entlastet die Hausherrin und Gastgeberin, man trägt vielleicht auch mal sein Essgeschirr oder seine Kaffeetasse selbst mit in die Küche, aber was darüber hinaus geht, an Einmischung in einen fremden Haushalt, das sollte wohl vorher abgesprochen werden um die Privatsphäre der einzelnen Personen zu wahren.
„ ja, fühl dich wohl“ -
Wenn ich zum Beispiel in meiner Wohnung nur in Unterwäsche herumlaufe, mein Geschirr einen Tag lang im Spülbecken stehen ließe oder meine Betten mal nicht machen würde, dann kann ich mir das erlauben weil ich alleine bin und weil mich keiner sieht, wäre ich woanders, würde ich mich nie genauso verhalten.
Ich würde mich anpassen, denn ich wäre, wenn auch freundlich willkommen, immer dennoch Gast in einem fremden Hause.
Im Grunde wäre ich, wie in einem netten Hotel, Gast mit Familienanschluß zu sehen. - aha - ein Familienhotel.
Was jedoch ein anderer tut, wie er sich verhält, wenn er woanders als in seinem eigenen zu Hause ist, das weiß ich natürlich nicht.
Ich kenne nur normale Leute, die sich auch normal verhalten, bis auf ganz wenige Ausnahmen.
Ich hatte einmal im Austauschprogramm den 15 jährigen Sohn einer Freundin bei mir. Sie musste dringend auf Reisen und ich übernahm ihn für einige Tage.
Nachdem ich zweimal gemeinsam mit ihm am Tisch saß und mit ihm aß, hatte ich das Gefühl an seiner Erziehung wäre so einiges schief gelaufen.
Er rülpste laut und vernehmlich ungeniert beim Essen, popelte sich in den Zähnen herum, widerlich - hatte die Ellbogen auf dem Tisch und schaufelte wortlos ohne die Serviette zu benutzen, das Essen in sich hinein, krümelte alles unter den Tisch, sodass ich das Gefühl hatte mit einem gefräßigen Schwein am Tisch zu sitzen.
Autsch, mir wurde fast schlecht beim zusehen. Die Zuckerdose stieß er um, sagte nicht mal Entschuldigung, - es war ihm schlichtweg egal.
Von Esskultur keine Spur, er blickte nicht einmal auf. Geschweige denn sprach er ein Wort, es war äußerst ungemütlich für mich. Ansonsten fläzte er sich in den wenigen Tagen in denen er hier war auf dem Sofa, ferkelte herum und ließ sich bedienen wie ein Pascha, ich dachte mir, mein Gott, was wird das einmal für ein Mann werden, grässlich.
Als er nach dem Essen das Bad benutzte und mir einen Saustall hinterließ den ich nicht wegzuräumen gedachte, anfing, in Unterhosen durch meine Wohnung zu laufen, bat ich ihn, sich seine Hosen anzuziehen und unterhielt mich eine Weile ernsthaft mit ihm, ganz nett und fürsorglich, und er sah ein, dass man sich so - nicht woanders benehmen konnte.
Na ja, dachte ich, er ist zwar noch ein halbes Kind, aber da sieht man wo die Erziehung bleibt.

Doch einladen werde ich ihn sicherlich nie wieder und damit auch nicht mehr nachbarschaftlich aushelfen, ich sagte mir, nein, das tu ich mir nicht mehr an, erziehen sollen sie ihre Kinder alleine.

Fühl dich wohl bei mir – heißt ganz sicher nicht, dass ich meinem Gast sagen muss, wie er sich benehmen soll.
Das müsste er eigentlich selber wissen.
Wenn Freunde oder Verwandte statt Fremde bei mir sind, kommt es ganz darauf an, wie vertraut und bekannt man miteinander ist. Es gibt so gute, auch langjährige Bekannte, da kann man sich sicher auch ein wenig, ohne die guten Sitten zu verletzten - „gehen lassen“ und sich auch zeigen, so wie man ist, doch nie so, dass man die natürliche Rücksichtnahme und den Respekt der anderen Person als Gastgeber gegenüber völlig aus den Augen verliert und vergisst.
Fühl dich zuhause, sei willkommen, aber mir gegenüber respektvoll lieber Gast, und vergiss nicht,
was du einstmals gelernt und dass du dein eigenes zuhause hast.
Was du nicht willst dass dir geschieht, das füg auch keinem anderem zu.
Auch so ein Sprichwort, dass ich - Wort für Wort - anwenden würde.
Was wären wir ohne unsere Sprichwörter und Redewendungen, aber manchmal muss man sie sich auch auf der Zunge zergehen lassen – und manchmal reiflich überlegen, ehe man sie ausspricht.


© Angelface wenn die Gedanken sich splittern
steht die Zeit lange still


Impressum

Texte: by Angelface
Tag der Veröffentlichung: 30.06.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
für den, der sich Freund nennt aber das Wort nicht kennt

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