BookRix

Du schaffst es, dass man beim Lernen Spaß hat.

denn hier wird ein Thema aufgegriffen, was auch für mich sehr spannend ist, denn ohne vermessen zu sein, ich spüre zwei Seelen nun in meiner Brust: die des Atheisten und die eines "Künstlers" (man sagt ja sowas nicht von sich selber als Hobbykünstler, ich bitte also vorsichtshalber um gnädige Vergebung, wenn meine Malerei nicht als Kunst empfunden wird).
Ich kann den Argumentationen Winterschläfers folgen, der sehr genau den Unterschied zwischen Geist und der "niederen Stufe" des Denkens ( etwas unglücklich das mit der Rangfolge) darstellt. Und die Frage gipfelt schließlich darin, dass man sich nie wirklich absolut einigen kann, was Kunst ist und was nicht (da gibt es weiterführende Themen).
"Kunst verkommt zur Ansichtssache"!!! Absolut meine Auffasssung. Den Geist in mancher offiziellen Kunst zu entdecken, ist schon mal eine geistige Leistung für sich. Aber gut, was ich nicht spüre oder sehe, können andere viel, viel besser. Das wäre meine bittere Erkenntnis.
Ich glaube dennoch und hartnäckig, dass dieser Geist, dieser wundervolle Geist, der einem faszinierenden Bild innewohnen kann, eine natürliche Erklärung hat auch wenn sie uns derzeit weitestgehend verschlossen bleibt. Da ist nichts Höheres, nichts Mystisches, da ist Genie oder Wahnsinn und die beiden haben wir noch lange nicht ergründet. Der Knackpunkt ist immer wieder, dass wir noch so sehr Vieles nicht wissen, dass immer wieder nach höheren Mächten geschrien wird, die für Unwissenheit herhalten müssen.
Nun, ich finde, dass ein Künstler seine Fähigkeit gar nicht zu analysieren hat und absolut keine plausible Erklärung dafür abgeben muss. Er lässt seine Kunst entstehen und fertig. Den Geist darin zu entdecken, überlässt er anderen. Er malt oder macht, was auch immer, aus sich heraus, getrieben von seiner Gefühlswelt und von seinem Denken, befähigt durch Talent und Handwerk, wenn man das alles quasi in Personalunion "Geist" nennen möchte, dann bin ich dabei.

zunächst erst mal Respekt vor einer solchen Leistung, die auf ein fundiertes Wissen schließen lässt. Du vereinst hier allerdings in überaus komprimierter Form auf wenigen Seiten so viele Aspekte, von denen jeder einzelnen – würde man ihn näher ausdiskutieren - sicherlich Bände füllen könnte. In vielem gehen ich mit, in anderen aber auch nicht. Wieso kommst du z. b. auf die These, Geist und Materie seien gleichgesetzt? Ich glaube vielmehr, dass die Materie das Primat besitzt, der Geist hingegen davon abgeleitet ist. Anders kann ich es mir jedenfalls nicht vorstellen, und mit Deinem Begriffen von Individual- und Universalgeist kann ich nun gar nichts anfangen. Ich denke wiederum, dass die Sinngebung allen Seins, die du als ’höheren Willensakt’ erkennst, sich allein aus ihrer Zufälligkeit ergibt, die wiederum ihren Ursprung in der Spontaneität aller Dinge hat. Denn ist es nicht so, dass die Spontaneität im wesentlichen das ganze Universum beherrscht???? .... Man kann sagen sogar zu 90 %, hingegen der Rest sich auf sog. Stabilitätsinseln reduziert, in denen die allbekannten Naturgesetze wirken und aus deren Sicht heraus wir die Welt begreifen oder besser zu begreifen glauben ...? deutlich wird das z. b. an den Quantentheorie, wo herkömmliche Denkmodelle nicht mehr funktionieren und selbst so fundamentale Aussagen wie die Kausalität ihren Sinn verlieren .... Weiterhin, ist es nicht, so dass die Ätiologie der Natur nur Rechenschaft von den Ursachen der Erscheinungen gibt, hingegen ihr Wirken unter den stets gleichen Bedingungen als Naturgesetz definiert werden? Daraus folgt mit Notwendigkeit, dass die Ursache aller unbelebten Natur eine mechanische und die aller belebten ein Motiv ist? Fehlen kann sie freilich nie, da das sonst einer qualitas occultas gleichkäme. Alle ätiologische Erklärung wäre hier beendet und die metaphysische würde beginnen ....Jedenfalls denke ich mir das so. Ich hoffe, ich habe dich nicht so sehr überrollt, und wäre gespannt auf eine Antwort... notfalls per Mail, falls der Platz hier nicht ausreicht....

Aber da bekanntlich jeder ein Anrecht auf seine Ansichten hat und diese auch verteidigen soll, so lange sie nicht widerlegt sind, gebe dir 5 Punkte für deinen Mut.

Wenn ich nun anfange zu schreiben, was mir wie in welcher Forum und wieso gefallen hat, dann wird dies eine Endlosbewertung. Ich interessiere mich für diese Thematik, setze mich damit schon lange intensiv auseinander und sehe hier (vom Schreibstil, der mich in den Bann zieht, mal ganz abgesehen) ein inhaltlich fundiertes Wissen. Ausgesprochen lesenswert und empfehlenswert.

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Es würde den Rahmen sprengen, wollte man zu diesem hochdifferenzierten Essay Stellung nehmen. Eines lässt sich jedenfalls sagen, man möge es bitte lesen, es lohnt sich.