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die auf gedanklichen Fluren hier wandern:
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Ich lebe im Walde - auf einer Lichtung.
Wie mein Name ist? Ganz einfach: Dichtung.
Geschützt vom Viereck raunender Bäume
erzeuge ich phantastisch zu nehmende Träume,
die sich voller Erwartung vermischen,
angehäuft auf kostbaren Tischen, -
während ich vor meinem so winzigen Haus
sehe nach Wandrers Befindlichkeit aus.
Und tritt er näher zu mir heran,
biet ich ihm lächelnde Gastfreundschaft an:
„Dich, lieben Besucher, erwartet hier Trank
und auch Speisen!“
Drauf wird mir sein Dank ,
und ich wünsche ihm heiter
zufrieden gesättigt weiter
zu reisen.
Vielleicht kommt er sogar noch mal wieder?
Dann singen wir gemeinsam unsere Lieder!

Zunächst einmal vielen Dank für das Einstellen dieser Gedichteauswahl von Wera Goldman. Ich bin immer dankbar für solche Geschenke hier im WWW!
Wera Goldman war mir als Tänzerin bekannt, aber dass sie auch Lyrikerin ist, wusste ich nicht.
Von der Auswahl bin ich begeistert. Jetzt ist mein Appetit auf mehr geweckt. Für mich eine Entdeckung, die ich weiterempfehlen werde.
Herzliche Grüße
Wani (Regine Kulawig)

...für deinen hinweis auf wera goldman. da bin ich durch dich (dankeschön!) auf eine große persönlichkeit gestoßen. sie sieht ganz so aus, wie ich sie mir eigentlich vorgestellt habe. ein ausdrucksvolles gesicht, sehr markant, sehr apart. eine herbe schönheit, so, wie ich sie liebe (drum gehört bei allem widerstreit mein herz auch dir und- dein soeben geschildertes 'hinkebein' ist ein windspiel der laune, so wie ich ja auch zunehmend dem hinkebein entgegenlaufe -ende oktober folgt eine operation-). ein großes, ein bewegendes leben, wenn auch in vielen facetten nicht freiwillig gesucht. ich freue mich besonders darüber, das es der herrenmenschenrasse und deren geronten nicht gelungen ist, alles an intelligenz, kreativität, geist und lebensmut zu vernichten. je länger ich mich damit beschäftige, je öfters ich menschen begegne, die sich aus den klammern, klauen dieses systems entwinden konnten, desto tiefer wird mir schmerzlich bewußt, was wir als deutsche angerichtet und welchen verlust wir erlitten haben. wir bekommen es bis heute zu spüren und es wird sich noch bis in die zehnte generation danach auswirken. ich freue mich, dass wera goldman posthum wenigstens noch ehre und anerkennung zuerkannt bekommt, die ihr großes schaffen und ihre, so scheint mir, nach dem, was ich gelesen habe, großes herz für die menschen verdient hat. es ist mehr als erstaunlich, dass sie immer noch als tänzerin auftritt (so im oktober in wien) und ihr lebenstraum ungebrochen in ihr weiterlebt.

liebe tilly,

nachdem du mir wieder einmal abhanden zu kommen scheinst, habe ich soeben ein wenig in deinen umfangreichen lebenswerk geblättert und bin auf deine israelische bekanntschaft wera goldmann gestoßen. welch eine frau, welch eine sprache, welch ein werk! ich bin beeindruckt und berührt. gedanken nagen an mir, beschäftigen mich, ob der worte, der sätze, der verse, die ich soeben gelesen habe.
'oh-grauen': ...zerrinnende gesichter auf sich spiegelndem hintergrund, ...verlorenes ICH als morphogenese des verlierenden. 'an meine gedichte': aus der masse (der worte), gekeilt, geschliffen, gefeilt,... wenn ihr -selten- zwischen meinen fingern glitzert, fühl ich mich reich'. welcher irdene reichtum könnte glücklicher, zufriedener machen? wie schnöde dagegen alles materielle, alle materie! 'nur' eine kleinigkeit, einen winzigen moment aus der realzeit ausgestiegen, daneben gestellt, den inneren vibrationen gelauscht, niedergeschrieben -und man ist reich beschenkt. 'autofahrt': fährt, fliegt das land, das leben an uns vorbei oder bewegen wir uns mittels eines fahrbaren untersatzes in das land, in das leben hinein. oder, ist es nicht vielmehr so, dass wir uns mit zunehmender geschwindigkeit aus beidem entfernen, einer anderen dimension entgegen?
es ließe sich über jedes ihrer gedichte etwas schreiben, etwas sagen, 'jesus', 'maria - die mutter'. sie alle bewegen, fesseln und hallen nach. man sollte wera goldmanns werk nicht verloren geben, es vielmehr aufgreifen und in seiner vollständigkeit auflegen, zu einem gesamtwerk zusammenfassen. ihre gedichte sind ein wahrer schatz! sie ist so fern und doch so nah.

vom berg, anner

Das sind ja wundervolle Gedichte.
Oh wie herrlich und wohltuend für meine Augen und meine Sinne. Viele könnte man gut sprechen

überaus agil geblieben und zieht einen mit ihren Geschichten so in Bann, dass ich sie gern ein wenig meinen übrigen
Freunden vorstellen möchte.Ich finde, sie hat es verdient, gelesen zu werden.
Danke, lieber Klaus, für die Aufnahme ihrer Worte.