Die Zahlen der Götter

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Die Zahlen der Götter

An einem verregneten Freitagabend überraschte mich mein alter Freund Simon mit seinem irrwitzigen Plan. Ich war soeben von der Arbeit nach Hause gekommen, hatte es gerade mal geschafft, meinen Rucksack abzustellen und mir einen Tee aufzubrühen, da klingelte schon das Telefon.

 

„Hey Thomas!“ Vernahm ich Simons Stimme an meinem Ohr, kaum dass ich den Hörer abgenommen hatte. Er klang sichtlich erregt vor Freude. „Hör mal, ich habe eine Idee!“

 

Wenn Simon von einer Idee sprach, konnte es sich nur um etwas total Verrücktes handeln.

 

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Im Traum flog ich auf seidenen Schwingen durch den Nachthimmel. Über mir die Sterne, unter mir das weiche Gefieder von Athenes Eule, die mich weit wegtrug, hinfort in andere Gefilde. Hin und wieder stieß sie einen Schrei aus, wie zur Ermahnung, mich besser an ihren Ohren festzuhalten. Wie es möglich war, dass ich Platz auf einem Eulenkörper fand, stand im Traum nicht zur Debatte. Es erschien mir einfach als das Natürlichste von der Welt, so als wäre es nie anders gewesen. Die Eule und ich bei unserem nächtlichen Flug durch Raum und Zeit – ein Bild für die Götter. Und tatsächlich ragte in der Ferne alsbald der Olymp auf, der Wohnsitz der Götter aus der griechischen Mythologie. Ich konnte ihn zwar nur schemenhaft erkennen. Doch ich wusste, dass dieser Berg der Olymp sein musste. In meinem Traum wirkte er um einiges erhabener und majestätischer als der langweilige Steinklotz im Stadtpark. Harfen- und Flötenmusik umhüllte ihn und ertönte immer lauter, je näher wir ihm kamen.


Beiträge und Kommentare
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philhumor

Lohnende Astralreise. Schicksal als Fügung: Alles fügt sich zusammen. Sitzt, passt, wackelt und hat Luft. Spielarten der Olympier im Real Life. Seltsame Verkettungen. Man zählt auf die Mathematik - die Magie kommt ein bisschen kurz beim modernen Menschen. Gut erzählt.

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Träumerin

Vielen Dank.

Wichtiger Beitrag
M.d.S.

Es könnten auch Klarträume gewesen sein.
Die gehen auch für Atheisten ;-)

Nahezu alles hat sich irgendwie eingerenkt, bloß das schmutzige Geld, doch wohl ausgegraben statt des Ziffernzettels bleibt rätselhaft.

Und so heißt es doch: Die Zeit heilt alle Wunder!

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Träumerin

Vielen Dank für deinen Kommentar. Ja stimmt, man könnte es auch als Klarträume auslegen. Das mit dem wortwörtlich *schmutzigen* Geld war womöglich ein Wink mit dem Zaunpfahl von Seiten der Götterwelt, adressiert an Simon, damit er seinen wahren Herzenswunsch erkennt. Den... mehr anzeigen

Wichtiger Beitrag
Lisa

Eine Geschichte mit traumhaften Wendungen, die von Träumerin mit vielen kreativen Details wundervoll ausgeschmückt und toll geschrieben wurde.

Ein Happyend für vier Freunde, von denen drei ihr Glück so fanden, wie es für Geld nirgends käuflich erworben werden kann, und ein symbolhafter 100-€-Schein, der in Ehren gehalten wird …

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Träumerin

Vielen Dank für deinen Kommentar und dein Herzchen.

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