Das Leuchten in der Ferne

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Das Leuchten in der Ferne

Unzählige Stunden stapfte ich bereits durch die nicht enden wollende Schneewüste, als sich mir, weit in der Ferne, das Licht zeigte. Funkelnd schien es zwischen den Zweigen der kahlen Bäume und Büsche hindurch, lockte mich zu sich mit seiner Wärme. Ich kannte weder den Ursprung des stillen Leuchtens, noch wusste ich, wohin mein Weg mich führen würde. Doch mir war vollkommen klar, dass ich ihm besser folgen sollte, wollte ich nicht in der Kälte dieser Winternacht erfrieren. Angetrieben von der Hoffnung und einer leisen Ahnung, dass sich mir dort eine Zuflucht bieten würde, machte ich mich also auf den Weg.

 

Der Wind blies mir eisig ins Gesicht und ließ mich für einen kurzen Moment an Ort und Stelle verharren, bevor ich neuen Mut fasste, mich dem finsteren Wald mit all seinen Gefahren zu stellen. Manche dieser Bedrohungen, wie etwa die zum Vollmond heulenden Wölfe oder die mit ihren Hufen im Schnee scharrenden Wildschweine, mochten wirklich sein. Andere wiederum entsprangen allein meiner Fantasie. Die Silhouetten der gewaltigen Bäume erinnerten mich an unbezwingbare Ungetüme, welche, setzten sie sich einmal in Bewegung, mich unbarmherzig und gnadenlos unter ihren schweren Stämmen zermahlen würden. Ich sah sie mit ihren Ästen, Armen gleich, nach mir greifen und querfeldein durch die Luft schleudern, während sie mir mit rot leuchtenden Augen und einem bösartigen Lachen hinterher schauten.


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