Das Hotel hinter dem Weltenschleier

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Das Hotel hinter dem Weltenschleier

Kaum stand ich auf der Straße und sah den Bus in die Stadt zurück fahren - der Busfahrer nickte mir zum Abschied zu und berührte dabei kurz den Schirm seiner Kappe - spürte ich den ersten dicken Regentropfen auf mein Gesicht fallen. Weitere folgten mir auf jedem meiner Schritte. Ich musste mich beeilen, wollte ich nicht in ein Unwetter hinein geraten. Die ersten Blitze zuckten bereits am tiefgrauen Himmel, und der Donnerhall ermahnte mich, besser keine Zeit zu verlieren. So wanderte ich also etwa eine halbe Stunde durch die nahezu von Menschenhand unberührte Natur, bis ich die Küste erreichte, an der das Hotel stand und mir mit seinen hell erleuchteten Fenstern den Weg zu sich wies.

 

Es machte einen eher altertümlichen und verwahrlosten Eindruck auf mich. Über seinem Eingang baumelte an einer rostigen Kette ein altes Schild, das vermutlich ehemals den Namen des Hotels getragen hatte, der jedoch in den vielen Jahrzehnten vom Regen herunter gespült worden war. Der Wind pfiff durch die einzelnen Kettenglieder und ließ das Schild hin und her baumeln, was ein quietschendes Geräusch erzeugte. Warum gingen die Besitzer des Gebäudes bloß so nachlässig mit ihrem Hab und Gut um? Weshalb kümmerten sie sich nicht besser um die Instandhaltung des Hotels? Vermutlich wagten sich einfach nicht genügend Urlauber in diese einsame Wildnis hinaus, als dass es sich gelohnt hätte.


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