Baums verzauberter Spiegel

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Baums verzauberter Spiegel

Als ich am Wochenende auf dem Dachboden des alten Landhauses, das mir meine Großtante nach ihrem Tod vererbt hatte, aufräumte, fand ich dort einen sonderbaren Spiegel. Einsam und verlassen stand er hinter Kisten, von einem alten Laken zum Schutz vor Staub umhüllt. Eingefasst in einen Rahmen aus goldenen Blüten und Blättern, schien er aus einer anderen Epoche zu stammen. Er war so groß, dass ich mich darin komplett erkennen konnte, und wies trotz seines Alters keinerlei Gebrauchsspuren auf. Was mich jedoch am meisten an ihm faszinierte, war seine eigentümliche Ausstrahlung, die mich in den Bann zog.

 

Je weiter ich an den Spiegel heran ging, desto mehr regte sich ein Gefühl von Nachhausekommen in mir. Es fühlte sich für mich so an, als würde sich auf der anderen Seite des Spiegels ein mir sehr vertrauter Ort befinden, den meine Seele zwar seit Urzeiten kannte, der jedoch in Vergessenheit geraten war. Dieser Ort war nicht von dieser Welt, sondern lag irgendwo zwischen Traum und Wirklichkeit. Und dennoch erschien er mir in diesem Moment, wo ich vor dem nostalgischen Spiegel stand, zum Greifen nah.



Dieses Buch ist Teil der Reihe "Baums Geschichten"
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