Baums geheime Welt

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Baums geheime Welt

Als meine Freundin aus ihrem Urlaub auf den Kanarischen Inseln zurückkehrte, brachte sie ein sonderbares Bild mit, das während ihrer Reise auf ungewöhnliche Weise in ihren Besitz gelangt war. Sie hatte es bei einem Einkaufsbummel durch die Stadt zufälligerweise in der dunklen Ecke eines kleinen Antiquariats entdeckt. Vergessen stand es dort in einer Nische zwischen der Wand und einem altertümlichen Schrank. Neugierig zog sie es heraus und wischte mit der Hand vorsichtig, um es nicht zu beschädigen, die dünne Staubschicht vom Gemälde.

 

Ein riesiger Baum mit kräftigem Stamm und leuchtend grünen Blättern war darauf zu sehen. Offensichtlich stand er in einem Park. Auf seinen Ästen und Zweigen hatten sich unzählige kleine Vögel niedergelassen. Auch wenn das Bild keinen Laut von sich gab, glaubte meine Freundin fast, die Vögel singen hören zu können. So klar und deutlich, um nicht zu sagen realistisch, war die Szenerie auf dem Gemälde dargestellt. Der Künstler, der es gemalt hatte, verfügte über ein nahezu überirdisches Talent und sie hätte zu gerne seinen Namen in Erfahrung gebracht. Doch leider enthielt das Bild keine Signatur. Zutiefst beeindruckt von seinem Werk ging sie, das Bild in den Händen haltend, zur Kasse.


Beiträge und Kommentare
Wichtiger Beitrag
philhumor

Ein magisches Gemälde. Eine Einladung des Baumes. Geht man auf sein Angebot ein? Gut erzählt.

1 Kommentar
Träumerin

Vielen Dank. Für diejenigen, die sich Entspannung und Einklang wünschen, lohnt es sich immer, Baums Einladung zu folgen.

Wichtiger Beitrag
Lisa

Wow, schon gelesen, wie angekündigt und genauso darin versunken wie in:

https://old.bookrix.de/_ebook-traeumerin-baum-auf-dem-meeresgrund/

Was und wie Du schreibst gefällt mir mega gut ...

LG Lisa

Baum auf dem Meeresgrund von Träumerin ☼ - Buch online lesen kostenlos - eBook Download https://old.bookrix.de/_ebook-traeumerin-baum-auf-dem-meeresgrund/ Als ich aus dem Wald trat, breitete sich ein unglaublich schönes Panorama vor mir aus, das idyllischer nicht hätte sein können. Der Teich, von dem mein Freund gesprochen hatte, lag da wie ein glatter Spiegel, in dem sich die Trauerweiden, die ringherum am Ufer standen, abzeichneten. Ihre üppigen Zweige reichten bis ins Wasser hinab. Ich war ganz allein. Selbst die Enten waren ausgeflogen. Lediglich aus dem Wald drang der Gesang der Sommervögel an mein Ohr.   Ich trat dicht ans Ufer heran und sah zu, wie das Licht der Sonne die Wasseroberfläche, auf der sich das Abbild der Trauerweiden spiegelte, zum Glänzen brachte. Sie schienen sich überhaupt nicht zu bewegen, als wären sie in tiefem Schlaf versunken. Ich fragte mich, ob ein Teil ihres Wesens im Teich weiterlebte und ob ihr Spiegelbild auf seiner Oberfläche eine Art Verbindungslinie zwischen ihrem Leben diesseits und ihrer Existenz jenseits des Gewässers darstellte. Womöglich führte auch ein Teil von mir, der ich in diesem Moment in den Teich hinabschaute, auf seinem Grund eine Art Parallelexistenz. Wer konnte...
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Träumerin

Vielen herzlichen Dank.

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