BookRix

Zeitzeugnisse, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Zum Glück öffnete sie sich nach 28 Jahren wieder.

http://www.bookrix.de/_title-de-ramblerrose-m-a-u-e-r-n

Ich glaube, mein Buch passt gut dazu...
Toll erzählt!

Damals, genau am 31. August 61, stand ich mitten im Menschengewühl auf dem Bahnhof Berlin Alexanderplatz.
Keiner wusste was los war. Ich kannte mich überhaupt nicht aus. Ein Vopo sprach mich an, ich solle mitkommen. Was wolle er, wollte ich wissen, ich sei doch auf westlichem Territorium. Und die Schranke nach Ostberlin hätte ich nicht vor zu passieren. Ich hatte mich wohl darin getäuscht. Auf der Rampe oben nahm er sich mich vor und drohte mir mit "Ausziehen und Verprügeln", sowas mache man mit Intellektuellen hier. Er hatte in meinem Pass die Berufsbezeichnung "Buchhändler“ gelesen. Damit war ich schon als Klassenfeind disqualifiziert. Da ich außer diesen abscheulichen amerikannischen Kaugummi nichts Verdächtiges bei mir trug, was indes wiederum verdächtig war. Jedoch glaubte er schließlich, dass mich meine Großmutter mit dem Koffer unten erwartete, und ließ mich laufen.
Als wir den Übergang passiert hatten, Passierscheine befanden sich im Koffer, lief er uns hinterher. Ich hätte ihm doch gesagt, ich wolle nicht nach Ostberllin. Aber er konnte uns nichts anhaben. Wir waren mit einer Tante aus dem Osten verabredet, Chefsekretärin
des Kulturministers, und die war nicht nur eine extreme Kommunistin, sondern auch streitbar und temperamentvoll. Sie würde alle Hebel in Bewegung setzen, und er müsse mit den schlimmsten Konsequenzen rechnen. Daraufhin zog er wie ein begossener Pudel ab.

Die drei vorliegenden Geschichten klingen so authentisch wie selbsterlebt. Sie haben mir damaliges Erleben noch einmal vergegenwärtigt

Drei Geschichten die das grosse Unrecht widerspiegeln, die diese Zeit mit sich gebracht hat. Meine Oma wurde durch die Mauer von ihrer Schwester getrennt und mir wurde schon als Kind ueber die Bespitzelungen und die Willkuer erzaehlt. Als Kind konnte ich dies nicht fassen und verstehen. Als Erwachsene macht es mich immer noch traurig.
Diese drei Geschichten sind ein wichtiges Zeitdokument, die jeder lesen sollte, damit es nicht in Vergessenheit geraet!!!

Heute vor genau 50 Jahren ereignete sich eins der folgenreichsten Ereignisse der deutschen Geschichte. Die Mauer, die Menschen, Freunde und Familien trennte, wurde Stein für Stein blitzartig aufgebaut. Niemand hatte eine Chance, dem zu entkommen, als der Bau mitten in der Nacht begann. Mit jedem Stein trennten sich Ost und West weiter voneinander. Jegliche Kommunikation mit der anderen Seite war unmöglich. Viele Menschen hatten unter den Folgen zu leiden und verarbeiten noch heute die Spätfolgen. Tilken, eine Bookrix-Autorin nahm dieses bewegende Ereignis zum Anlass, um in ihrem Buch „13. AUGUST 61“ drei bewegende Kurzgeschichten zu veröffentlichen. Ein Lesegenuss, der das Herz berührt und nicht komplett ihrer Fantasie entspringt…

P.S von Tilken:
siehe Monirapunzels Hinweis.
Mein Dank an alle, die sich "ergreifen" ließen. TBZ

schau auch hier
http://blog.bookrix.de/?p=2483

Ich bin ganz still und leise bei diesen eindringlichen Worten.
Geli

Sehr dicht und voller Gefühl geschrieben.Ein Meisterwerk.Gruss Ela

zu dieser Unrechtstat weitertransportierst -
dafür danke ich dir! Helga

mit 7 Jahren, 1 Jahr nach dem Aufstand in Berlin, zog ich nach "Westdeutschland". Meine Eltern, schon damals Regimekritiker, haben das Thema "DDR und Sozialismus" auch noch in Sicherheit immer wieder besprochen und wir als Kinder haben dies mitbekommen.

Als junger Mensch habe ich dann den Mauerbau und all die politischen Nichtsaussagen (incl. J.F.Kennedy) mitbekommen. Viel Reden - keine (sichtbaren) Handlungen.

Das hat mich politisch in den 68-er als Student bestimmt. Immernoch war der 17. Juni für mich ein "Tag der Deutschen Einheit", denn damals hatte man unter Lebensgefahr und auch den Tod im Angesicht gegen das Teilungsunrecht demonstriert.

Für mich bleibt dieser Tag, ein Feiertag, - alles andere wäre Verrat an den damals Verstorbenen. (Mein Text dazu ist leider aus meiner technischen Paddligkeit verloren gegangen.)

Danke für Deine Texte,
Dein Freund
Eduard M. Heinrichsen