Tagebuch eines relativ Unsterblichen
Rückblicke aus der Unzeitlichkeit Von: Thomas AhrendtS.: Vom Moment unserer Geburt, ja unserer Zeugung an sterben wir. Die Zeit ist wie ein Raubtier, das sich heimlich an ihr Opfer heranschleicht. Man kann versuchen, es mit Hilfe von Medizin und technischen Hilfsmitteln auf Distanz zu halten. Aber man ist nicht in der Lage, ihm auf Dauer zu entkommen. Irgendwann kommt es zu Konfrontation und dann ist man erledigt.
P.: Wir alle sind sterblich. Das ist eine der Wahrheiten, eine der Bedingungen unserer Existenz.
S.: Es ist eine schreckliche Wahrheit, eine abscheuliche Wahrheit. Aber ich habe eine neue Wahrheit gefunden, in der es den Tod als Naturkonstante nicht mehr gibt. In der die Zeit keine Bedeutung mehr hat. In der Unsterblichkeit hat das Raubtier seine Zähne verloren. In ihr gibt es weder Tod noch Leid.
P.: Es kommt nicht darauf an, wie viele Jahre man gelebt hat. Wichtiger ist, wie man sein Leben verbrachte. Vielleicht ist die Zeit statt eines Raubtiers vielmehr ein Gefährte, der uns begleitet, uns daran erinnert, alle Augenblicke unseres Lebens zu genießen und zu schätzen, weil sie sich nie wiederholen. Schließlich sind wir alle sterblich.
Und dann? Was passiert dann – nach dem Tod? Licht aus? Nicht-Existenz? Anti-Existenz? Gehen wir dorthin, wo wir vor unserer Geburt waren, bzw. werden wir zu dem, was wir davor waren? Wer oder was ist das? „Unsterblichkeit“ berührt natürlich die Frage nach dem Woher und Wohin. Woher kommen wir vor unserer Geburt, wohin gehen wir nach dem Tod? Was sind wir? Was ist unsere Existenz? Haben wir nur eine, wenn wir leben? Was passiert mit unserer Persönlichkeit nach dem Tod? Haben wir bereits eine vor unserer Geburt? Gibt es die Seele? Was ist Leben? Was ist Identität, was Bewusstsein? Und es stellt sich die Frage, was Zeit ist, wenn wir unendlich lange leben.
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