Cœur qui souprire n'pas ce qu'il désire. (Ein seufzendes Herz hat nicht, wonach es sich sehnt.)
Mache dir kein Bild von ihr, heißt es in tiefreligiösen Begründungen des Glaubens an die Frau. Da ich glücklicherweise frei von solchen Befehlen aufgewachsen bin, nehme ich es mir heraus, eine solche Beschreibung zu liefern.
Er, der Frauentypus, ist völlig ohne das Auswendiglernen von Emanzipationstheorismen aufgewachsen, da er liberal – nicht etwa im Sinne dessen, das heute unter Liberalität (miß-)verstanden wird, das nur noch das Neo im Schild führt – aufgewachsen ist. Mit dem Begriff der Penetranz verbindet er nicht unbedingt ein gewaltsames Eindringen in seine Geisteswelt. Er schließt in solchen Fällen einfach die Gehirnwindungen oder läßt etwaige Verpuffungen via Spielerischem durch irgendeine Öffnung einfach entweichen. Er ist nach meinen Erkenntnissen/Forschungen zwischen einem Meter fünfzig und zwei lang, zwischen zwei Metern und dreißig Zentimetern breit, wiegt zwischen vierzig und zweihundert Kilogramm, ist sozusagen alterslos, da bereits weise, nicht etwa als Weiße, geboren, und verfügt über ein Gesicht, dessen Ausdruck ich mir wünsche, seit ich mir einbilde, lieber eine Frau als ein Mann sein zu dürfen, da erstere sich leichter täte im Leben. Er übt keinerlei besonders hervorzuhebende berufliche Tätigkeit aus, hat nicht studiert – Haben Sie überhaupt Abitur? – oder dann wieder doch. In meiner Jugend war es so, daß die Frau an sich erstmal Psychologie studiert hat, weil sie sich näher kennenlernen wollte. Der Mann an sich hingegen hat, wie die meisten Männer, Jura genommen, da der besser repetieren kann, etwa eine Gewähr.
Der Titel des Erzählbandes, der nichts heißt als Berühre mich nicht und nahezu ausnahmslos im religiösen, im biblischen Sinn verwandt wird, bezieht sich auch auf Pablo Picassos Gemälde La Vie, damit letztlich auf sein Bild Demoiselles d'Avignon, das wiederum einen Bezug herstellt auf die Gegend von Barcelona, in der Pablo Ruiz als sehr, sehr armer Künstler gelebt hat, in der er von Prostitution umgeben war und in der er, meines Wissens, gut, aufgehoben gelebt hat.
Und gerne verweise ich bei der vorweihnachtlichen Gelegenheit auf die hier bei BookRix erschienene Geschichte Jesu Geburtstag von Roland Böhme.