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Es geht um die Geschichte des Kapitalismus von seinen einfachsten Anfängen in der mittelalterlich-feudalistischen Gesellschaft bis hin zu seinem heutigen Entwicklungsstand. Einer der Schwerpunkte liegt in der Darstellung der inneren Triebkräfte dieser Wirtschaftsform. Wie konnte es ihm gelingen, sich auf dem gesamten Erdball als die vorherrschende Wirtschaftsform durchzusetzen? Was macht seine Stärke aus gegenüber den vorangegangen Gesellschaften in der Menschheitsgeschichte? Der Schlüssel zur Beantwortung dieser Frage liegt in seiner Fähigkeit, die menschliche Arbeitskraft in einer bisher nicht gekannten Ergiebigkeit zu nutzen. Dabei treibt das wissenschaftliche und schöpferische Potential des Menschen die technische Entwicklung zu immer neuen organisatorischen und wirtschaftlichen Strukturen, die die Produktivität des Kapitalismus ständig steigern. Es beginnt mit dem Nebenerwerb des feudal-abhängigen Bauern, dem familiär organisierten Handwerksbetrieb des Mittelalters hin zu den ersten Schritten der Arbeitsteilung in der Manufaktur der Neuzeit. Mit der Dampfmaschine beginnt die industrielle Produktion und damit auch deren Organisierung in immer größeren Firmen, Konzernen und Kartellen. Die Darstellung dieser Schritte nimmt umfangreichen Raum ein in der Auseinandersetzung mit dem Thema.
Ein zweiter Schwerpunkt ist die Auseinandersetzung zwischen dem Bürgertum als Träger des Kapitalismus und dem Adel als herrschende Klasse der Feudalgesellschaft um die politische Macht. Das Bürgertum übernahm nach und nach aufgrund seiner handwerklichen, wissenschaftlichen und organisatorischen Fähigkeiten eine wirtschaftliche Vormachtstellung in der Feudalgesellschaft. Ausdruck dieser Überlegenheit waren der Reichtum der Städte und die Übernahme der wirtschaftlichen Kontrolle über die Kolonien. Dieser Wandel in der Funktion der Kolonien wird umfangreich und beispielhaft dargestellt an der Kolonisierung Nordafrikas.
Nach der Übernahme der politischen Macht des Bürgertums, zuerst nur teilweise in England, dann vollständig nach der Revolution in Frankreich und der Unabhängigkeitserklärung der USA hielt das Bürgertum alle Mittel in der Hand, um dem Kapitalismus die besten Bedingungen für seine weitere Entwicklung zu schaffen. Mit der Zunahme der kapitalistischen Staaten und dem Ausbau der Industrie steigt die Menge der produzierten Waren. Die Aufnahmefähigkeit der Märkte hielt damals wie auch heute nicht Schritt mit dem Anwachsen der Produktionskapazitäten. Die Konkurrenz unter den Unternehmen wächst und damit die der Staaten hinter diesen Unternehmen. Im Imperialismus vor dem Ersten Weltkrieg versucht sich der Kapitalismus neue Produktionsbedingungen zu schaffen. Ein Wettlauf um Kolonien beginnt, Märkte werden gewaltsam geöffnet. War der Krieg zu Zeiten der Adelsherrschaft ein Mittel zur Ausdehnung der eigenen Anbaufläche als wirtschaftlicher Grundlage des landwirtschaftlich ausgerichteten Feudalismus, so wird im Kapitalismus der Krieg zu einem Mittel, die Marktanteile neu zu gestalten.
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