BookRix

Ich statte gerade meinen BX-Freunden Besuche auf ihren Profilen ab, weil die Anzeige über neue Bücher von Freunden nicht mehr existiert . Und da hab ich doch gerade gesehen, dass das Herz für Deinen Klasse-Krimi nach dem Relaunch verschwunden war. Schnell wieder "aufgefrischt". Ich hoffe, es geht Dir gut. GLG Uschi

Dieser Sciencefiction-Krimi besticht nicht nur durch seine Originalität, sondern ebenfalls durch seine ungeheure Komplexität, die allerdings einleuchtend und vollkommen nachvollziehbar immer deutlicher wird, je mehr man in diese Geschichte eindringt. Es fängt bereits mit dem Titel an, in dem schon das erste Mal mit Sprache gespielt wird.

Der Fall ist einfach: es wird eine Leiche in einem hochtechnisiert und vollautomatisch hergestellten Akkupack, das eigentlich für die Autoindustrie hergestellt ist, gefunden. Die Identifizierung des Toten wird firmenintern durchgeführt und ist ein Mitarbeiter, der ständig überall aneckt. Jeder der anderen Firmenmitarbeiter hätte ein Motiv. Die Auflösung bietet dann die Komplexität, denn es werden mehrere Spuren gelegt, die den jeweiligen Verdächtigen sofort überführen könnte, wenn da nicht dieser erfahrene Kommissar wäre. Er ist der Gegenpol zur genial und völlig glaubhaft konstruierten Zukunft, der allerdings noch aus einer Zeit stammt „in der es noch nicht einmal Handys gab“ und der zwar gelernt hat, sich die Vorteile der modernen Technik zu Nutze zu machen, sich aber nicht von dieser in die Irre führen lässt. Mit viel Berufserfahrung und kiminalistischer Spürnase kommt er schließlich dem Täter auf die Schliche, stellt ihn mit einer grandios entwickelten Falle, die an den guten alten Rockfort erinnert oder moderner an den Mentalisten. Das Herauslocken des Geständnisses ist nur noch ein Leichtes, denn der Täter kann nicht lügen.

Diese Geschichte erinnert ein wenig an 1984, Minority-Report und 2001 und hat mir besonders durch die Liebe zum Detail gefallen. Wenn man sich Bilder vom „Ort des Geschehens“ ansieht, kann man sich kaum vorstellen, das dort eine hochtechnisierte Firma wie FAU stehen soll, doch die Begründung des Standortes ist durchaus einleuchtend. Der Verdächtige Herr Blak, der sich aus der Menge weißer Schafe hervortut, weil er den Cyberspace-“Lie to me“-Test nicht besteht, Frau Videro, der ein Video zum Verhängnis werden soll und der liebe Grimur, der im Laufe der Geschichte immer grimmiger wird, zeigen eine sehr fantasievolle Namensgebung. Beschreibungen wie „in sein Smartphone integrierter Nearfield Identifier“ und andere technische Beschreibungen geben der ganzen Szenerie eine unglaubliche Authentizität. Der Mörder ist selbst das Netz und lacht den Betrachter bereits auf dem Cover aus, weil er sowohl den Kommissar wie auch den Leser die ganze Zeit an der Nase herumführt.

Einzige Kritik gilt der zu häufigen Verwendung des Wörtchens „Akkupack“ im ersten Drittel der Geschichte, die sich garantiert problemlos beheben lässt.

Insgesamt hat mich diese Geschichte von Anfang an durch genau diese Detailtreue und die Komplexität fasziniert, die sich sogar in der Sprache widerspiegelt, die durchgängig genauso sachlich und schnörkellos gehalten ist, wie diese hochtechnisierte Cyberwelt der „Färöer Akkupack Unlimited“. Daher hat sie bei mir, als Jury-Mitglied im "Verdacht auf Mord"-Wettbewerb den Platz 1 bekommen.

Lieber Roy,

ich gratuliere dir herzlich zum 3. Platz im Krimi-Wettbewerb. Es freut mich umso mehr, als du einer meiner ganz heißen Favoriten warst. Jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Ausgeben des Gutscheins und lade dich ganz frech und freundlich ein auf meine Autorenseite bei Amazon, wo du alle Werke findest, die ich dort veröffentlicht habe bzw. in denen ich mit Kurzgeschichten vertreten bin. Vielleicht ist ja etwas für dich dabei? ^^

http://www.amazon.de/-/e/B008Y9D4MA

Lieben Gruß
Jana

Jurywertung "Verdacht auf Mord"

(Seitenangaben beziehen sich auf die Version im epub-Format.)

Orthographie und Grammatik

Grundsätzlich ist dieser Beitrag ganz ordentlich ausgefallen, wobei einige Fehler zu erwähnen sind. Auf Seite 4 steht beispielsweise „Kaffe“ mit nur einem „e“, was laut Duden nicht gültig ist. Die Zeichensetzung, vor allem bei Nachsätzen zu wörtlicher Rede (Sequenz Punkt, Gänsefüßchen, Komma), ist oftmals nicht korrekt. Im Satz „Nach eineinhalb Stunden…“ auf Seite 9 fehlt offenkundig ein „nicht“. Auf Seite 11 fehlt einmalig ein Gänsefüßchen. In seltenen Fällen werden Komposita auseinandergerissen.

Form und Stil

Wiederholungen kommen ab und an vor, so auf Seite 3 mit den Wortstämmen von „stehen“ und „scheinen“ oder mit „Spiel“ auf Seite 13. Generell taucht die Vokabel „Akkupack“ ein wenig häufig im Text. Auf Seite 17 steht „rollen“ statt „grollen“.

Idee und Kreativität

Sehr interessant finde ich hier die Verlegung der Geschichte in eine nahe Zukunft, da eben dieses Szenario und einige seiner Eigenheiten recht anschaulich geschildert werden, z.B. die Vorteile eines Verhörs per Cyberspace. Der virtuelle Phönix, der seinen Schöpfer tötet, um sich weiter entfalten zu können, ist allerdings ein Motiv aus dem Film „Tron“, wo das „Master Control Program“ seinem Macher über den Kopf wächst.
Der Mordfall als solcher ist gut durchdacht. Allerdings leidet die Spannung ein wenig unter folgendem Dilemma: Zwar heißt es auf Seite 7, die Aufzeichnung von der Fertigung des fraglichen Akkupacks könnten nicht manipuliert werden. Da aber die Leiche aber vor dem Zusammenbau des Geräts dort hineingekommen sein muss, liegt es praktisch auf der Hand, dass eine Veränderung der Aufnahme vorliegen muss. Auf Seite 12 wird dann auch bestätigt, dass eine solche Fälschung möglich ist, die erforderlichen Zugriffsrechte vorausgesetzt.
Der Bezug zum Titel, der sich bereits auf Seite 5 herausstellt, ist auf eine makabere Weise originell.

Persönliches Fazit

Der Beitrag hat mir gut gefallen, vor allem wegen der konsequenten Ausgestaltung des futuristischen Szenarios. Besonders erfreulich finde ich die politische Korrektheit, mit der der Autor die Zukunft beschreibt. Hier kann es auch mal einem Mann durchaus passieren, von einer Frau sexuell belästigt zu werden, wie auf Seite 12 geschildert. Auch kann die Polizei zwar eine lückenlose Überwachung einer verdächtigen Person in die Wege leiten, das so gewonnene Datenmaterial darf aber erst nach einer entsprechenden richterlichen Anordnung genutzt werden.
Auf Seite 8 heißt es, die Cyberspace-Technik hätte eine Frequenz von 60 Bildern pro Sekunde. Das ist ein bisschen wenig, da die meisten modernen TV-Geräte mit minimal 100 Hz arbeiten.
Auch wenn die Idee eines größenwahnsinnigen Programms nicht ganz neu ist, wirkt die Kombination dieses Themas mit einem Kriminalfall durchaus unverbraucht.

Auch dieser Beitrag lässt mein Herz bluten, da er das Podest nur knapp verfehlt. Wären die doch zahlreichen Kommafehler und die etwas vorhersehbare Auflösung nicht, würde er weiter oben stehen. Gerne gelesen habe ich ihn auf jeden Fall.

Lieber Roy! Ich war so frei einen Blick in dein Werk zu werfen, nachdem du dir ja auch die Zeit für meines genommen hast ;o)

Man merkt, dass hier bereits ein Profi mit Erfahrungen sein Wissen in eine Geschichte gepackt hat. Da ich ja generell keine Krimis lese, bin ich aber überrascht (bereits zum zweiten Mal) auf ein Werk mit SF und Krimieinschlag zu stossen und finde die Kombi genial ;o)
Die einzigen Dinge die man eventuell verbessern könnte wäre, bei Szenen/Perspektivenwechsel noch Absätze einzubauen, damit der Bruch nicht so abrupt ist. Die zweite Sache, die ich vermisst habe ist die Bindung zum Protagonisten. Es ist schwer sich mit einer Geschichte mitreiße zu lassen, wenn man keine Figur oder emotionale Aspekte hat, die einen an der Hand nehmen und binden. Aber vielleicht ist das ja bei Krimis nicht üblich- ich kenn mich ja da zu wenig aus ;o)
Trotzdem ein tolles Werk!
lg Celeste

Der Autor verpackt seine Botschaft akkurat, so es denn eine sein soll, in einen spannenden Krimi. Es ist ein bisschen so wie: Die Geister, die ich rief ... Und so hat der Leser nicht nur etwas spannendes und unterhaltendes zum Lesen, sondern auch etwas zum Nachdenken darüber, wie viel Raum wir Menschen der Technik grundsätzlich geben wollen in unserem Leben.

Da bleibt mir (vorerst) die Überlegung zum Pokal und zum Herzen, die ich gerne bejahe!

Lieben Gruß von Signe

für Herz und Pokal. Bin gerade im Urlaub mit schlechter Internet Verbindung. Melde mich nächste Woche noch mal.

...Schauer überkommen einen bei dieser schon fast realen Geschichte...
Spannend und gut geschrieben dafür gibt's , na klar
Ein Herz und den Pokal

Oh, da hab ich ja doch noch einen (Cyber-)Schatz ausgegraben unter den Wettbewerbsbeiträgen weiter hinten. Ein hervorragender und logisch aufgebauter SciFi-Thriller mit einem etwas altmodischen Kommissar als Hauptfigur und einer anderen Figur, die an gewisse Firmengründer der Gegenwart erinnert. Dazu überzeugend beschriebene Details wie Polizeiroboter und Cyberspace-Technologie. Das Ende überrascht dann wirklich (musste an HAL denken (-;).Bin begeistert. Nur die Figuren hätte man vielleicht noch etwas lebendiger gestalten können. Vor allem von der Nichte habe ich überhaupt kein richtiges Bild. Aber dennoch: Pokal.

LG Mel

... die mich total in den Bann gezogen hat. Die Zukunft wie sie mal sein könnte. Technik die immer weiter fortschreitet und eine Kriminalität ungeahnten Ausmaßes.

Einfach spitze.

Warum darf ich nur einen Pokal vergeben?

Am liebsten gäbe ich dir drei:
Einen für die Idee
Einen für die Umsetzung des Themas
Einen dafür dass es die Spannung bis zur letzten Sekunde erhalten blieb

Ein Krimi ganz nach meinem Geschmack.

Liebe Grüße