Als Mellert sich abwandte, hörte er noch, wie die alte Dame sagte: „Nenee, wat för ne Tied. Nuer Mord und Dodslag. Nenee.“
Im Gras lag eine junge Frau auf dem Rücken, vielleicht zwanzig Jahre alt. Mellert atmete auf, denn die Leiche war nicht verstümmelt worden, doch waren unzählige Flecken, Blutergüsse und Wundmale am ganzen Körper verteilt. Besonders die Füße mussten es dem Mörder angetan haben, denn sie waren voller Blut. „Er hat ihr fast alle Knochen gebrochen.“ Keller flüsterte nur noch, als wenn er die Tote nicht wecken wollte. Mellert kniete nieder und besah sich das Gesicht der jungen Frau. Es war unversehrt, doch Schmerz und Angst waren in das hübsche Gesicht regelrecht gebrannt. Selbst aus den toten Augen flackerte immer noch nackte Angst. Er kämpfte gegen Tränen an. „Darf ich?“ Der Doktor hielt ein Tuch in den Händen. „Ja, tun Sie’s, sonst verliere ich noch die Fassung.“ Mellert stand auf. „Piper? Sie wissen, was zu tun ist?“
Dieses Buch ist Teil der Reihe "Mellerts Fälle"
Alle Bücher dieser Reihe: