BookRix

Sehr gut geschriebene Story, die einiges auf den Punkt bringt.
Es ist heutzutage leider so, dass es bei Medien sensationslüsterne Körperschaften gibt, die mit Menschen, die nicht gerade auf der Butterseite des Lebens wandeln, ihre Spielchen treiben. Das gibt Einschaltquoten u. Großartikelseiten.
Arbeitslose,- Obdachlose-Menschen, auch Sucht-Kranke haben eben keine Lobby, die eingreifen könnte, um Missbrauch u. Verunglimpfung zu bekämpfen. Die paar Sendungen im Jahr mit Spendenaufrufen machen das Kraut nicht fett. Viel besser wäre es, öfters darauf hinzuweisen, dass es jeden Einzelnen auch treffen könnte, in die wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit, mit allen verbundenen Problemen abzurutschen. Vielleicht könnte das in der Bevölkerung ein mehr an Verständnis für Betroffene hervorrufen? Jedoch solange die landläufige Meinung vorherrscht, dass Menschen, denen es schlecht geht, immer selbst daran Schuld seien, wird sich an der Problematik nicht viel ändern. Denn die Würde des Menschen wird verletzt, wenn man ihm abspricht, ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu sein, mit oder ohne Geld.

Die Würde des Menschens, jedes Menschens, sollte unantastbar sein.
Du hast sehr beeindruckend dazu geschrieben.

LG Gaby

Als Referendarin habe ich für drei Monate in einem Hochhaus in solch einer Umgebung wohnen müssen. Es war eine deprimierende Erfahrung, ich habe viel Elend, viel Gewalt, Vernachlässigung und Verwahrlosung sehen und hören müssen. Am meisten taten mir damals die Kinder leid. Eines versteckte sich einmal nachts im November nur in Unterwäsche hinter parkenden Autos, während der Vater seinen Namen brüllte.
Ich hasse diese Fernsehsendungen, die Du in Deinem Buch beschreibst, die vermeintlich Anteilnahme und Hilfsbereitschaft aufzeigen sollen, in Wirklichkeit aber nur die Sensationslust der breiten Masse befriedigen sollen. "Da, schau Dir die an." Gruselig.
Schon immer waren die Menschen gierig auf Sensationen, denken an das Kolosseum, an Hofnarren. Schaulust ist kein modernes Phänomen.
Es gibt sie, die Menschen, die unverschuldet in die Armut abrutschen, sich nach einem besseren Leben sehnen, traurig sind, über das Leben, das sie führen gezwungen sind.
Ich habe eine gute Freundin, die von ihrem Freund während der Schwangerschaft verlassen wurde und hart zu kämpfen hat, denn sie findet im Moment keine Arbeit, keinen Krippenplatz, und der Kerl ist untergetaucht und zahlt keinen Unterhalt. Das ist bitter. Leider musste ich aber damals in dem Hochhaus aber beobachten, dass es auch die Gleichgültigen gibt, die sich komplett hängen lassen, den ganzen Tag saufen, lärmen und ihre Kinder verwahrlosen lassen. Doch niemand hat das Recht, über sie zu lachen.
"Die Würde des Menschen ist unantastbar." Das ist eine feststehende Tatsache und sollte auch auf jeden Fall so wahrgenommen werden.
Ein beeindruckendes Buch, das zum Nachdenken anregt und vielleicht Klischeedenken aufbricht. LG Usch