Kurbel-Taschenlampe in Chile, San José

Von:
User: philhumor
Kurbel-Taschenlampe in Chile, San José
„Wieso hast du die Taschenlampe gekauft? Die ist zum Kurbeln. Braucht keine Batterien. Unpraktisch eigentlich. Doch hier ist sie mit Gold nicht aufzuwiegen. Und Gold haben wir hier im Überfluss – sind begraben im Gold. - Sieh mich nicht erstaunt an – ich rede nur so vor mich hin. Wenn du willst, dann schreibe ich weiter mein Tagebuch.“

Edison legt seine Kurbel-Taschenlampe vorsichtig zur Seite und sagt zu Victor: „Du schreibst. Ich laufe. So versucht jeder auf andere Art damit fertig zu werden, lebendig begraben zu sein. So tief begräbt man normalerweise keine Menschen. 700 Meter. Welcher Totengräber hätte dafür Zeit – und welche Schaufel sollte er nehmen dafür?“
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Beiträge und Kommentare
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Petra Peuleke

Was für ein Beitrag..) Bin sehr beeindruckt von deinen Gedanken. Von deiner Empathie- ein durch und durch gelungener Text. Ganz großes Kompliment, xx

2 Kommentare
philhumor

Ui, danke. :-)

Dieser Kommentar wurde gelöscht.
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garlin

Ein wunderbarer Text. Festgemacht an einer Taschenlampe schwingen sich die beiden Verschütteten zu metaphysischen Höhenflügen auf. 'Die Welt ist Dunkelheit, und was von den Galaxien übrig bleibt, ist Staub.' Keine Vorwürfe, keine Verzweiflung, sondern die Erkenntnis, dass Gott Teil Luzifers ist und umgekehrt.Und es wird klar, dass trotz der scheinbaren Unmöglichkeit einer Rettung immer die Hoffnung dem Fatalismus entgegen wirkt.

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lidian

Dieser Satz hat mich richtig beeindruckt. Du hast ein aktuelles Thema mit viel Gefühl und Anteilnahme in eine spannende Geschichte umgesetzt, die dem Zuhörer Stoff zum Nachdenken gibt. Danke!

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angelface

eine wunderbare und gleichzeitig wundersame Geschichte, eindringlich und ausdrucksstark erzählt,

nur eine kleine Taschenlampe ohne Batterie und doch ein Lichtstrahl der Hoffnung und des Glaubens...
wunderbar geschrieben...

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Gelöschter User

excellent verpackt! Vielleicht könnten sich durchaus solche Augenblicke zwischen zwei Bergleute abgespielt haben!
Eine kleine Taschenlampe rettet Menschen vor Dunkelheit, somit vor sich selbst. Dunkelheit, die mit der Zeit bedrohlich auf sie eindrischt. Ein kleiner Glanz, so unendlich kostbar.
Stern und Pokal.
lg moonlook

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Yety

...Aktuelle Ereignisse, hier mit unglaublicher Dramatik, verknüpft mit philosophischen Überlegungen, hier u.a. zur Dunkelheit, unter Zuhilfenahme einer einfachen Taschenlampe, das ist wirklich gekonnt! Deine Erzählung ist voller Empathie mit den eingeschlossenen Grubenarbeitern. Warum sollte es nicht so ähnlich gewesen sein?
Ich habe gleich nach meiner Kurbel-Taschenlampe gesucht.........
Noch einen schönen Weihnachtstag wünschend
Bernd

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Monika Gertmar

Ich habe seit vielen, vielen Jahren eine Dynamo-Taschenlampe für alle Fälle. Bisher war sie für mich einfach nur ein nützlicher Gegenstand. Jetzt - durch Deine Geschichte - wird sie mir wertvoll.

Eine wunderbare Geschichte. Ich schließe mich Brigittas Kommentar an.

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philhumor

Deine Worte bedeuten mir mehr als Pokale.
Sehr mutmachender und verständiger Kommentar.

Das kurbelt meine Dichter-Energie gehörig an. :-)

Vielen Dank.

LG
Phil Humor

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