BookRix

Ich habe inzwischen weitere Verluste zu beklagen. Zwei meiner "Zugehkatzen" tauchten nicht mehr auf. Am Schlimmsten war der Verlust von Indy vor einem Monat. Sie war schon vorher schwach und aß kaum noch. Aber sie starb in meinen Armen von einer Sekunde zur nächsten. Ich streichelte sie gerade, als ich merkte, wie ihr Körper erschlaffte. Indy war die einzige Katze, die nicht zur "Community" gehörte. Alle anderen dürften um Ecken miteinander verwandt sein. Ich bezeichnete Indy immer als meine ägyptische Göttin,, weil sie von der Figur, der Haltung, ihrem Gesicht etwas Hoheitsvolles ausstrahlte. Einem Gespräch zufolge sollen ihre Vorbesitzer umgezogen sein, und Indy wollte zurück in ihre alte Heimat. Anfangs scheute sie vor alles und jedem zurück und stibitzte sich nur draußen einen Anteil an Essen und Trinken. Bis auf wenige Ausnahmen, meinen Vater, meinen Bruder und mich vertraute sie Menschen nicht. Die letzten Jahre wohnte sie bei meinem Vater, einen Stock über mir, weil dort kein Katzenchaos herrschte. Und sie war die gesprächigste aller Katzen. Kein einfaches Miau, sondern ein wahrer Redefluss in den unterschiedlichsten Tönen. Ich werde sie immer vermissen, vor allen Dingen, wenn ich bei meinem Vater oben bin und sie nicht mehr da ist. Sie empfing mich regelmäßig und wollte unbedingt begrüßt werden.

Vielen Dank für deine Ausführungen. So lernt man sich näher kennen. Menschen mit Bezug zu Tieren sind mir immer sympatisch.

LG Silvie

Inzwischen denke ich viel öfter an die glücklichen Augenblicke mit Felix zurück. Das mir Nach- und Entgegenlaufen, wenn ich fortging oder heimkehrte. Rituale, die nur Felix kannte.

Inzwischen betrachten diverse Katzen meine Wohnung entweder als Pension oder als Zuhause. Strolchi, Jahrgang 2019 (ursprünglich war man zu dritt) entwickelt sich zu einem unglaublich zutraulichen, ständig um mich herumschwänzelnden Kater.

"Charlie" werde ich gleich lesen. Bin gespannt!

Auf gute Freundschaft

Felix war die Liebe meines Lebens und sein Tod mein Supergau. Ich erwachte mitten in der Nacht, warf einen Blick auf das Kippfenster, erblickte Felix, wollte ihn befreien und stellte fest, dass er nicht mehr lebte. Alles andere lief ohne bewusstes Wollen ab. Ich schleppte ihn in den Keller, wickelte ihn in einen Morgenmantel ein. Erreichte zwischen 2 - 3 Uhr nachts meinen Bruder, konnte endlich mein Leid teilen.

Inzwischen teile ich mein Leben (teilweise ungewollt) mit einigen Katzen. Generationenmäßig sind sie alle jünger als Felix. Billy, der nachfolgende, ging diesen September hin. Inzwischen leben nach Billy vier sehr lebendige Katzen (Generation 2017), eine - Donna- (Generation 2018) und zwei Strolch und Sadie (Generation 2019) bei mir. Strolch ist eine Nervensäge ohne Ende. Hüpft ständig auf den Schreibtisch, will mich am Schreiben hindern, beansprucht ständig Aufmerksamkeit. Sadie, die kleine Schwester dagegen , bevorzugt warme Aufenthaltsorte, will Kontakt zu anderen Katzen, aber nicht zu mir.

Bei uns in der Nachbarschaft gibt es schon Katzen, die ungefähr so alt sind wie deine und noch vorhanden. Insofern hoffe ich sehr für dich.

LG

Ehrlich gesagt, bin ich - sowohl während, als auch nach Felix, er war der Vorreiter - in einem Katzeninferno gelandet. Inferno für mich. Die Katzen, wechselnder Anzahl, aber inzwischen alle mit Namen versehen, betrachten meine Wohnung als ihre Pension. Ich bin die Wirtin, deren einzige Aufgabe es ist, für ihr Wohlergehen zu sorgen. Dazwischen wird auch mal gestorben. Billy, der im September dahin ging, wurde "glücklicherweise" auf einem Nachbargrundstück aufgefunden und "bestattet", "entsorgt". Erfuhr ich nicht unmittelbar, nicht nachbarschaftlich organisiert, aus anderen Quellen. Offenbar fiel über mich der Fluch des "Katzenzauberlehrlings". Die Geister, die ich rief (Felix), werde ich nicht mehr los. In diesem Zusammenhang verweise ich auf Theodor Storms Gedicht "Von Katzen". Aus gutem Grund schrecke ich bei diesem Gedicht zusammen.

LG

Danke. Ich vermisse Felix noch immer sehr.

Kann ich nachvollziehen. Auch unsere Familie hat schon einige "Katzenmitglieder" verloren. Unser Ältester wurde 17 Jahre alt!

Felix wurde leider nur vier Jahre alt. Er hatte auch, weil kastriert, keine Nachkommen. Inzwischen hat sich allerdings eine neue Community eingefunden. Alle Freigänger, manche inzwischen sehr zutraulich, einige (Sadie und Littlefoot) sehr scheu. Wie gesagt, ich wollte nie eine Katze haben, aber vermutlich dank Felix haben viele zu mir gefunden. Gewissermaßen betreibe ich eine Katzenpension. Kost und Logis frei.

Sehr schön ;-)