Unterschiedlicher als Fräulein Grete Meier und Lieschen Mueller können zwei Frauen kaum sein.
Grete ist immer mitten im Geschehen, beruflich wie privat, an allem interessiert und mit einem „guten, offenen“ Herzen. Dies bringt sie zuweilen in Schwierigkeiten, weil eben nicht alles die „heile Welt“ ist, die Grete sich wünscht.
Lieschen wirkt immer ausgleichend, sie sorgt auch dafür, dass Grete manchmal an sich denkt, was sie... mehr anzeigen
Unterschiedlicher als Fräulein Grete Meier und Lieschen Mueller können zwei Frauen kaum sein.
Grete ist immer mitten im Geschehen, beruflich wie privat, an allem interessiert und mit einem „guten, offenen“ Herzen. Dies bringt sie zuweilen in Schwierigkeiten, weil eben nicht alles die „heile Welt“ ist, die Grete sich wünscht.
Lieschen wirkt immer ausgleichend, sie sorgt auch dafür, dass Grete manchmal an sich denkt, was sie gern vergisst.
Lieschen ist einerseits anspruchsvoll, andererseits mag sie ein Leben, das ursprünglich ist und vor allem lässt sie sich nicht dominieren vom Konsumzwang.
Grete mag Konsum – in Grenzen - und ihr passiert so allerlei, so dass der Leser sie manchmal als liebenswert chaotisch empfindet, andererseits aber nicht umhin kann, sie zu bewundern, wenn sie mal wieder zupackt.
Lieschen denkt viel, seziert und wendet die Dinge, sieht auch im Dunklen noch Hoffnung und endet manchmal bei einem „Vielleicht“, welches der Leser dann auf seine Weise interpretieren mag.
Lieschen meint, dass man vieles nicht brauche und sich viel mehr bescheiden könne.
Hier ist sie recht konsequent, bis auf die Ausnahmen, die sie sich dann passend zurechtbiegt.
Beide Frauen verbindet trotz aller Unterschiede ein Einvernehmen, das sie immer wieder das Gemeinsame, das sie verbindet, spüren lässt – eben die Welt aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten zu dürfen und dabei so tolerant zu sein, dass sie die andere sein lassen können, ohne sie zurechtbiegen zu wollen.
So wurden hier zwei Charaktere geschaffen, die äußerst liebenswert sind, auch individuell, doch dabei so allumfassend menschlich, dass der Leser sich wiedererkennen kann.
Die vordergründig alltäglichen Dinge, von denen hier berichtet wird (hier ist es Grete, die Begebenheiten aus ihrem Leben erzählt) kennt man. Dennoch hat jede Episode ihren besonderen Touch – oft zum Schmunzeln, manchmal auch ernst, aber immer nachdenkenswert.
Das übernimmt dann Lieschen, das Nachdenken über all das, was Grete schreibt.
Hier geht es um Menschen wie du und ich: den Chef, die Kollegen, die Nachbarn, Verwandte, junge und alte Menschen. Auch sie werden dem Leser nach und nach nahegebracht, da sie in den einzelnen Episoden immer wieder vorkommen.
Nichts wird mit einem mahnenden Zeigefinger angeprangert, sondern man spürt Verständnis (jenes, das die beiden Frauen füreinander aufbringen und auch eines, was menschliche Schwächen angeht).
Alles wird in lockerer, humorvoller Weise dargebracht und dem Leser wird auf eine liebenswürdige Weise ein Spiegel vorgehalten.
Ein – wie ich meine – sehr lesenswertes Buch, bei dem man auf Fortsetzung hofft.
Macht einfach Spaß.
Lieben Gruß
Enya
Vielen Danke Enya, für die tolle Rezension. Eben erst endeckt. Lg Perdita und Brigitta