BookRix

Es wird komplizierter. Früher war das eine Sache zwischen dem Kunden und dem Auto: gefällt das Auto, könnte es einen glücklich machen? Jetzt muss noch das Klima befragt werden ... Wirkt das Auto auch nicht zu protzig? Früher konnte es gar nicht protzig genug sein - die Nachbarn überbieten. Jetzt gibt man mit Bescheidenheit an. Miniaturisierung des Egos. Man greift zum Aygo; ist dabei aber todunglücklich. Man hätte doch gerne einen Sportwagen oder eine gepanzerte Limousine à la Politiker. Einen E-Quadrocopter-Heli statt Privatjet? Wie weit runter soll man denn noch gehen mit seinen Ansprüchen? Ist ja ein Moral-Limbo. Die Moral zwingt einen in die Knie. Die Woken drohen mit dem sozialen Limbus. Also kauft man Autos ohne Nimbus. Oder sitzt im Bus. Verdächtig beim Namen Aygo: Es soll ja bedeuten "I go - Ich gehe". Mehr als flottes Fußgängertempo ist in der stauverseuchten Stadt ohnehin nicht drin. Gutes Essay.

Also weitere Assoziation:
Go ist ja auch ein altes Brettspiel, welches ursprünglich aus dem antiken China stammt, jedoch auch in Japan Tradition hat.

Nun wird in dem Auto ja auch reichlich Mikroelektronik drin sein, heutzutage eventuell schon Artifizielle Yntelligenz?

Daher AYGO?

Wobei es wohl auch schon immer mal wieder international anrüchige oder anstößige Namenfindungen gegeben hat, weswegen die Werbestrategen da wohl inzwischen in zahlreichen Sprachen recherchieren,
welche Lautkombinationen besser zu vermeiden sind, damit das Produkt allseits unter demselben Namen vertickt werden kann.
Dadurch kommt es wohl zunehmend zu eher abstrakten Begriffsbildungen, also doch ziemlich profan ;-)

Nen AYGO hab ich zwar nicht... Weit weg davon bin ich aber nicht. Ein GO hat meine Karre auch. Den KA hatte ich tatsächlich auch Mal. Hast mich also voll erwischt... Amüsanter Essay. Gerne gelesen... ;-)