"Ohne Karre bisse der Depp" - lautet das Lamento des stets im Unruhestand befindlichen Rentners. Gerade auch dann, wenn er sein defekt abgeliefertes Auto möglichst noch gestern von der Werkstatt zurück haben will. Repariert natürlich!
Die im blühenden Leben stehende Damenwelt gibt sich noch anspruchsvoller, wenn auch mit auffälligen Unterschieden. Allen voran der extravagante Damentypus. Der mit dem SUV im Megaformat. Diese feminine Stadtplage versteht sich mit ihrer Blechkiste von Mitsubishi, einem Outlander, darauf, sich mitten durch die verstopften Grünwählerkieze ihrer Großstadt zum Roßmann durchzuschwindeln. Und das ausschließlich zum Zwecke des Umtausches einer Haarbürste. Aber auch in der Enge einer Kleinstadt kann dieser Frauentyp, der um keinen Preis im "Out" landen möchte, in dieser automobilistisch überrüsteten Form gesichtet werden. Ein Groschen will da nicht fallen. Allenfalls in die Parkuhr, falls vorhanden.
Watt denken die sich eigentlich? - Blöde Frage nicht wahr, da sich diese dat Denken längstens schon abtrainiert haben. Aber sowat von!
Ja, meine Damen! Jetzt bloß nicht laut werden. Es gibt solche und solche - schon richtig! Auch bei Männern. Das maskuline Pendant dazu ist der extremistisch geartete Typ mit dem NAVARA-Pickup von NISSAN (Lackfarbe Savannah Yellow). Dieser 82-Jährige kurvt damit durch die engen Gäßchen von Rothenburg an der Tauber, ohne auch nur einmal im Jahr die Wohnkabine von der Ladefläche abzunehmen. Ohne direktiver Assistenz seines Enkelsohnes würde er das ohnehin nicht gebacken kriegen. Der Schlingel aber doktoriert zur Zeit an der Michigan State University of Ann Arbor zum Thema "Global warming with the help of corona viruses". Ermöglicht wurde ihm dies durch ein Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung. Der "Oppa" aber grast mit seinem Vehikel auch schon mal die kärglich bemessene bessere Gegend von Bielefeld ab. Nämlich auf der Ausschau nach Weibern. Dat oberverlogene Motto niederösterreichischer Gemeindebaubewohner "Unsa-aana-ford-koan-Japana" ist ihm hingegen nie zu Ohren gekommen..
Was aber hat sich eigentlich die japanische Wirtschaftselite dabei gedacht, uns mit ihrem automobilen Schrott in solchen Dimensionen zuzumüllen? - Na klar. Es geht um's Kohlemachen und damit um "Stupid-German-Money", egal ob man es Greti oder Pleti abjagt.
Nun muß ich mich aber gegenüber der Damenwelt mal ein stückweit ehrlich machen und eingestehen: Nicht jedes Gretchen hierzulande ist darauf erpicht, sich wegen der Anschaffung und des Unterhalts eines SUV zu verschulden. Wer sich da verschuldet ist die Liaison, die Ehe oder die Familie. Oder besser gesagt: Der Kerl, der in diesem Beziehungskontext den Kreditvertrag unterschreibt. Weniger jedoch sein weibliches Pendant, welches unter der Woche shoppinghalber mit dieser Karre durch die City brettert.
Natürlich weiß man in den Vorstandsetagen der japanischen Autoindustrie um diesen Umstand: Dass nämlich nicht alle deutschen Frauen finanziell oder mackermäßig gut aufgestellt sind. Also offeriert Toyota den AYGO für die bescheidenen Finanzen einer Tusse. Konzeptionell bedurfte es dazu einer ausgeklügelten Werbestrategie mit allem psychologischen Pipapo. Auch Psychologen sinnierten hierbei gegen den SMART und über den deutschen Markt hinaus, um der weiblichen Zielgruppe ein bescheidenes und dennoch attraktives Gefährt unterzujubeln. Da war nicht nur der Designer der Karosse gefragt. Auch ein funzender Markenname war auszutüfteln. So gelangten Toyotas Werbepsychologen zwecks Benamselung eines schnuckeligen Wägelchens zu dem Begriff "AYGO". Logisch wie diese Typen denken und selbstredend psychologisch.
"AY! - BOAAH AY! - Die fährt nen AYGO! Wie geil ist das denn?" Das ist die von den Toyota-Psychologen ertüftelte Neidreaktion des sozialen Umfelds einer AYGO-Käuferin. Genau deshalb hat man dieses AY im Markennamen verankert. "BOAAH - das braucht die für ihr AYGO. Scheiße, da werde ich meinen ollen gammligen Ford Ka demnächst dann doch noch abstoßen müssen: Fort mit diesem KA(rren)!". Jetzt will auch die neiderfüllte Freundin plötzlich den AYGO, da in ihm noch mehr steckt. Auch das "GO": Er geht nämlich: Weg wie warme Semmeln am frühen Morgen des Heiligen Abends. Er geht, er fährt, er tut's. Watt willze mehr?
Ja, was so ne Marke so ner Tusse nich alles suggerieren kann. It's long AGO, daß man sich ne neue Karre zugelegt hat. Aus dieser AGO-nie muß man raus. Hin zum AYGO! Das Ego will es ganz einfach. Ach was stecken da alles für suggerierende Aspekte im AYGO.
BAY-GO: Den sandigen Strand einer felsigen Bucht der Côte d'Azur mit dem nicht gerade geländegängigen AYGO ansteuern? Nun ja. Wenn der AYGO sie zu einem smarten Südfranzosen hinbringen will, wird FRAU ihn davon doch nicht abhalten.
DAY-GO: Kriegt FRAU ihren Tag nicht richtig rum? Ihre Tage genausowenig? Dann wird's Zeit für den AYGO.
HAY-GO: Urlaub in Tirol? Unter der Zugspitze bei Lermoos? Und dort mit wem auch immer ins duftende Heu? Aber Vorsicht mit der Zigarette danach! Die genießt man besser zusammen im AYGO.
LAY-GO: Irgendwo hinfahren und sich irgendwo hinlegen. Mit wem und wo auch immer. Nicht viel anders wie HAY-GO.
MAY-GO: Im Wonnemonat Mai mit dem AYGO ganz gewiß!
Da will's doch jede wissen. Und dat ist auch OGAY so.
PAY-GO: Von der Bezahlung her ist der AYGO alles andere als ein NO-GO.
Gerde noch so erschwinglich. Also ein PAY-GO.
Falls nicht, wird sie sich einen zahlungskräftigen Kerl angeln.
QUAY-GO: Sich im Hafen zum nächsten Kai per AYGO begeben? Warum nicht? Die Freier warten dort bereits.
RAY-GO: A ray of sunlight? Könnte sich ein Lichtstreif am Horizont im tristen Alltag endlich mal ergeben? - Warum nicht? Spätestens dann, wenn sich der niegelnagelneue AYGO in der Garage eingefunden hat.
SAY-GON: Soll wohl auch an Vietnamesinnen vermarktet werden: Der AYGO.
STAY-GO: Ein STAY-GO ist der AYGO, solange sie ihn nicht verkauft. Möglicherweise bleibt er ihr länger als ihr nächster Liebhaber. Ganz sicher sogar.
WAY-GO: Auf welchen Wegen auch immer. Der AYGO erweist sich für jede Frau als ein WAY-GO.
GAY-GO: Wenn ein queeres Pärchen zum ersten mal GAY gegangen ist, wird er "ihr" den AYGO als typisch weiblich-attributive Morgengabe vermachen. Auch in verschwulten japanischen Vorstandsetagen ist das ein MAY-GO.
Wie süß!
Japanisch: なんてかわいい!
Und japsen kannze dat auch:
"Nante kawaī!"
Homosexualität in Japan? Gibt es das überhaupt? Nun:
Es gibt nichts, was es nicht gibt.
Falls es der geschätzte Leser nicht für möglich hält,
hier der Wiki-Link:
Exkurs zur GAY-ness in Japan (Link):
https://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_in_Japan
Bildmaterialien: Cover-Foto von Pixabay
Tag der Veröffentlichung: 31.10.2021
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