BookRix

Gleich ob das ich Dich selber meint oder ein literarisches Ich,
Du hast Erfahrungen gemacht, wie das ist, wenn ich mich selbst nicht leiden kann. Das verinnerlichte "Aus der wird nie Was" der Kindheit, meldet sich übermächtig zu Wort. Das ich möchte gerne den Schwan sehen, sieht aber nur das älter gewordene häßliche junge Entlein. Das Spiegelbild gleitet nie, auch nur ansatzweise in eine narzistische Selbstbespiegelung ab.
Sehr dicht, sehr ehrlich, sehr traurig - aber doch gerne gelesen.

gerne gelesen

Danke für das Lob. Geschriebenes sollte immer Bilder im Leser malen...gut, wenn es mir gelingt

hat mich gefesselt. Die Art wie du schreibst gefällt mir sehr. Es entstehen ganz eigene Bilder beim Lesen.
Es ist wichtig sich ab und an mit dem Spiegelbild auseinanderzusetzen.
Hier eines meiner Werke dazu..

Zwiegespräch ( Vor dem Spiegel )

Lang schon hab ich dir nichts von dem erzählt,
was mich bedrückt, was mich so quält.
Hab Tür und Tor verschlossen, grad vor dir.
Den Grund dafür, kann ich dir nicht benennen.
Das braucht´s auch nicht, du wirst ihn kennen.
Was mich verstummen ließ, schwelt tief in mir.

Doch heute drängt es mich, den Faden aufzunehmen.
In früher Morgenstund´, erfasste mich ein Sehnen.
Ein kleines Stimmchen nur, doch rief´s nach dir.
Es war nicht einfach nach dieser langen Zeit,
obgleich ich weiß, nur du allein stehst stets bereit.
Doch Mut und freie Sicht, das fehlte mir.

Sag mir mein Freund, hab ich mich selbst belogen,
ist, was du von mir siehst, zu sehr verbogen.
Sei ehrlich, das erwarte ich von dir.
Zeit ist´s, der Wahrheit ins Gesicht zu schauen
nur so kann ich mir wieder selbst vertrauen.
Den Weg zu finden, dabei hilfst du mir.

Nun weiß ich sicher, dass die Sonne wieder strahlt,
hab durch Verdrängung einen hohen Preis bezahlt.
Für das Gespräch, da dank ich dir.
Nie mehr wird wieder soviel Zeit verstreichen,
werd dir viel öfter meine Hände reichen.
Den Schritt zu tun, liegt nun an mir.