Pflasterwechsel

Von:
User: malipp
Pflasterwechsel
Du weißt ja nicht, was das heißt, Heimat zu verlassen! Doch ich weiß. Du hast es mir bestimmt zwanzig Mal erzählt, seit dem wir zusammen sind. Du hattest in der Straße Nachbarkinder als Spielgefährten, deinen Freund mit Mäckyschnitt, verwilderte Gärten als Spielplatz mit Schaukel und Stachelbeersträuchern. Das war für dich wie das Paradies! Im Westen hattet ihr erst einmal nichts. Ein kleines Zimmer mit Waschbecken. Dein Vater suchte nach Arbeit. Er wollte als freier West-Bürger dem Staat nicht auf der Tasche liegen. Du ranntest derweil von Spielplatz zu Spielplatz auf der Suche nach Kindern. Und kaum hattest du dich angefreundet, hieß es umziehen...

Stichwörter: 
Alltag, Beziehung, Erinnerung, DDR, Berlin
Beiträge und Kommentare
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rosenjule

diese wie ein Wasserfall laufenden Gedankengänge. Alles geht ineinander über und kommt am Ende zu einem Ziel, oder doch nicht?
Ich bleibe etwas ratlos zurück, was will er denn nun? Ist es so gut, oder sucht er weiter?

2 Kommentare
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fabiana

so flüssig, als führten die gedanken selbst die feder, und nicht die hand des schreibers. genug erklärtes, um folgen zu können. die gemäßigte spannung genügt der thematik und hält des lesers interesse bis zum ende wach. kompliment. lg fabiana

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helgas.

und gerade deshalb, weil die Erinnerungen persönlich klingen, deshalb auch sehr authentisch. Ich mag Persönliches, ich mag, wenn ich etwas über den Autor erfahre, wenn er also den Mut hat, über sich etwas preis zu geben.
Jeder hat persönliche Erlebnisse und Bezüge und diejenigen, die die Ost-Westzeiten hautnah durchlebten, sie also nicht nur aus Filmen und Büchern erfuhren, wissen ein wenig, wovon der Autor hier in dem... mehr anzeigen

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malipp

Schön, wenn es gefallen hat. Ich habe nämlich gerade heute eine Absage für ein umfangreicheres Prosaprojekt erhalten u. a. mit der Begründung, dass die DDR-spezifische Dinge zuwenig erklärt werden, dass Action und ein richtiger Spannungsbogen fehlen (dabei wollte ich weder ein... mehr anzeigen

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concortin

Was ich an díesem Monolog mag, er erinnert mich an James Joyces Molly (so hieß sie doch), es ist eine assoziative Gedankenfolge, die man hier liest, n Erinnerungen, Beobachtungen bei einem Spaziergang, Betrachtungen über den gerade erst erfolgten Umzug, Detailwissen über Unkraut und Militätdienst etc. das alles brillant geschrieben, mit einem Wort: Literatur auf hohem Niveau.

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angelface

das Buch übt einen bestimmten Reiz auf mich aus, ich kann nur noch nicht genau sagen, - welchen - Straff geschrieben,flüssig - als hielte der Autor ein Zwiegespräch,fast einen Monolog der durch nichts unterbrochen wird. Die Erzählweise ist ungewöhnlich, gefällt mir aber, vieles kann ich nicht nachvollziehen da ich nie mit dem Soldatenleben näheren KOntakt hatte, es ist aber auch nicht nötig alles zu verstehen um es doch irgendwie zu mögen.

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malipp

Besten Dank für den Kommentar. Es gibt jetzt auch Gedichte von mir unter bookrix.

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Gelöschter User

Ich hatte es angelesen und es auch zu Ende gelesen.
Kenne es also, meine mitreden zu können. Da hier aber (neuerdings) als überheblich gilt, „Neulinge“ mit nicht unbedingtem Lob zu bestücken, habe ich es mir schlicht verkniffen.
Hinzu kommt deine unsanfte Aufforderung im Forum, zumal das hier nun keine Lyrik ist … und von meiner Seite aus kein Feuilleton wird, erlebe ich das erste Mal so etwas wie eine subjektive Einstellung –... mehr anzeigen

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