2) Fazit: nach der ersten Seite weiß man nur, daß Dracer irgendwas mit Drachen zu tun haben, fliegen können und bösartig sind. Man kann sich von ihnen kein Bild machen, und das ändert sich in den ganzen 24 Seiten nicht.
Du als Autorin hast sicher ein genaues Bild von ihnen, und es wäre deine Aufgabe, das auch an die Leser:innen weiterzugeben, schon weil vage Monster weniger bedrohlich wirken als welche, die man sich irgendwie... mehr anzeigen
2) Fazit: nach der ersten Seite weiß man nur, daß Dracer irgendwas mit Drachen zu tun haben, fliegen können und bösartig sind. Man kann sich von ihnen kein Bild machen, und das ändert sich in den ganzen 24 Seiten nicht.
Du als Autorin hast sicher ein genaues Bild von ihnen, und es wäre deine Aufgabe, das auch an die Leser:innen weiterzugeben, schon weil vage Monster weniger bedrohlich wirken als welche, die man sich irgendwie vorstellen kann.
Es ist zudem nicht sehr glaubwürdig, daß Tara die einzige Person im ganzen Dorf ist, die nachts nach oben schaut. Wenn da drei geflügelte Wesen herumfliegen, dürften auch andere Leute sie sehen (außer, sie haben einen Tarnzauber und Tara kann ihn aus irgendeinem Grund durchschauen), und zwar unabhängig davon, ob sie bisher an Dracer geglaubt haben oder nicht.
Auf S.4 schreibst du, daß bestenfalls zweimal im Jahr Fremde vorbeikommen. Was ist mit Händlern? Barden? Abenteurern? Söldnern? Durchreisenden? Und vor allem: Steuereintreibern? Ist das Dorf autark genug, daß es sich komplett selbst versorgt und bestenfalls mit Nachbardörfern Handel treibt (der Vater kauft ja Getränke aus einem anderen Dorf). Was ist mit der Rechtsprechung? Werden auch größere Verbrechen vom Dorfschulzen behandelt, anstatt von einem Ritter oder sonstigen Adligen beurteilt zu werden? Was ist mit der Religion? Gibt es keine fahrenden Mönche, reisenden Priester?
Das Weltkonzept erscheint mir hier etwas dünn.
Dann: Lyrrokh. Er sieht wie ein junger Adliger aus. Aber er scheint den Drachen anzugehören (er betont für sich ja auch mehrmals, daß Tara hingegen ein Mensch sei). Anscheinend können in dieser Welt Drachen die Gestalt von Menschen annehmen. Das mußt du dazusagen, denn es ist keine Standardfähigkeit; in vielen Drachenromanen können sie es nicht. Und der "junge Mann" scheint über hundert Jahre alt zu sein, denn so lange ist sein Vater schon tot. Ein weiterer Hinweis, daß er ein verwandelter Drache ist. Und er kann sich mit anderen Drachen telepathisch verständigen. Bitte setze nicht so viel voraus, sondern definiere deine Welt, gerade in so wichtigen Punkten.
Da die Story auf S.24 abbricht, erfährt man nicht, warum Lyrrokh überhaupt in Menschengestalt herumreitet, anstatt als Drache einfach zu fliegen.
Deim Fokus liegt auf Lyrrokh und seinem Pferd. Das sind die einzigen, die überhaupt richtig beschrieben werden. Nicht einmal Tara wird vorgestellt. Sie könnte dem Verhalten und den Dialogen nach irgendwo zwischen 13 und 25 Jahre alt sein. Ist sie minderjährig oder gilt sie als erwachsen (und könnte ein Love Interest für Lyr sein)? Wie sieht sie aus? Welche Fähigkeiten hat sie? Du stellst eine halbwegs wortgewandte Tagträumerin vor, die sich aber noch nicht gut durchsetzen kann. Für eine Schankmaid ist das glaubhaft, aber wo willst du mit der Figur hin?
Es tun sich also eine Menge Fragen auf. Es reicht nicht, daß du die Antworten kennst. Sie müssen auch in der Geschichte stehen.
Die ist übrigens bisher nicht sonderlich spannend, weil der zentrale Konflikt bestenfalls ahnbar ist. Tara wurde halt mitgeschleift und eigentlich gibt es noch keinen Grund, daß Lyr sie weiter mitnimmt. Vernünftigerweise würde er sie im nächsten Dorf absetzen und dann mit Timeth weiterziehen. Und dann vielleicht einen Plan gegen die Dracer entwerfen, von denen nicht klar ist, warum sie gerade jetzt ein entlegenes Dorf angreifen. In dieser Richtung könnte es spannend werden. Warten wir ab.