Koollook, ich gebe zu, ich habe diesen Text etwa auf Seite 7 abgebrochen und nicht weitergelesen. Sicherlich ist er sprachlich sehr interessant gestaltet und auch die grundsätzliche Idee der Geschichte ist wirklich gut, muss ich sagen. Dieses Gegegüberstellen von zwei zeitlich versetzten Lebenssituationen ein und derselben Person... quasi vorher/nachher... mit absolutem Erinnerungsvermögen und mit gar keinen Erinnerungen.... mehr anzeigen
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Die inhaltlichen Ausfüge zu Max Frisch, zur Worterklärung „Immense“, zu Platon (der den von dir erwähnten Satz von Sokrates überliefert, aber nicht ersonnen haben soll) haben in der Tat, wie u.s. geschrieben, etwas Dozierendes an sich, was mehr aufstößt als dem Erzählfluss dienlich ist.
LG
Lothar
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Dein Schreibstil ist sehr schick mit vielen kleinen, hübschen Metaphern angereichert.
Die Frage nach sich selbst, ist vielleicht die, welche wir uns am wenigsten trauen zu ergründen.
Gutes Thema.
Ich hoffe nur wirklich nicht, Gott, falls es ihn gibt, auf diese Art und Weise zu begegnen.
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Merci.
Du hast sehr schöne Aussagen in deinen Text gepackt, man merkt, dass du dich mit Philosophie beschäftigst.
Die gewählte Textform ist sicher für manchen Leser interessant, ich bin jedoch ein Anhänger der klassischen Erzählform.
Anyway... dein anspruchsvoller Text wird sicherlich vielen gefallen.
LG von Rebekka
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Danke Rebekka,
ich gehe oft auf ungewöhnlichen Pfaden, was das Schreiben angeht. Außerdem war bei diesem Thema das klassische Erzählmuser nicht wirklich ertragreich. Wie beinahe jeder Beitrag habe ich mich für das Spruchverfahren entschieden, wenn auch in etwas abgewandelter Form.
;-)
Also mir ist das ganze irgendwie zu blasiert und selbstverliebt, was teils daran liegt, dass sich der Protagonist selbst als "Genie" rühmt, der fast alles beherrscht, teils auch an dem dozierenden Tonfall. Ich hätte mir mehr Charakter und weniger Image gewünscht. Das soll aber nicht heißen, dass ich deine Geschichte schlecht finde. Im Gegenteil: Sie ist sehr gut und sauber geschrieben. LG Steky
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Danke Steky,
naja, wenn man ein Genie ist, dann kann man sich auch mal ruhig so nennen. Du hast recht, ich hätte mehr Indirektes schreiben sollen, aber im Moement des Schreibens erschien mir dieses Beschreibung passender. Ist es aber auch nicht realistisch, dass jemand, der... mehr anzeigen
... Was dem einen Paradies ist, ist dem anderen die schlimmste Qual auf Erden ...
Das ist für mich der wichtigste Satz in der perfekt geschriebenen Geschichte.
Sehr gerne gelesen.
LG Gaby
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Danke Gaby. Das Perfekt hab ich einer guten Lektorin zu verdanken. Sie hat auch diesen Text vom flüchtigen Fehlerteufel befreit.^^
Mit "perfekt geschrieben" meinte ich natürlich nicht nur das Fehlen
von Rechtschreibfehlern, sondern vor allem Phantasie und Gedanken,
die in diese Geschichte geflossen sind.
Mani, der Gedächtnis-Libero. Ihm fällt es leicht, Sachen abzuspeichern; was er anfangs für interessant hielt, wird ihm nach Jahren lästig. So als ob man einen Kühlschrank mit immer neuen Lebensmitteln vollstopfen würde. Er entnimmt ja nix; fängt nix an mit dem Gelernten; hat sich immer vorgenommen, daraus neue, weltbewegende Theorien zuzubereiten, einen Gedanken-Gang nach dem anderen servieren ... doch das Lernen wurde ihm... mehr anzeigen
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Danke Phil. Dein Kommentar ist ebenfalls und wie immer sehr gehaltvoll.
WOW - das ist eine Geschichte. Überaus interessant, anspruchsvoll und erstklassig geschrieben.
GLG Petra
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Danke Petra.
Das ist sehr nett von dir.
Hallo Susy,
danke für diesen langen und durchdachten Kommentar. Es ist wohl der Längeste, den ich je bekommen habe. Sorry Phil Humor.^^
Da du dir die Mühe gemacht hast, diesen Kommentar zu schreiben, werde ich mich auch bemühen -- vielleicht mehr als beim Schreiben meiner KG --,... mehr anzeigen
Hallo Susy,
danke für diesen langen und durchdachten Kommentar. Es ist wohl der Längeste, den ich je bekommen habe. Sorry Phil Humor.^^
Da du dir die Mühe gemacht hast, diesen Kommentar zu schreiben, werde ich mich auch bemühen -- vielleicht mehr als beim Schreiben meiner KG --, ihn adäquat zu beantworten.
Ich finde es immer schwierig und teilweise unnötig meine Texte zu erklären. Diese Angewohnheit habe ich vom Gedichteschreiben, bei dem noch mehr Unklares entsteht als bei Prosa. Aber dort ist es auch erwünscht, der Leser soll interpretieren. Vielleicht gestalte ich meine Kurzgeschichten deswegen so unklar. Aber ich versuche mich hier mal zu erklären und die Vorgänge in meinem Kopf bisschen zu lüften. Vielleicht haben sie es auch nötig.
Zu deinen Fragen: Das Blatt ist ränderlos im Sinne, dass keine Linien darauf gezeichnet sind. Diese Linien heißen für mich Ränder. Wieso habe ich diese Eigenschaft gewählt. Um die vollkommene Leere des Blatts zu zeigen. Vollkommen, weiß, ohne Ränder.
Die abgerundeten Kanten – hier muss ich zugeben, dass ich es so schöner fand. Begründen könnte ich es mit abstrusen Erklärungen, aber ich bin einfach ehrlich.
Dann kommen wir zum Gesicht. Hier war meine Absicht, den Handelnden zu zeigen. Sein inneres Bild von einem äußeren Rahmen zu umschließen. Im Nachhinein fiel mir ein kleiner – vielleicht auch großer – Widerspruch ein, dass das Gesicht gar nicht so schön sein kann, wenn der Kollege so viel auf den Rippen trägt. Aber es könnte ja sein, dass er schön ist? Wer weiß, es ist nicht so wichtig für die Geschichte, da es um das Innere geht.
Max Frisch's Aussage habe ich so verstanden, wie sie in der Geschichte integriert ist. Da der Protagonist aus „Mein Name sein Gantenbein“ ja sein Leben neu erfindet, kann man das durchaus auf das reale Leben und nicht nur auf das Erzählen übertragen. Über den wissenschaftlichen Stand zu dieser Frage bin ich leider nicht informiert. Von daher kann ich durchaus falsch liegen.
Zu der ränderlosen Bibliothek des kursiven ich's: hier bezieht sich ränderlos auf die Ausmaße seines Gedächtnisses. Ich glaube im Deutschen kann man das sagen?
Zu der Glaubensfrage. Ja, du hast recht. Glauben ist etwas Erlerntes. Aber ich wollte es hier glaub ich zu romantisch sehen/schreiben. Und da das Glauben am Ende der Geschichte noch eine Rolle spielt (vielleicht tust du dir den Rest noch an?^^ – es wird spannender und lockerer, versprochen^^),
wollte ich den Punkt etwas ausbreiten.
Das mit dem Schwarzweiß-Denken. Ja, mein Denker-Held ist so jemand. Und wer mag es ihm verübeln. Er hat keine soziale Kompetenz, nur das Gelesene, also auch keine Vergleichsmöglichkeit. Und wenn man etwas nicht kennt, dann kann man es auch nur grob oder eben nur eindimensional lesen/sehen. Dieser Punkt charakterisiert die Schwäche des lyrischen-Er's. (Oder nennt man das bei Prosa episches-Er? Oder gibt es hier sowas nicht? Das wäre ja schrecklich.^^)
Ich danke dir, dass du trotz der Probleme, die du mit dem Text hattest, dir so viel Zeit genommen hast, mir zu schreiben. Ich freue mich immer, wenn meine Texte unter die Lupe genommen werden, da ich selbst die Fehler leider – noch – nicht sehen kann. Prosa ist für mich quasi Neuland, obwohl ich schon länger schreibe. Die Kunst des Erzählens ist keine leichte, aber ich erkenne langsam Muster, denen zu folgen mir nicht als verkehrt erscheint.
Meine, und überhaupt Erklärungen zu Texten lesen sich für mich oft wie Entschuldigungen oder Vorwürfe an den Leser, dass er den Text nicht versteht. Hier ist es weder das eine noch das andere. Ich habe mit meinen Erklärungen auch selbst ein Stück weit mehr zu meiner Geschichte gefunden. Zum Schluss kann ich dir verraten (ich hoffe doch, dass du diesen Text bis zum Schluss geschafft hast^^), dass ich meine Geschichten vor dem Schreiben nicht plane. Ich schreibe einfach drauflos. Das ist wahrscheinlich auch der Grund für zahlreiche Widersprüche im Text, die in meinem Denken gar nicht auftauchen. Bei diesem Text hab ich mich auch einfach mal gehen lassen und gehofft, am Ende irgendwo anzukommen. Sicherlich muss ich an dieser „Auf gut Glück“-Schreibstrategie noch feilen oder so ganz ablegen.
Mit besten Grüßen
koollook/Artem