Annas Glückshüter
& An jenem Tag fuhren keine Züge Von: Jozo GaricEINLEITUNG
Die Geschichte Anas Glückshüter stammt aus den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts und ist befreit vom äußeren Druck, der an den Akteuren außergewöhnlicher Beziehungen, entstanden unter dem Einfluss westlicher Winde, nur selten vorbeizog. Doch durch die Unfähigkeit der Religion, im Sozialismus die traditionell-konservativen Werte zu bewahren, wurde dieser Druck nebensächlich, weshalb die Erzählung sich auf Grenzüberschreitungen innerhalb der Beziehungen konzentriert. Durch einen Epilog, der an den Verstand appelliert sowie an das Verständnis für die Lebendigkeit der Liebe, die stets die Freiheit sucht, öffnet sich die Kontroverse über die Macht der Versiegelung von Gefühlen und ihre Konservierung durch gesellschaftliche Normen.
Die Geschichte An jenem Tag fuhren keine Züge ist authentisch und handelt vom Beginn der Vertreibung aus dem Dorf Dragalovci unter dem Deckmantel der Schaffung ‘ethnisch reiner’ nationaler und religiöser Gemeinschaften in Bosnien und Herzegowina in den Neunzigerjahren des letzten Jahrhunderts. In der Geschichte ist der Gehorsam der Mehrheit und der ihr aufgedrückte Wille des Regierungsapparates abgebildet, der die Angst in beiden Lagern für die Durchführung seiner monströsen Ideen benutzt, sowie die fehlende Courage der Mehrheit, Widerstand zu leisten. Die Angst, das Wenige was man hat, nicht zu verlieren, die Kopflosigkeit und die komplizierten Beziehungen rauben der Masse die gemeinsame Idee und setzen sie im allgemeinen Gewirr einem Scheitern ohne Widerstand aus, indem sie den Nationalismus verschärfen, der von den materiellen oder ideologischen Interessen der Kriegsgewinnler gesät wurde.
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