BookRix

Eine abgründige Geschichte wie eine Zwiebel, bei der sich die Wahrheit erst nach und nach herausschält. Lobenswert finde ich die Schilderung der Situation in der Dienststelle, die Routine, die Sachzwänge, die unvollkommenen Figuren.
Es gibt viel Dialog und wenig Aktion. Das Ganze ist mehr ein Puzzle, was natürlich gut zur Kriminalhandlung paßt. Interessant ist auch, daß die Figur, um die es im Kern geht, überhaupt nicht auftaucht. Ungewöhnlich, mit einer vielleicht etwas zu langen Exposition, aber da es letztlich ja um ein Psychogramm geht, ist es vertretbar, die Figuren ausführlicher vorzustellen als in einer Kurzgeschichte üblich.
Gelungen.

Eine undurchsichtige, facettenreiche Gestalt ist dieser Burgmeier, dessen Vornamen der Leser nicht erfährt. Ein Mann mit zwei Gesichtern. Der thematische Bezug zum Zitat liegt in seiner Tätigkeit.
Burgmeier führt nicht nur ein dubioses Leben, er hat auch eine geheime, dunkle Vergangenheit. Dennoch strebt er - angeblich - ein höheres politisches Amt an.
Nach und nach entsteht durch die Dialoge der anderen Protagonisten ein Bild von dem Mann.
Bei der Sprache des Misshandlungfsopfers, der jungen Frau, die am Ende befragt wird, passten Wörter wie Riesenkomplex, Depersonalisation und Drogen "intus" haben nicht unbedingt zur Figur.
Die Geschichte ist gut geschrieben, aber mir persönlich war es etwas zu viel Input / zu viel "Drumherum" für eine Kurzgeschichte.

Ich fand die Geschichte sehr verwirrend, da viele Personen auftauchen und nicht klar wird, warum es überhaupt geht.