BookRix

█▬█ ︀█ ︀▀█▀ ︀18+ ︀>>>>> ＷＷＷ.ＦＡＮＴＡＺＭ.ＯＮＬＩＮＥ?_ebook-helga-siebecke-ihr-vermaechtnis

Liebe Helga, etwas spät aber doch noch entdeckt. Ich kann den Wunsch der alten Dame gut verstehen. Auch ich habe mich manchmal gefragt, was eigentlich von mir bleibt, wenn ich mal nicht mehr da bin. Ich habe meine Biografie hier in BX eingestellt, meine Kinder haben sie gelesen, und vor einem Jahr zu Weihnachten haben sie 18 Geschichten von mir druckenlassen, u. a. auch meine Biografie, haben mir das Büchlein zu Weihnachten geschenkt und für sich selbst eins mitbestellt.
Auf der ersten Seiten haben sie noch eine Widmung herein geschrieben, die mich zu Tränen gerührt hat. Und ich weiß jetzt, dass etwas von mir nach meinem Ableben da ist.
Ein Vermächtnis eben.
Liebe Grüße Dora

Relation

Das Vermächtnis der alten Frau ist mächtig. Ihr Wunsch und ihre Erwartung, dass ihre Schriften von den Nachfahren gelesen und die Bilder betrachtet werden, offensichtlich auch. So mächtig, dass es die Nachfahren erschlägt? Um die Enttäuschung der alten Frau zu lindern, wäre vielleicht die Frage hilfreich, wieviel Zeit sie denn als junge Frau, als ihr Leben in rasanteren Spuren verlief, damit verbrachte, das Vermächtnis ihrer Vorfahren zu durchforsten. Nun, im Grunde alles eine Sache des Blickwinkels, des eigenen und des fremden.

Diese Geschichte zeigt mir einmal mehr, dass Zeit relativ ist. Der, der über viel Zeit verfügt, hat einen anderen Blick auf die Dinge, als derjenige, der überlegen muss, was er mit seiner freien Zeit anfängt.

Herzlichen Gruß von Signe

Ich vermute mal, dass nach dem Tode schon eher ein Interesse besteht. Es wird helfen die eigene Trauer zu bewältigen und sich die schönen Erinnerungen hervorzuholen.
Schön geschrieben.
lg Astrid

ich glaube schon, dass sie gute Chancen hat, damit Interesse an ihrem Leben zu wecken. Irgendwann kommt der Wunsch mehr zu erfahren. Meine Großmutter
hat mir immer viel von früher, von ihrem Leben erzählt. Ich fand es unglaublich spannend und habe ihr gerne zugehört. Aber sie hatte auch immer Zeit, die heute ganz oft fehlt. Alle jagen hinter irgendetwas her. Und meist, wenn es zu spät ist, da stellt man fest, dass man noch so viel fragen wollte...
hat mir gut gefallen.
liebe Grüße
Karin

Ein digital konserviertes Leben... ich denke, eine Idee, ein Gedanke, den schon viele in die Tat umgesetzt haben. Im heutigen Zeitalter scheint Papier mehr als flüchtig.
Den Wunsch der alten Dame nach einem Vermächtnis für ihre Nachkommen kann ich nachvollziehen.
Einmal in materieller Hinsicht (auch, wenn es den Kindern gut geht), man dokumentiert hier, dass man etwas geschaffen hat und die Sorge, das Kümmern um die Kinder auch nicht aufhören, wenn sie erwachsen sind.
Zum anderen aber möchte man wohl, dass etwas bleibt und zwar mehr als nur das im realen Zusammenleben Wahrgenommene.
Kinder (oft auch, wenn sie erwachsen sind) erleben ihre Eltern eben als solche, manchmal nur als diese, mit denen sie ein Stück des Lebens geteilt haben, bis sie sich lösen.
Ich denke, Kinder sehen die Mutter also meist nicht als Frau mit Eindrücken, Bedürfnissen, Erlebnissen und Empfindungen, die über das Muttersein hinausgehen.
So gesehen ist es wahrlich ein Glück, wenn Kinder sich lösen können, eigenständig werden dürfen ohne große Sorgen, wie es den Eltern geht. Hier denken sie nicht nach, sondern fühlen sich frei, ohne ein schales Gewissen haben zu müssen.
Sind die Eltern nicht mehr da, mögen vielleicht andere Wünsche erwachen, Fragen auftauchen (Wer war meine Mutter eigentlich?). Dies wird auch die Hoffnung der alten Dame sein.
So kann es vielleicht doch noch eine passende zeit geben, in der sich kinder interessieren.
Aber die Erfahrung sagt mir, dass dies nicht immer so sein wird.
Es kommt darauf an, was Eltern uns mitgeben, was sie uns sehen lassen.
Sind sie nur Eltern oder geben sie u.U. mehr von sich preis?
Kinder werden dies, solange sie jünger oder mit dem Strukturieren ihres eigenen Lebens beschäftigt sind, nicht unbedingt bewusst wahrnehmen.
Aber sie tragen es in sich und dann mag der Zeitpunkt kommen, sich dem zuzuwenden.

Deine Geschichte hat mich bewegt, nicht zuletzt deshalb, weil ich mich schon lange mit dieser Fragestellung befasse.
Ich selbst habe gespürt, dass meine Mutter (und sogar mein Vater, den ich ja kaum kenne) mir mehr vermacht haben, als ich früher ahnen konnte. Es gilt, dieses Vermächtnis anzunehmen, zuzulassen, dass es in uns wächst. Es wird Teile daraus geben, die wir dann weitervermachen.

Ich habe mich gefragt, ob man zufrieden sein kann, wenn man sieht, dass es den Kindern gut geht. Reicht das?
Meine Antwort: Nein, wir wollen mehr, wir wünschen, dass jene Samen, die wir gestreut, gepflanzt haben irgendwie aufgehen, Bestand haben. Dies kann sich mitnichten in bloßen materiellen Gütern zeigen.
So bin ich ganz bei der alten Dame und ich wünsche mit ihr, dass die Hoffnung, diese kleine, sich bewahrheitet.

Eine gut geschriebene Geschichte, lebensnah, in die man sich vertiefen und hineinversetzen kann.

LG
Enya

Die Erzählung stimmt sehr wehmütig und lädt zu weiterführenden Gedankenspielen ein. Sind wir Leser hier doch fast alle auch Schreiber und können sich so nur zu gut in deine Protagonisten und ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen.
Ausgereifter Schreibstil, gern gelesen!

LG
Zora Zorn

Wenn dicke Bände auf einen einzigen USB Stick passen - tja, da kann man nur hoffen, dass es in Hunderten von Jahren noch geeignete Lesegeräte gibt. Ansonsten wäre Pergament die bessere Wahl.

Auch Gemälde könnte man digitalisieren. Vielleicht zur Sicherheit von sich selber auch eine Kopie ziehen? Im DNS Speicher bei Google. In der Cloud immer noch mitmischen dann.

Wie wahrscheinlich ist es, dass sich Kinder, Enkel für die Texte interessieren - in 10 Jahren ... in 100 Jahren die Ururenkel? Zum Trost: Manche von Goethes und Shakespeares Werken haben die nachfolgenden Generationen erst so recht gewürdigt. Mit Abstand sieht man Neues darin.

LG
Phil Humor

Eigentlich eine sehr traurige Endabrechnung. In welchem Bezug dazu stehen die beiden Figuren auf dem Cover? Harlekin?
Ich befürchte, dass niemand die Festplatte haben will. Leider. Ich werde meine Festplatte nicht hinterlassen.

Sehr bewegend. Es ist wirklich so, dass bei einer Erbausschlagung nichts, aber auch gar nichts von den Erben übernommen werden darf. Hier findet sich eine gute Lösung. Die Geschichte hat mir gefallen.