BookRix

Wie kannst Du Dich nur so über die Geistlichen hermachen. Die wollen doch nur eins - Den Teufel besiegen, die Menschen befreien und sie in den Himmel befördern.
Glaubst Du ihnen etwa nicht? Oder ... ich wage es gar nicht auszusprechen ... bist Du mittlerweile auch besessen und brauchst die Hilfe des guten Vitus und seiner Helferinnen? ;-)))
Im Ernst - Deine Geschichte hat mir viel Vergnügen bereitet. Der Lesefehler ... Wie konnte dem Armen so etwas passieren? Eigenartig, dass es trotzdem gewirkt hat ;-)
Danke für den Lesegenuß,
Rosa

Ein Lese- oder besser Denkfehler, wie herrlich! Ich höre Satan noch immer lachen - oder bin das ich?
Aber so lustig die Geschichte ist, Helga schreibt nichts ohne Hintergrund. Dass der Exorzismus boomt, ist ein Zeichen unserer zutiefst haltlos gewordenen Welt. Der Nobelpreisträger Kahnemann meint in etwa: In Krisenzeiten hat vor allem ein Faktor Konjunktur, er heißt 'irrationales Denken'.
Und das ist nicht auf die Katholiken beschränkt, sondern weltweit. Man denke nur an die irren Islamisten oder bescheuerten Mormonen in den USA, die endlosen Zulauf haben. In Italien suchen jährlich 500.000 Menschen Exorzisten auf, in Polen gibt es sogar eine Zeitung "Exorcysta"mit einer Auflage von 15.000 und steigend.
Im 'Weltspiegel' wird auch erkannt:
"Die katholische Kirche in Italien stellt Exorzisten ein und reagiert damit auf die große Nachfrage unter Gläubigen in Krisenzeiten."
Wir leben im Zeitalter der Aufklärung? Lachhaft. Armes neues Jahrtausend!

ob ich lachen oder weinen soll.
Jetzt also wissen wir, warum das Böse noch unsere Welt beherrscht.
Alles, was man nicht verantworten mag, braucht einen Namen. Warum dann nicht "Teufel"? Der "Besessene" darf sich unschuldig fühlen und ist des Handelns und der Verantwortung enthoben.
Die Lehre der katholischen Kirche, was den Exorzismus angeht, ist alt, verkrustet - aber das ist ja bei vielem so, wenn man sich diese Kirche näher anschaut. Man müsste sich gar nicht wundern. Erschreckend ist es dennoch, wie leicht Massen zu betören sind.
Die kirche als Institution muss sich auch immer wieder etwas einfallen lassen, um nicht Schäfchen zu verlieren und seien es auch nur die "Besessenen". Wenn ich an die Subventionen denke,die die Kirchen erhalten, sträuben sich mir alle Haare.
Ja, den großen fällt das Gehen schwer angesichts ihrer Bürde, die sie zu tragen haben. So bewahren die großen der kirche Stillstand (Ausruhen und bewachen ist angesagt). Allerdings kommt es vor, dass der eine oder andere "Große" sich seiner Bürde einfach entledigt und leichten Schrittes davoneilt. Ist ihm etwa der Teufel ausgetrieben worden?
Die falsch gehörte Anweisung ist hier bezeichnend. Es ag ein Schmunzeln auslösen, doch eigentlich ist die sache viel zu ernst.
In einem Gebet die Kraft der Kirche zu empfinden ist für mich blanker Hohn. Da sollte doch jeder wirklich Gläubige auf die Barrikaden gehen.
Und nun tritt er ab, der mit seinen Dementis die "Hände in Unschuld" waschen möchte - auch so ein geflügeltes Wort. Einer wird nachkommen. Neue Besen kehren gut....sagt man. Ich wage es zu bezweifeln.

Beherzt hast du dieses Thema angepackt, liebe Helga, satirisch aufgearbeitet. Doch was sich so herrlich leicht und ironisch liest, ist bitterer Stoff zum Nachdenken.
lg
Enya

Exorzismen stiegen in der Beliebtheit durch entsprechende Kinofilme: Der Exorzist & Co.

Vor Tausenden von Jahren gab's Erklärungsnotstand: Wer ist schuld am Leid? Wenn man doch nur jemanden oder etwas benennen könnte, dann gäbe es wohl eher eine Handhabe dagegen.

Heutzutage steht vor der Therapie die Diagnose. Ein Krankheits-Name muss her! Und seien es mehr oder weniger erfundene Krankheiten. ADHS ...

Analog zu: Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen - so müsste es doch auch das passende Sprüchlein, einen Zauberspruch, ein passgenaues Gebet geben, was den Dämonen und garstigen Geistern gewachsen ist.

Magie-Macht der Worte nutzen. Wenn es Autoritäts-Person verkündet, dann umso wirkungsmächtiger, glaubwürdiger. Müsste und sollte den Dämon doch exorbitant beeindrucken.

Exorzismus hat weit zurückliegende Wurzeln. Immer dann, wenn die Medizin ungenügende Ergebnisse liefert, hält man Ausschau nach Alternativen.

Aber was gilt als "besessen"? Wenn man anderer Meinung ist als die herrschende Meinung, dann ist man reif für den Exorzismus?? Kann munter verwendet werden, um die Gläubigen bei der Stange zu halten. Ein Druckmittel, was sich gar nicht so gegen die Dämonen und Beelzebuben richtet, sondern gegen die, die anderer Meinung sind.

In Deinem Text hat jemand die geniale Idee, dem Teufel den Teufel auszutreiben. Doch doppelte Negation: Ergibt das wiederum das Gute? Ist der Teufel eventuell schon unbesessen, wenn ihm nur mal jemand offenbaren würde, dass er besessen sei ... und somit unfrei? Seine eigene Energie mitnutzen, ihn motivieren, sein eigener Coach zu sein - würde ein Management-Berater es formulieren.

Je mehr man an die Existenz von so etwas wie "Besessenheit" glaubt, um so mehr verrennt man sich darein. Suggestion.

So wie in der Werbung: Einfach oft genug wiederholen irgendeine Werbe-Botschaft. Wiederholung schafft Glaubwürdigkeit, Vertrautheit - auch wenn der Verstand nur den Kopf schütteln kann.

Vitus - wenn der bloß beim Exorzismus-Improvisieren wenigstens das Exorzismus-Einmaleins beherrschen würde - so aber hat er sich erheblich verrechnet: "Es heißt Oration". :-) Hat mit der biblischen Gestalt des Onan nix zu tun. Ein Lesefehler - und so findet nicht jedes Töpfchen sein Deckelchen.

Wie verwahrt man den im Topf eingefangenen Teufel?

"Natürlich würde das offizielle, wenn auch große Gebet, nicht alles bewirken können und Vitus wusste auch, dass die Aufbewahrung des Ausgetriebenen nicht ganz einfach sein würde. Er dachte jetzt an die atomaren Rückstände mit Halbwertszeiten, die selbst einem Teufel zur Ehre gereichen aber darum würden sich andere kümmern müssen ..."

Ein Reservat für Dämonen? Teufel unter Naturschutz? Warum soll nur der Heilige Geist eine Botschaft haben? Die Botschaft des Leides vernehmen - versuchen, zu verstehen.

Ein sehr frecher Text - man spürt Deine Empörung. Schwieriges Thema.

Ich behaupte mal: Aberglauben macht in gewisser Weise Sinn. Placebo-Effekt. Wobei das eigentliche Mysterium der Placebo-Effekt selber ist.

LG
Phil Humor

http://www.bookrix.de/_groupforum-de-die-befreiung-vom-boesen-exorzismus-story-von-helga-siebecke.html

Während weltweit die Courage des Papstes belobt wird, seinen Abtritt aus Gründen des Alters angekündigt zu haben und so manche Kommentatoren der Presse und Religionswissenschaften hierin sogar einen Beweis der kirchlichen Fortschrittlichkeit sehen möchten, mutet dieser Ausflug in die Exorzistenwelt eher mittelalterlich dämlich an. So dämlich, dass dem erstaunten Leser fast die Kinnlade herunterklappt angesichts eines solchen geistigen, intellektuellen Anachronismus. Wenn ich bedenke, dass in Bälde aus aller Herren Länder die Kardinäle angekarrt werden, um in der Konklave den nächsten Vertreter Gottes auf Erden zu wählen – welch ein Hirngespinst auch hier, auf der anderen Seite des Bösen… Obschon – ist es wirklich die andere Seite?

der ausgefahren ist?
Cecilia

Der oberste Exorzist trägt eine schwarze Soutane mit 33 Knöpfen, seine Hände weiß wie Marmor, sein Schädel kahl, auf der Nase eine Bifokalbrille mit gewaltiger Stärke. Er schaut ein wenig wie ein Habicht, doch das sind allein Äußerlichkeiten. Er muss stark sein gegen das Böse. Denn er treibt den Teufel aus und wenn der Teufel ausfährt, so geschieht diese Teufelsaustreibung unter Brüllen, Brausen, Pfeifen, Bellen und höllischem Getöse und mit fürchterli-chem Schwefelgestank. Das ist ja auch das Mindeste, was man erwarten darf!
So geschieht´s halt in unserer Zeit. Und wir dürfen dankbar sein, dass es noch immer so wackere Brüder unter uns gibt, die sich dem Bösen entgegenstemmen.
An höchster Stelle des Vatikans wurde beschlossen eine Armada von 3000 Exorzisten aufzustellen, so dass sie ausschwärmen mögen, um alles Teufelszeug zu vertreiben. Und im Kampf gegen das Böse arbeiten diese aufrechten Männer mit dem «Rituale Romanum», einem Exorzistenhandbuch aus dem Jahre 1614. Das hat was. Heiliges Weihwasser hilf!
Doch in dieser höchstdramatischen Stunde tritt der Papst zurück, der Rats will nicht mehr. Wie kann er das verantworten?! Wenn man vom Teufel spricht…
Doch so geh mit Gott, aber geh…
Wenn es denn nur zum Lachen wäre. Aber es ist der bittere Ernst der Realität. TEUFELSAUSTREIBUNG ist hier und heute.

Ein dickes Lob der Autorin nicht nur für das mutige Thema sondern auch (mal wieder) für die die flotte Schreibe. Hab ich gern gelesen.
LG
berndr

Teufelsaustreibung mittel O.... ja man muss schon die Exerzitien richtig lesen!
Sehr gute und lehrreiche Abendlektüre- nun hoffe ich, dass mich der Herr mit Pferdefuß nicht im Schlafe besucht und in mir irgendwie stecken bleibt.
LG
Sweder

Liebe Helga,

Du hast dem Haufen Kapaune, deren geistige Begrenzheit auf eine Sträußchen krauser Petersilie geschrumpft ist, verursacht wohl durch onanieverursachendes Zölibat, seine Kenntlichkeit gegeben. Hokuspokus, dessen Dürftigkeit sogar das Geblödel der Jodel-Marianne aus Altötting im Banalstadl des ZDF übertrifft. Dumm wie die (auch bei Bx) grassierende Vampir- und Horrorkotze. Eine dumpfbackige Katastrophe wie nächtlicher Harndrang.

Mir lastet ein Alb, sagt Dein tolles Cover.

Herzlichen Gruß
Josef

Parallelen zur weltlichen Szene sind nicht aus der Welt zu schliessen.
Gruss Johannespi