BookRix

Meine letzte Dorfgeschichte, die mich auch wieder so bekümmert. Warum haben Menschen immer so viele Vorurteile anderen gegenüber. Warum glauben sie immer wieder, genau zu wissen was normal und was unnormal ist. Ich werde das niemals verstehen. Einen Menschen auszugrenzen ist schlimm und wer das spürt weiß genau wie weh das tut.
Gertis gibt es überall, in jeder Stadt und jedem Land.
Du hast uns mit deinen Geschichten viel gezeigt liebe Helga und hoffentlich auch einige ein wenig aufgerüttelt in ihrem Pauschaldenken.
Gruß Geli

Aberglaube und Hexen beschäftigt, stellt man fest, dass dieses Phänomen sich besonders in "ungebildeten" ländlichen Regionen, wo Menschen sehr eng zusammenleben gehalten hat. Auch heute gibt es hier noch die merkwürdigsten Ausprägungen.
Am Schicksal der armen Gerti zeigt die Autorin, wie leicht und schnell ein solcher Aberglaube zu Ausstoßung und Vereinsamung führen kann. Festgemacht wird er meist an Äußerlichkeiten oder an Lebensumständen - hier der Buckel und der Status der Alleinstehenden.
Wie merkwürdig, dass gerade in einem Raum, wo die Menschen oft aufeinander angewiesen waren und man quasi alles voneinander wusste, sich Derartiges so vehement halten konnte. Vieles hängt mit Nichtwissen zusammen, was man nicht erklären konnte,war evt. gefährlich und man distanzierte sich. Es war sicher auch ein Mittel, sich abzuheben, nicht Gefahr zu laufen, Ähnlichem ausgesetzt zu sein.
Vielleicht gab es Menschen, die anders gedacht haben mögen, gezweifelt haben oder alles für Humbug hielten, es war jedoch sehr schwer,dagegen auch anzugehen. Und so herrschte oft Stillschweigen. Man ließ Gert ja auch meist in Ruhe, aber ihre Nähe wollte man auch nicht.

Ein tragisches Schicksal, das der armen Frau widerfuhr, im Leben wie im Tod.

Auch heute ist in den Dörfern - wenn auch nicht mehr dieser strenge Aberglaube - so doch die Möglichkeit von verbalen Hetzjagden, Verbreitung von Halbwahrheiten usw. teilweise vorhanden. Vieles hat sich zum Glück gebessert, Dörfer wachsen mit den Städten zusammen. In anderen Ländern, z.B. Asien herrschen aber bestimmt noch solche mittelalterlichen Zustände.

Eine traurige Geschichte, wieder sehr gut erzählt, Aber es war bestimmt damals kein Einzelschicksal.
lg
Enya

So, liebe Helga, jetzt habe ich mich durch deine Dorfgeschichten hindurch gelesen. Interessant, wie du Personen des Dorfes und damit auch Facetten des Dorfes selbst, aus der Sicht des kleinen Mädchens beschreibst. Das muss ein sehr mutiges und blitzgescheites Mädchen gewesen sein.

Sehr gern gelesen.

ein hochinteressantes Buch... arme Gerti, es ist schon irre, wie lange sich dieser Aberglaubenkram in gewissen Gegenden gehalten hat...
Gitta

nun muss, will ich natürlich auch all die anderen "Dorf-Bücher" lesen, ist doch klar, -
zur Geschichte an sich..
Aberglauben und Hexengerüchte zu dieser Zeit,
als Frau - alleinstehend, zudem auch noch behindert (Buckel) was oftmals nur eine kleine Verformung des Rückgrads war Skoliose vom vielen jahrelangen schweren Arbeiten und Heben entstanden warf oft einen Schatten des Unglaubens auf schlichte Dorfgemüter,
toll beschrieben die damalige Zeit die wie ein Märchen so unwahr erscheint und doch irgendwann bestand, was heute unvorstellbar erscheint...(schachtelsatz, lacht..

zum Trotz sind wir vom Mittelalter nur einen Wimpernschlag entfernt. Nicht nur auf dem Dorf.

Ich findes es von allen Helga-Büchern am besten und tiefsten ausgefeilt. Die Sprache ist dieser Zeit und diesem Inhalt wunderbar angeglichen. Ach ist es angenehm, über eine Art Ehrerbietung gegenüber den Geschundenen und Mißachteten unserer Gesellschaft zu lesen. Wie es im Schloß so eines Dorfes einst zuging, kann man ja von der Pilcher in tausend Varianten erfahren.
Zum Glück hat sich auf dem Dorf Wesentliches zum Besseren hin verändert. Man ist nicht mehr so abergläubig. Jedoch Ausgrenzungen und üble Nachrede werden wohl niemals aussterben. Nur auf den Schlössern scheint die Welt stehenzubleiben.
Gruß von adolfkurt

eine sehr ernste Dorf-Geschichte! Sie hat mich sehr berührt.

ja, die arme Gerti! Es gibt sicher ganz viele Orte auf dieser Welt, wo der Aberglaube eine Nähe und ein Miteinander verhindert.
Ich habe Deine Geschichte sehr gerne gelesen, liebe Helga.
Möge ein Stern über dem Dorf Licht bringen.
Herzlichst Gabriele

Deine Dorfgeschichten, Helga, sind immer wieder interessant. Manches ist für mich sehr gut nachvollziehbar, manches kommt mir vor wie aus einer anderen Welt. So ändern sich halt die Zeiten.
Von diesem Mose-Buch hab ich ehrlich noch nie gehört!
Viele Grüße, Gabi.