BookRix

Auch diese Bilder habe ich mir gerne angsehen.

Schöner Text, den Du dazu geschrieben hast!

dieses kraftvolle Büchlein. Die Strudel des Wassers, der Konus des Feuers, sie haben mich hineingezogen. Im Wasser ist unsere Vergangenheit als lebende Wesen, das Feuer brennt nieder, was vertrocknet ist, und räumt auf, auf dass Neues entstehen kann.
Im Wasserbild scheint eine Farbwelle auf uns überzugreifen.
Man sieht den Fortschritt bei der Malerei, den Du gemacht hast. Mit Öl zu malen ist das Schwierigste - ist die Farbe aufgebracht, ist nichts mehr wegzunehmen.
Die Texte - Gedichte - zu den Bildern stehen in angenehmem Abstand (auf der nächsten Seite), stören den Betrachter nicht beim Eintauchen in die Bilder, zeigen: Das empfinde ich beim Malen und Betrachten. Sie sprechen von den Gewalten des Lebens, denen wir standhalten müssen. Sie sprechen von Hoffnung, von lohnendem Ziel, von Zeit, die uns bleibt um zu leben.
Cecilia

Hingegen sehe ich in dem Bild des Feuers dieses Gesicht als eins mit Zuversicht. Es scheint zu sagen: Ja, so ist´s recht, mach weiter so und bleib auf deinem Weg. Die Lippen deuten mir ein wohlwollendes Zunicken an, eine Art Segen.

Das blaue Bild zeigt mir eine Frau mit leicht herunter gezogenen Mundwinkeln, die auf das Anheben des wärmenden Elements zu warten scheinen. Denn Hitze vermag ja Kälte empor steigen zu lassen.

Die Thermodynamik lehrt uns, dass wärmere Luft nach oben steigt. Doch das heißt gleichzeitig, dass jene wärmere Luft zuvor kältere Luft war und kältere Luft sich ebenfalls in diesem Kreislauf bewegt und wärmer wird zu ihrer Zeit jeweils.

Ohne Feuer kann das Wasser keine Bewegung zustande bringen. Das Feuer ist das Leben des Wassers. Ohne Wasser kann das Feuer scheinbar sehr gut am Leben bleiben, denn es wird ja nicht gelöscht vom Wasser.

Was Feuer braucht ist nicht das Wasser, aber Sauerstoff, welcher teils auch im Wasser enthalten ist. Doch Sauerstoff ist sogar im Vakuum des Universums enthalten und gilt als das dritthäufigste Element im Weltall.

Feuer bringt das Wasser in Bewegung, lässt es aufsteigen, verdampfen, kochen oder wenn das Feuer/die Hitze weniger wird, sinkt das Wasser zu Boden und kann zu Eis erstarren.
Feuer ist gut für das Wasser und kann ihm nichts anhaben. Das Wasser jedoch kann Feuer in einem Nu auslöschen. Das Feuer ist dem Wasser ausgeliefert, und das Wasser, wenn es sich bewegen, tanzen, dampfen, frieren oder regnen will ist auf das Feuer angewiesen.

LG
Lisa

und schaue, was sie in mir für Gefühle und Gedanken auslösen - Deinen Text lasse ich mal außen vor.
Blaugrünschwarz - gelbweiß und dieses halbe Gesicht in dieser Perspektive ist für mich ein zögerliches Auftauchen aus welchem Lebensumstand auch immer...
Das Gesicht "wagt" ein ganz kleines Lächeln, prophezeit vielleicht Mut, nicht versinken zu wollen, sondern auftauchen, sich den Stürmen des Lebens zu stellen, neugierig auf das, was kommt. Die Farben sind um das Sichtbare heller, freundlicher, als das was noch verdeckt, bedeckt, noch im Dunklen weilt. Ich sehe darin auch die Hoffnung, sich ganz zeigen zu können, aufzutauchen.

Im Rotschwarzgelb empfinde ich weniger Positives - mag an den Farben liegen, die natürlich in Richtung Hölle weisen. Das Gesicht wird zwar von einem hellen Lichtkegel erfasst - aber der Gesichtsausdruck ist für mich sehr, sehr skeptisch, fast argwöhnisch: kann ich dem, was sich mir zeigt, trauen? Will ich überhaupt sehen, verstehen, annehmen? Oder zieht es mich wieder hinunter? Mißtrauen.

Wie gesagt, Deine Zeilen dazu habe ich außen vor gelassen - mir ging es jetzt nur um die Wirkung der Bilder auf mich.
Gitta

hatte ich ja ganz anders gedeutet, anders als Du es, liebe Helga, gedacht hast. Für mich war es Gefangen sein, Entfliehen wollen – so was Ähnliches. Aber dieses Empfinden hat natürlich viel mit meiner Person und meinen eigenen Erlebnissen zu tun. Enge vertrage ich nicht. So ein aus den Farben sich lösendes Gesicht macht mir in gewisser Weise Angst.
Aber nachdem Du Deine eigene Interpretation uns offenbart und auch noch so wundervolle Zeilen dazu geschrieben hast, betrachte ich das Bild mit anderen Augen. Und obwohl es immer noch nicht „meins“ ist, kann ich es besser verstehen und zusammen mit dem Gedicht bildet es eine schöne harmonische Einheit. "...Gib acht und schließ' nicht die Augen. Da kommt noch so viel." Ja, dem stimme ich voll und ganz zu und hoffe, dass wir wirklich noch so einige schöne Sachen erleben werden.
„Im Feuer des Lebens“ – da passt der Text auch sehr gut zum Bild. Es ist ja wirklich so – wir werden oft von den Menschen „angezündet“, „mitgerissen“ und manchmal auch „verbrannt“. Wir fallen ins fremde Feuer, das uns verletzt, weil es zu heiß ist, weil es nicht für uns brennt. Dann finden wir unsere Lichtquelle, ein Funke springt über und zündet die Flamme in uns. Manchmal ist sie glühend, manchmal flackert sie nur leicht, aber es ist das Feuer, was wir gesucht haben, was wir brauchen. Es ist unser Feuer, es ist unser Leben.
Liebe Grüße
Rosa

ist auf jeden Fall gelungen. Was war zuerst da? Der Text oder das Bild? Ich vermute das Bild, kann es aber nicht begründen. Vielleicht, weil ich es, wenn ich es überhaupt könnte, in dieser Reihenfolge entstehen lassen würde.

Mir gefallen beide Bilder auf Anhieb und ich könnte sie deuten - aber dazu brauche ich viel Zeit. Und nach - für mich - langem Urlaub - hat sich soviel angesammelt, was erst mal auf Beachtung drängt. Aber vielleicht komme ich wieder... Gitta

Was ist das eigentlich für ein gewaltiges Thema!
Ich durchquere literarische Landschaften, von Hermann Hesse; in Siddhartha…. „Auf der Suche nach einem neuen Weg fühlt sich Siddhartha zum Fluss hingezogen und trifft wieder auf den Fährmann Vasudeva, den er bittet, ihn als Gehilfen anzunehmen. Vasudeva, der ebenfalls die Erleuchtung erreicht hat, lehrt ihn, dem Rauschen des Flusses zu lauschen und von diesem zu lernen“: Panta rhei ... alles fließt ... Ein auf den griechischen Philosophen Heraklit zurückgeführte Formel. Aristoteles und Platon sind in diesem Zusammenhang natürlich auch erwähnt. Auch „Johann Wolfgang von“ hat sich das nicht entgehen lassen und so findet das Thema auch Ausdruck in seiner Poesie.
Und die Bibel, im Evangelium des Johannes 4, 14: „Ich bin das Wasser des Lebens, wer davon trinkt, wird nie wieder Durst haben, es wird in ihm zu einer Quelle, die bis ins ewige Leben hinein fließt."
Tröstlich zu wissen: Längst aber gibt es „geschmackvolle Mischungen“ ausgesuchter, biblischer Psalmen, Lieder, Gebete und Gedichte in Interpretationen der Pop-, Klassik- und Jazz-Musik zum o. gen. Thema, wohlfeil auf Audio CD, gegen geringe Gebühr zu erwerben.
Bis hin zu den Märchen der Gebrüder Grimm. In „Das Wasser des Lebens“ wird Folgendes erzählt: Die Geschichte vom kranken König und seinen drei Söhnen, die auszogen, ihn zu retten, die einen weisen, alten Mann trafen, der Heilung wusste: „Da sprach der Alte, ich weiß ein Mittel, das ist das Wasser des Lebens, wenn er davon trinkt, so wird er wieder gesund: es ist aber schwer zu finden. Die Söhne beeilten sich das Wasser zu finden, verstrickten sich aber in eifersüchtige Arglist untereinander. Nach unendlichen Abenteuern aber findet am Ende nur der jüngste Sohn, zunächst verstoßen, später das große Glück und Heilung für seinen Vater. Und im Märchen heißt es weiter; „und die Brüder schifften fort…“
Ja, Helga; das sind die Turbulenzen, Strudel, überschlagende Wellen, in denen wir kaum Zeit haben uns zu besinnen. Und wir suchen ein Leben lang das Lebenswasser aus dem Brunnen. Und die Elfen, sie sagen, gib Acht und schließ nicht die Augen. Da kommt noch sehr viel.
Heraklit: „…Einklang und Missklang und aus Allem Eins und aus Einem Alles.“ Die ganze Welt befindet sich in einem steten Fluss, und ist einem ständigem Werden und Wandeln unterworfen.
Bin sehr berührt von Deinem Büchlein.
LG berndr

ausdrucksstarke, nicht einfach zu verstehende Bilder, die uns die Künstlerin hier präsentiert. Die poetischen Worte mögen ein wenig zur Annäherung helfen. Beides zusammen gesehen - Bild und Wort - ergibt eine Einheit, der ich durchaus folgen kann.

Aus dem Wasser des Lebens...
Wasser ist ein Lebensspender, unabdingbar für alles Leben. Dennoch spendet es nicht nur, es mag auch "rauben", dieses Lebenswasser, z.B. Energie, wenn wir kämpfend danach trachten, den verschiedenen Strudeln zu entkommen.
Wasser verstehe ich hier als Metapher für alles das, was Leben bereithält - man taucht ein in dieses Leben, zuweilen in dunkle unergründliche Tiefen, dann wieder plätschert es dahin, gönnt uns Atempausen. Manchmal wird es uns nicht bewusst, wie wir leben, was es uns abverlangt oder auch bietet. Taucht man dann auf und schaut es sich an in all seinen Facetten, spürt man von allem etwas, besonders aber die Vergänglichkeit und auch die Frage: Was bleibt?
So ist der Blick ernst und für mein Auge durchaus auch kritisch.
Ist es das plötzliche Wissen darum, dass nicht nur Vergangenes in den Tiefen hinter (oder unter) uns liegt, sondern dass wir durchaus noch die Chance haben es mitzugestalten, dieses Leben? Mitzugehen in dem immer wiederkehrenden Rhythmus von Licht und Dunkelheit?
Die Künstlerin und Autorin sieht es am Ende positiv: "Da kommt noch so viel!"

Das zweite Bild scheint zunächst wie ein Kontrapunkt zum ersten. Dennoch empfinde ich Ähnliches, nämlich ein Auftauchen aus Tiefen - und Licht erblicken.
Bin ich es im ersten Bild selbst, die alles auslotet, so scheint es mir beim Feuerbild eine andere Kraft zu sein,die mir den Anstoß gibt.
Mit einem ruhigen Blick,der Wohlwollen ausdrückt und ein "JA" verheißt, auch das Sehen erleuchtet, schaut hier ein männliches Gesicht auf eine Figur, die als kleiner Schatten am Rande steht, abgewandt, unbedeutend. Doch dies ist sie nicht für den Betrachter. Man ahnt, dass - wird dieser Blick weiter auf ihr ruhen - sie auch ins Licht gestellt wird.

Helga nennt es "brennen" und meint damit vielleicht auch das Leben gestalten.
Zuweilen mangelt es uns an einem zündenden Funken in uns, der uns "brennen" lässt und dem Feuer selbst die Richtung zu geben.
Wie wichtig mag es dann sein,dass jemand uns ins Licht rückt, ohne dass wir "verbrennen",dass jemand etwas in uns anzündet, auf dass wir Schatten beiseite schieben können und den Weg bestimmen, das Ziel klar vor Augen.
"In Ruhe" sagt Helga hier.
Für mich würde es fast heißen: in lächelnder Gelassenheit.

Bilder wie Worte gefallen mir sehr gut.
lg
Enya

Liebe Helga,
ich kannte sie schon und trotzdem wirken sie im Büchlein mit Text wieder ganz anders auf mich. Sie gefallen mir, das ist keine Frage. Gerade, weil ich nicht so malen kann. Du kannst mit dem Pinsel deiner Fantasie freien Lauf lassen, das geht bei mir nicht. Aber ich will meinen Stil auch gar nicht wirklich ändern.
Ich freue mich auf mehr von dir Gruß Geli

Es freut mich sehr, dass ich für meine "merkwürdigen Bilder" so viele Gedanken ernten durfte.
Das ist mehr als ich erwartet habe, denn meine Bilder sind nicht einfach und ich habe es mir damit selber ziemlich schwer gemacht, dennoch mit viel Freude.
Wirklich schön für mich, dass Ihr soviel Zeit geopfert habt, um eine Deutung zu versuchen.
Für Eure ehrliche Meinung, die mehr als ein "interessant, gut oder nicht gut" beinhaltet, bin ich Euch sehr, sehr dankbar.
Nein, es sind keine Bilder, die ein ruhiges Wohn-oder Schlafzimmer zieren könnten, ich wollte vor allem gelebtes Leben hineinlegen, eine Nachdenklichkeit darüber, die mir erst jetzt in Ruhe möglich ist.
An das, was Dora sieht, nun daran habe ich dabei überhaupt nicht gedacht und doch scheint so Düsteres assoziierbar. Farben wecken Fantasien und Schemenhaftes lässt Ängste aufkommen. Es scheint immer das Ungewisse zu sein, was unseren Gemütern Furcht bereitet.
Mit einer positiven Sicht auf die Dinge bemerkt man das Gute, den Optimismus, die Zielstrebigkeit und ein waches Auge, kein trost- oder hoffnungsloses. Für mich war das Wasser auch nicht kalt, selbst das Universum nicht, es ist nur weit und groß, unerforscht und daher dunkel.

Meine Lieben, schön, dass Ihr Euch meinen Bildern gewidmet habt. So kenne ich Euch!

Herzliche Grüße
Helga