Pluppen, Pils und Dosenfutter
Zwei Wochen aus dem Leben eines Misanthropen Von: Guido EnewoldsenLena trabt aus Müllers Bude, knallt die Tür hinter sich zu und lässt ihn da sitzen. Müller schaut zur Zimmerdecke. Die Fliegen sind wieder da. Diesmal ist die Fliege mit dem verbrannten Arsch am Pimpern und die andere schwirrt im Zickzack um die beiden rum und versucht gelegentlich, dazwischen zu kommen. Aber die mit dem verbrannten Arsch lässt sich von nichts abbringen und pimpert ungeniert weiter.
Unten auf der Straße heult ein Motor auf. Dann das Geräusch von durchdrehenden Rädern auf Asphalt. Müller geht ins Bad, reißt sich eine Hand voll Toilettenpapier von der Rolle und drückt es auf die Platzwunde. Er schaut in den Spiegel und zwinkert sich zu. Sarkasmus war schon immer eine seiner größten Stärken. Er half ihm in der Vergangenheit über vieles hinweg und ist der perfekte Tresor für unverarbeitete Probleme. Eine unsichtbare Tarnkappe aus bitterem Spott und Hohn. Lena wird ihm schwer abgehen, das weiß er.