Reisetagebuch
Asien Von: Fred EdisonEs war Ende 2013 als mir die Ausreden ausgingen. Der kleine Zweifler in meinem Kopf hatte keine stichhaltigen Argumente mehr, um das lang ersehnte Projekt weiterhin zu torpedieren. Meine Freundin war weg, ich hatte meinen Job verloren und jede Menge Bargeld auf dem Konto. Als Bonus gab es für zehn Monate regelmäßige Zahlungen meines ehemaligen Arbeitgebers, so dass ich nicht mal Druck von irgendwelchen staatlichen Instanzen verspürte. Es wurde also Zeit Dopamin zu verschwenden und so packte ich meinen Rucksack, der gerade mal fünf T-Shirts, eine Hose, ein wenig Unterwäsche, ein Paar Flipflops und ein halbes Dutzend Bücher enthielt. Dummerweise hatte ich auch noch fünf paar Socken eingepackt, die ich dann ganze sieben Wochen ungetragen durch die Gegend schleppte, aber das sollte sich noch als geringstes Problem darstellen. Ich hatte keine Ahnung vom spontanen Reisen, keine Ahnung von Asien und null Plan davon, was mich da unten erwartete. Ohne große Erwartungen und ohne große Vorbereitung stieg ich in den Flieger nach Bangkok, am Anfang nur um endlich einen Punkt von der viel zu langen Liste der liegen gebliebenen Dinge zu erledigen. Jeden Abend dokumentierte ich meine Erlebnisse und auch wenn das manchmal in einem Telegrammstil passierte und jegliche literarische Form vermissen lässt, waren es die Ereignisse wert aufgeschrieben zu werden.