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Aber wo genau spricht Candice denn seltsam, wenn ihr das vielleicht an einem Beispiel festmachen könntet ...?

Und natürlich gab es Erv Kelley und Pretty Boy Floyd, Lillekatt, es gab auch die Schießerei ... alles andere ist künstlerische Freiheit.
Ob das einer merkwürdig oder unmerkwürdig findet, dass der erschossene Sheriff dann Floyd zugerechnet wurde, obwohl die Schüsse aus dem Hinterhalt fielen, ist doch total unwesentlich. Das passte (damals) ins Bild, so wird heute noch verfahren.

Es darf selbstverständlich keine Farm sein, sondern MUSS ein Hausboot sein, weil es symbolhaft für den Freiheitsdrang der Hauptfigur steht. Du findest im Text ganz viele Bezugspunkte zum Hausboot, es folgt ihr, sie tauft es Floyd und ist noch ganz lang mit ihm unterwegs.

mit historischem Charakter, aber Deine Geschichte, Fra, habe ich gelesen - muss ich ja, wenn ich abstimmen will :-))). Nein, ich habe sie auch wirklich gerne gelesen.
Die Hauptperson spricht manchmal etwas seltsam - finde ich, aber insgesamt gefällt mir Deine Story gut.

muss zugeben, dass ich die Sprache anfangs recht gewöhnungsbedürftig fand (auch aus dem Mund einer 90jährigen). Also habe ich Erv Kelley gegoogelt um zu sehen, in welcher Zeit wir uns befinden. Tatsächlich habe ich Sheriff Erv Kelley aus Oklahoma (dichterische Freiheit) gefunden. Und ebenso Deinen Bankräuber Pretty Boy Floyd. Das gibt Deiner Geschichte das gewisse etwas. Ich denke die Sprache passt in die Zeit. Und die Idee von der Frau, die den Sheriff erschossen hat gefällt mir. (Wieso es allerdings keiner merkwürdig fand, dass er hinterrücks von einem erschossen wurde, den er und seine Leute eingekreist haben ist mir schleierhaft...)
Die Frau tut mir trotzdem leid. Sicher, sie ist ausgebrochen, hat einmal in ihrem Leben was Spannendes erlebt. Und dann? Um den Rest des Lebens davon zu zehren? Das kann kein wirklich glückliches Leben sein, meiner Meinung nach. Sie hat diesem Mann ein paar mehr Jahre verschafft von denen sie nichts hatte und in denen er nur weiter sein Unwesen getrieben hat. aber das ist ja nicht Deine Schuld. Du hast ja nur ihre Geschichte aufgeschrieben. Und manche Frauen ticken eben so...
:-)
Bis auf ein paar Ausdrücke, über die ich trotzdem gestolpert bin und bei denen ich mich gefragt habe, ob sie wirklich so passend sind, gefallen mir Idee und Umsetzung!
Ach ja, eins noch: Das Thema. Das Hausboot spielt ja nicht die wirkliche Hauptrolle. Man hätte ebensogut eine kleine Farm im Nirgendwo nehmen können. Aber es passt gut in die Geschichte und die Bilder, die beim Lesen im Kopf entstehen.
So revanchiere ich mich für Deine ausführliche Kritik.
LG, Lille

... diese Story aus der Zeit von Bonnie und Clyde. Sprache passt genau.

Danke fürs Lob; der Plot schwebte mir schon seit Tagen vor, aber realisiert habe ich es erst auf den allerletzten Drücker. Jetzt bin ich ganz froh drüber.

Zu den aufgetauchten Fragen.
Schuldgefühle? Eher nicht, denn Floyd steckte in einer tödlichen Falle, aus ihrer eigenen Warte heraus hatte Candice somit keine große Wahl. Der Stimmungsumschwung ist da das kleinere Übel. Und im Nachhinein hat sie damit Floyds Nachruhm (der Mann, der Erv Kelley erschoss) gemehrt.

Die große Liebe? Idealisieren? Nun, ich denke für Candice gab und gibt es nur den einen richtigen Menschen, dem sie auch nur einmal begegnet ist in ihrem biblisch langen Leben - Floyd sagt zu ihr: Heirate keinen, der schlechter ist als. Was im Grunde aberwitzig ist, denn Floyd ist ein Gangster und Mörder. Insofern könnte sie fast jeden ehelichen und er wäre nach allgemeinen Moralvorstellungen besser.

Aber Candice ist nicht so brav und artig wie z.B. ihre jüngeren Geschwister. Dass sie alle überlebt hat, ist für sie ein kleiner, später Triumph, und sie vermeint das reichere Leben gehabt zu haben, obwohl da doch nur Floyd war und sonst nichts.

Einmal etwas völlig Verrücktes oder Unstandesgemäßes tun ist für Mancheinen vielleicht doch nachhaltiger, denkwürdiger, "bleibender" als sein Leben lang brav und "unverrückt" in der gesellschaftlichen Mitte zu stehen.

Die einzige Erinnerung einer hochbetagten Dame an eine doch eher kurze, aber aufregende Episode in ihrem langen Leben.
Flüssig geschrieben, schöner passender Sprachstil. Trotzdem eine Geschichte, die Fragen bei mir hinterlässt. War es wirklich die ganz große Liebe, die sich so in ihr Gedächnis eingebrannt hat oder hat Candice ihren Floyd im Laufe der Jahre stark idealisiert? Spielen vielleicht gewisse Schuldgefühle eine Rolle, denn immerhin war sie damals mehr oder weniger dafür verantwortlich, dass die Stimmung sich gegen Floyd wandte, obwohl sie es war, die Erv erschossen hat? Also ein spätes Geständnis? Die Antworten hat Candice wohl mit ins Grab genommen. Diese offenen Fragen machen für mich die Geschichte besonders interessant. Sollte es aber wirklich "nur" die ganz große Liebe gewesen sein, ist es trotzdem eine ausgezeichnete Geschichte und einfach wunderbar romantisch ;-).

Eine alten Frau, die in Ohio/USA auf einem Hausboot, innerhalb einer großen Familie als Älteste von vielen Geschwistern aufwuchs, hat ihr erstes, kurzes und sie völlig prägendes Liebeserleben mit einem Desperado, der sie in seinen Bann zog u. mit dem sie ausriss, nie vergessen können.
Kurz vor ihrem Tod in einem Altenheim weiß sie vieles in ihrem 90jährigen Leben nicht mehr einzuordnen - aber diese Geschichte ist stets in ihrer Erinnerung fest verankert gewesen.
Deine Sprache, lieber Fra, entspricht hier ganz dem Milieu, in welchem die Frau ihr schlichtes Leben verbracht hat.
Deine Geschichte, aufgebaut und um dieses Ereignis rankend, konnte ich miterleben und bin begeistert von dieser Erzählung!

Herzlichst
Annelie

Eine schön formulierte Lebenserinnerung einer alten Dame, die gleichzeitig von ihrer großen Liebe, aber auch einer ganz fremden Zeit berichtet. Hat mir im Schreibstil und in Inhalt sehr gut gefallen.

LG Datore

gut, insgesamt flüssig, schlüssig.
moonlook

Ich war in der Vergangenheit und konnte alles fühlen, sehen, riechen und hören. Die Themenumsetzung finde ich sehr originell und die Sprache passt wunderbar.