BookRix

Und nun zum Inhalt und der Ausgestaltung:
Zu Beginn des Buchs ist mir aufgefallen, dass du in deinen Sätzen viele Spiegelstriche verwendest, an Stellen, wo manchmal auch einfach ein Komma gepasst hätte. Das empfand ich ein wenig als störend, das nimmt aber schnell ab. Der Schreibstil alles in allem ist sehr aufgeweckt, bunt und bildmalerisch. In den meisten Buchszenen finde ich die Beschreibungen rund um das Geschehen sehr ansprechend, weil man sich die Örtlichkeiten doch recht gut vorstellen kann. Schwerer nachvollziehbar sind jedoch die Beschreibungen der Gedankengänge der Charaktere. Die sind oftmals etwas wirr und schweifen ab. Wenn die handlende Person plötzlich etwas aus der Vergangenheit erzählt oder über eine mögliche Zukunft witzelt, ist es mir oft scher gefallen dem eigentlichen Geschehen noch zu folgen. Gerade weil die Textpassagen, die für das eigentliche Voranschreiten der Geschichte weniger bedeutend sind, oft sehr lang erscheinen.
Die Erzählperspektive finde ich gut gewählt, da verhältnismäßig viele Charaktere eine Rolle spielen. Was mich beim Perspektivenwechsel (bzw. Charakterwechsel) jedoch stört, sind sich doppelnde Szenen, die sich lediglich in einzelnen Sätzen, nämlich Gedanken des Charakters unterscheiden, aber dem Leser keine neuen Infos verschaffen. Ich spreche hierbei von der allerersten Traumszene (wenn ich das so nennen darf) von Amber und dem Batman. Es hätte durchaus gereicht, diese Szene nur einmal zu schreiben. Der Erzähler ist ja nach wie vor allwissend und kann nach wie vor in alle anwesenden Charaktere blicken und entsprechend sowohl die Gefühle von Amber und dem Mann beschreiben, ohne einen "Perspektivenwechsel" vornehmen zu müssen.
Das erste Kapitel zu Clarissa hat mir nicht gefallen. Hier hatte ich den Eindruck, dass du mit der Wortwahl experimentieren wolltest, weil plötzlich so Begriffe wie "Outlaws", "Youngsters" oder "Metallface" aufgetaucht sind. Ich war aber richtig erleichtert, dass diese möchtegern coolen Gedanken von Clarissa nicht in allen ihrer Kapitel aufgetaucht sind.

In der Mitte des Buchs habe ich dann versucht, mich einfach in die Geschichte fallen zu lassen und mich vom Geschehen berieseln zu lassen. Ich bin zunächst davon ausgegangen, dass irgendwann der Punkt kommt, an dem der Hauptkonflikt (ich dachte zunächst es geht um die Entführung und Befreiung des Batman) irgendwie thematisiert wird, geklärt wird, Hintergründe durchleuchtet werden, die Gesellschaft sich irgendwie ändert, über die Rebellion gesprochen wird, Fadenzieher entlarvt werden und dem Leser auch erklärt wird, worauf das Buch denn hinauslaufen soll. In der zweiten Hälfte des Buchs war ich dann endgültig verwirrt. Immer wieder tauchen neue Charaktere auf, ständig wird zwischen Charakteren hin und her gesprungen, immer wieder neue Geheimnisse, die nur teilweise miteinander verknüpft und aufgelöst werden. Ich habe das Buch beendet und hab mich gefragt, ob es das jetzt tatsächlich gewesen sein soll. Dieses Buch fühlt sich so an, als hättest du zehn verschiedene Werke, die in derselben Stadt spielen, hergenommen und nur einzelne Szenen herausgepickt. Ich habe den Eindruck, dass ich dein Buch nicht verstehen kann, wenn ich nicht die ganzen Einzelteile zu den einzelnen Personen gelesen habe. Mir sind viele Szenen zu kurz und die Reihenfolge finde ich etwas zu ungeordnet und verwirrend. Wenn ich ehrlich bin, glaube ich, dass du stark über das Ziel hinausgeschossen bist. Zu Beginn fand ich noch clever, dass Geheimnisse offen bleiben und wollte denen auf den Grund gehen und habe mich darauf gefreut, irgendwann alles zu verstehen. Zu verstehen, was es mit den Träumen auf sich hat, zu verstehen, was die Charaktere dann damit anfangen werden, zu verstehen, was das für eine Gesellschaft ist und wie die Zustande kam. Aber leider wurde ich enttäuscht, weil so gut wie nichts aufgelöst wird. Die Beschreibungen werden in der zweiten Hälfte des Buchs kryptischer. Manchmal ist vielleicht eine ganz schöne Botschaft hinter den Worten versteckt (z. B. dass man nicht immer einfach in Gut und Böse unterscheiden kann) und das finde ich ja grundsätzlich schön, aber ich hab mich trotzdem zwingen müssen, das Buch zu Ende zu lessen. Leider musste ich mich immer fragen: Worauf will die Autorin hinaus? Was soll das? Worum soll es in dem Buch gehen?

Ich muss leider ehrlich sagen, dass ich die Geschichte, so wie sie jetzt ist, nicht weiterempfehlen würde und deshalb bekommt sie kein Herz von mir. Das liegt aber nicht am Schreibstil, der ja wie gesagt bunt ist und schön beschreibt, sondern es liegt am Aufbau, den meiner Meinung nach fehlenden Zusammenhängen und dem fehlenden "Achso, jetzt verstehe ich das - Moment" in der Handlung. Ich glaube schon, dass du eine gute Autorin bist, aber für die Strukturierung der Geschichten und der Darstellung, was denn nun der Kerngedanke des Buchs sein soll, besteht noch viel Luft nach oben.

So, ich hoffe, dass ich dir mit meinem Kommentar ein bisschen helfen konnte, auch wenn die Rückmeldung nicht gerade nur positiv ist. Gerne können wir noch ein bisschen über deine Geschichte quatschen.

Liebe Grüße
Kerstin

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Liebe Heidrun, herzlichen Dank für Deinen Kommentar!
Aber - ganz ehrlich, wenn Du das Buch im Laden sehen würdest - oder meinetwegen in der Bücherei, würdest Du es lesen wollen? Oder zumindest einen zweiten Blick riskieren?
Vieleicht erwarte ich ja zu viel. es ist mir zwar gelungen, die Zahl der Klicks von 4 auf 26 zu erhöhen, aber ich habe bislang ein einziges "Herz" bekommen. Dabei haben auch die anderen Bücher schon etliche Klicks. Das lässt mich schon fragen, woran das liegt. Vielleicht sind meine Geschichten ja nur für wenige interessant genug, um weiter lesen zu wollen? Oder schaffe ich es nicht, den Leseer "zu packen"?
LGs
Elvira

Schwere Frage, nicht leichte Antwort. Ich selbst interessiere mich nicht so sehr für Fantasie...Und bin eher auf "Satire" programmiert"Bekomme aber durch die Autoren hier Anregungen für Fantasiegeschichten die mir meist gefallen. Zusammenfassend kann ich sagen: Nachdem ich nun bei Bookrix bin, und mich "eingelesen" habe, würde ich durchaus einen zweiten Blick riskieren. Du schaffst es den Leser zu packen. Interessant genug ist die Geschichte allemal. Na ja, meine Bücher werden auch nicht gerade, soo oft zu den Favoriten hinzugefügt oder gelesen. Nimms locker und mach weiter....Es ist ein langer Weg. Man braucht Geduld....und Liebe zum Lesen und Schreiben...LG: Heidrun

Jaja - eine Freundin von mir zitiert immer einen berühmten Schriftsteller (welchen habe ich vergessen) dabei geht es immer im Inspiration und Transpiration, wobei der Prozentanteil des letzteren um einiges höher ausfällt (wieviel habe ich vergessen) seufz!
Nochmals herzlichen Dank und alles Gute Dir!

Ja ja, da gibt es einige Zitate...über dieses Thema könnte man ein ganzes Buch schreiben. ..hi hi...Dir auch alles Gute...

Wow - danke! Du hast mich vor der Kluft des sinnlosen Grübelns gerettet: wieso sagt keiner mehr was, ist es doch zu kompliziert, trifft kaum einen Nerv usw. ...
Und ja, Du musst keine Ahnung vom Batman haben. Diese Geschichte geht einfach auf eine Idee zurück, die ich hatte, als ich einen Batman-Film gesehen habe: schwarze Stadt im Schnee, Kälte und Finsternis. Da habe ich diesen Pavillon vor mir gesehen, mit den Blumen und einen Durchschlupf in eine Welt der Gärten.

Ja, für die Geschichte muss man schon etwas Grips haben. Vielleicht sollte ich ein Warnschild drauf kleben.

Hallo, Acy!

Da habe ich ja gute Karten gekriegt (“Acy“ - „Ace“) – Du hast meinen Tag gerettet!
Im Ernst, ich hatte schon mal einen Text auf Bookrix gestellt, einfach so – Reaktion: null. Dann nahm ich an einem Wettbewerb teil, Reaktion: Verriß. Das war vor 2 Jahren.
Dann dachte ich, jetzt schau halt nochmal. Dabei habe ich festgestellt, daß man hier einige interessante Persönlichkeiten antreffen kann!
Man hat mit immer wieder gesagt, daß ich schreiben kann, nur: schreiben ist das eine, eine Geschichte erzählen noch mal etwas anderes. Ich habe ein Buch auf amazon stehen, das kaum LeserInnen findet, und ich fragte mich: liegts an der Masse, in der man untergeht oder liegts an meiner Fähigkeit einen „Nerv“ zu treffen? Verbiegen werde ich mich natürlich trotzdem nicht.

Deine Reaktion ist somit sehr ermutigend. Und Du hast Dir richtig Zeit genommen: herzlichen Dank! Ich habe die ersten 11 von bislang 71 (odt)Seiten eingestellt – wobei ich die Texte noch ein weiteres Mal überarbeite, bevor ich sie hochlade. Soll ich Dir dann Bescheid geben?
Eine Frage: wie bist Du auf das Buch gestoßen? Ich hatte den Eindruck, daß man hier im wahrsten Sinne des Wortes hausieren gehen muss, um LeserInnen zu finden. Ich habe es noch kaum gewagt, bislang erst zaghaft bei einigen angeklopft, die auf meiner „Freundschafts-Liste“ stehen. Such Dein BookRix-Name ist mir bislang noch nicht ins Auge gefallen. Jetzt schaue ich mir mal an, was Du so in Deinem Kartenset hast.
DANKE!!!

Freut mich, dass ich dir helfen konnte. Ich würde mich tierisch freuen, wenn du mir kurz Bescheid gibst, wenn du die neuen Seiten hochgeladen hast.
Das du bisher so wenig Rückmeldung bekommen hast, finde ich traurig. Wenn man sich mal anschaut sind die Topgeschichten und Bücher meist diese kleines-Mädchen-verliebt-sich-und-stellt-dann-fest,-dass-sie-etwas-Besonderes-ist-Geschichten (nicht zwingend in der Reihnfolge), die irgendein episches Cover haben und zuvor ihr Buch in jede erdenkliche Gruppe gestellt haben. Manche Geschichten sind wirklich in Ordnung, manche nicht... also kann es nicht am Inhalt oder der Schreibweise liegen, ob man hier viel Rückmeldung bekommt - ich denke, dass hat auch viel mit dem Glück zu tun, den Massen, das was sie wollen zur richtigen Zeit zu präsentieren.
Auf dein Buch bin ich auch nur gestoßen durch deine Werbung in der Gruppe "keine 08/15Fantasy", da hat mich dein Klappentext neugierig gemacht. Ich achte schon gar nicht mehr auf die Cover, wenn ich nach Büchern zum Lesen suche...
Deine Schreibfähigkeiten sind unantastbar gut, also lass dich bloß nicht von geringer Rückmeldung runter ziehen!
Und vielen Dank, dass du bei meinen Geschichten vorbeischauen willst. :)