BookRix

Ein Stück unbeschwerte Kindheit in einer Siedlung, in der ein Schlehenbusch so etwas wie eine Zuflucht für euch Kinder war. Ja, dann kam die "Entwurzelung", ein Halt ging verloren, weil jeder Wegbegleiter seinen eigenen Zielen folgte. - Irgendwann wurde es notwendig, zurückzukehren, an den Ort, wo nicht nur schöne Erinnerungen zuhause waren, sondern wo ein Abschied unumgänglich wurde. Was tat mehr weh: Den Vater loslassen zu müssen, obwohl sein letzter Weg vorhersehbar war, oder der für die meisten unverständliche Schmerz, den Schlehenbusch nicht mehr vorzufinden, sondern ein lieblos eingefügtes Beet mit ein paar einsamen Rosen. - Ich denke, die Antwort liegt zum Teil in den Gedanken auf S. 7 unten: Das LyrIch meinte damals, kein Versteck mehr zu brauchen, um für sich allein sein zu können, und so geriet der mit Memories beladene Busch in Vergessenheit, solange, bis ein Halt wieder gesucht werden mußte, im Strudel der Trauer um einen geliebten Menschen, und damit um einen Teil des eigenen Lebens, das man ja mit diesem Menschen in irgendeiner Art und Weise verband. Ja, dieser Lebensabschnitt wird mit dem wundersamen Busch in Zusammenhang gebracht. Diese Geschichte hat mich sehr tief berührt, und durch die natürliche wie ehrliche Schreibweise beeindruckt. - Ich konnte die Bilder, die Du hier mit Worten ausgemalt hast, direkt vor Augen sehen. Und finde: Auch nach der Kindheit braucht jeder von uns einen Platz, an den er sich zurückziehen kann, wenn ihm die Welt da draußen zu laut wird.

P. S. An so einen "Sommerhügel" wie Du ihn beschreibst, kann ich mich auch noch gut erinnern. Nur daß wir uns damals ohne Decken runterrollen ließen:-)

dass dir das gelingt.

Die Kurzgeschichte ist absolut gelungen. Ich wurde nachdenklich dabei. Wenn man sowas liest weiß man erst wie sehr man doch die falschen Prioritäten gelten lässt. Du hast recht mit Deiner Geschichte. Wir sollten uns auf das wirklich wichtige besinnen denn das kostbarste im Leben ist die Zeit.

werde ich meinen Eindruck zu deiner Geschichte, auch wenn der Wettbewerb schon vorbei ist. Dazu ist sie mir viel zu sehr nahe gegangen. Auch wenn es "nur" ein Busch gewesen ist, weckst du mit deinem Busch auch bei mir Kindheitserinnerungen. Meine ganze Schulzeit lang bin ich auf meinem Schulweg mit dem Fahrrad durch eine alte Siedlung mit weitläufigen verwilderten Grünflächen, Bäumen und Büschen gefahren, unter denen man sich als Kind gut verstecken konnte. Irgendwann nach meiner Schulzeit, als ich dort schon lange nicht mehr durchgegangen bin, wurde die ganze Siedlung rundum saniert, die Häuser in geschmacklosen schreienden Farben angemalt, der Großteil der Büsche ausgerissen und der wilde Rasen durch völlig künstlich wirkenden Rollrasen ersetzt. Alle Seele, Individualität und Gemütlichkeit war aus der Siedlung verbannt worden. Das war auch ein ziemlicher Schock für mich, als ich das dann zum ersten Mal gesehen habe...

stimmt mich traurig, aber sehr schön geschrieben. LG Carola

und gleichzeitig schöne Erinnerungen kommen in mir hoch. Bei mir war es eine große, alte Eiche. Plötzlich war sie nicht mehr da.
Das hast Du wundervoll geschrieben!

So werden oft gedankenlos Sträucher und Bäume beseitigt, nur weil sie im Wege sind oder vielleicht nur Laub im Herbst verstreuen.
Liebe Grüße!
anton.