Auf jeden Fall haben wir jetzt, nach der großen (konservativ-)„modernisierenden“ Kulturrevolution der achtziger Jahre und dem „neuen“ sozialdemokratischen Weg der neunziger Jahre folgendes Ergebnis zu konstatieren: „Kredite fließen bergauf“
So treffend hat es Werner Vontobel in der Zeitschrift CICERO (1/2012) formuliert: „Dass es ein volkswirtschaftlicher GAU ist, wenn der Unternehmenssektor insgesamt viel mehr einnimmt, als er .. ausgibt, ist bisher leider noch nicht in unser Bewußtsein gedrungen. Dabei (ist dies) die gemeinsame Wurzel der Subprimekrise, der Eurokrise, der globalen Ungleichgewichte und der Verstaatlichung des Finanzsektors.“ (98)
Seit 1968 hat sich „die Produktivität pro Stunde genau verdreifacht“.
„Der Markt sorgt für stetig steigende Effizienz, die Politik müsste dafür sorgen, dass dies zu mehr Wohlstand statt zu .. Stress führt. Stattdessen versucht sie .. noch mehr Leute ‚in Arbeit zu bringen‘. Das führt zu einem Überangebot an Arbeit, zu sinkenden Löhnen und zu einem entsprechenden Rückgang der Nachfrage.“ (CICERO, 99)
Auch Josef Joffe, der Herausgeber der ZEIT, ist sich der Dramatik bewußt. Er schrieb (am 13. September 2012) auf der Titelseite der ZEIT einen ganzseitigen Essay und befand: „ .. wir befinden uns in einer wirtschaftlichen Lage, die der strategischen von 1914 gleicht. Keiner .. konnte voraussehen, wie grauenhaft die Welt nach 1918 aussehen würde.“
Und am 16. Mai 2012 konnte man in einer Besprechung der beiden Bücher von David Graeber in der ZEIT lesen: „Wir stehen, auch wenn es noch nicht 99 Prozent ahnen, in einem Zwischenraum der Geschichte, der Anfang eines grausamen Endspiels sein könnte ..“