BookRix

Vielen Dank für den Kommentar zu meiner relativ alten, aber immer noch aktuellen Geschichte.
Das erinnert mich gerade an einen Witz, den ich vor kurzem gelesen habe:

Chef: »Tut mir leid, dass ich an Ihren Englischkenntnissen gezweifelt habe.«
Angestellter»Sponge over. Kann ja mal passieren.«

Ich verstehe so einiges und ich kann mich auch in Englisch und Französisch ein wenig unterhalten. Aber letztendlich fühle ich mich meiner Sprache verbunden und sehe nicht ein, warum ich gerade bei Dienstleistungen und Produkten, die auf dem deutschen Markt von deutschem Publikum gekauft werden sollen, umdenken soll ;)

Ich habe ja auch gar nichts gegen die Verwendung englischer Begriffe - einen Computer würde ich auch nicht als Rechenknecht bezeichnen wollen, aber dass manche Produkte, teilweise nach Jahren umbenannt werden, finde ich auch mehr als dämlich (Raider heisst jetzt Twix^^). Das muss doch wirklich nicht sein.

Danke für den Kommentar.

Englisch ist für sich eine schöne Sprache, ebenso wie ich auch Französisch mag. Und natürlich weiß ich auch, dass Sprachen sich mischen und Ausdrücke von einer Sprache in die andere transferiert werden. Genau wie du sagst, haben sowohl Franzosen als auch Engländer (Russen und andere Länder im übrigen auch) einige deutsche Begriffe in ihre Sprache übernommen. Allerdings wage ich es stark zu bezweifeln, dass es in dem Maße passiert, wie es schon seit Jahren hier in Deutschland geschieht.

Ich mag es nicht, wenn Sprachen so sehr vermischt werden, dass diejenigen des Landes, die der anderen Sprache nicht mächtig sind (und das dürfte hier der größte Teil der deutschen Bevölkerung sein), ihre eigene Sprache nicht mehr verstehen.

Und da es offensichtlich immer moderner wird, aus unserer Sprache unverständliches Kauderwelsch machen, versuche ich dieser Mode mit meinem Buch entgegenzuwirken und den Sprachgestaltern zu zeigen: Hier, schaut mal, was ihr tut. Es geht doch auch anders! (Ein grässliches Beispiel habe ich gerade erst letztes Wochenende gelesen: Ein Verein nennt sich Tierwork. Da kräuseln sich meine Nackenhaare)

Ich weiß, dass ich die Menschen nicht ändern kann - und ich will es auch nicht. Ich will nur, dass sie über das nachdenken, was sie tun; sich nicht einfach intuitiv einen englischen Titel für ihr Buch suchen, weil er "so gut klingt" und dann bis auf den Titel ein durchgehend deutsches Werk auf den Markt bringen - und sich dann wundern, warum es nicht gekauft und gelesen wird. Ich möchte, dass sich die Menschen ihr Tun wirklich bewusst machen, da es an diesem Bewusstsein leider vielfach mangelt.

Oder mal anders: Wie bewusst hast du die Titel deiner Bücher (Freedom/Fire) gewählt? Hast du lediglich einen Titel gesucht, der dir gefallen hat und zum (deutschen) Buchinhalt passt oder hast du genau überlegt, welche Wirkung der englische Titel bei eventuellen Lesern haben könnte? Denk mal darüber nach ;)

LG
Divina

Ich war damals 12 Jahre alt - und fand sowas cool :D Wenn du schaust wirst du merken, dass ich inzwischen auch auf deutsche Titel umgesprungen bin. Das zerrissene Universum oder: über den Sinn einer Zahnbürste und Der Mann, der im Regen tanzte sind meine neuesten, weil ich selbst bemerkt habe, dass es skurril ist, einen englischen Namen zu haben aber auf deutsch zu schreiben. Bei 'Rain' war es eben der Name der Hauptfigur.

Generell denke ich aber, dass es eher wenige Menschen gibt, die sich durch diesen Wandel so sehr gestört fühlen (was natürlich nicht heißen soll, dass die sich nicht äußern sollen!), da Englisch inzwischen ein so großer und wichtiger Bestandteil der Kultur geworden ist, dass wir es in der Schule öfter unterrichtet bekommen als zum Beispiel Physik oder Chemie und ich halte das auch für richtig. Alleine zum Reisen braucht man Englisch, weil es in Europa und Amerika einfach DIE Sprache ist, die alle irgendwann einmal gelernt haben.

Ansonsten würde ich Produktbezeichnungen und Büchernamen unter künstlerische Freiheit stellen. Wenn der englische Name besser passt - warum nicht? Bei einem Gedicht fragt man ja auch nicht, wieso hast du jetzt "laufen" geschrieben und nicht "gehen", wenn es doch das selbe meint?

Und dass sich die Flughäfen jetzt "Airports" nennen ist schlichtweg logisch. Wir haben auch Touristen in Deutschland, auch wenn man es nicht glaubt. Geschäftsleute. Wenn wir in fremden Ländern sind, zum Beispiel Griechenland, wäre es bestimmt auch lustig, aus dem Alphabet das Wort "Flughafen" zu entziffern und das an jedem Schild aufs Neue. Da ist englisch einfach die bessere Variante.

Es ist auch einfach so, dass Englisch heutzutage auch mit modern konnotiert wird. Die Weltoffenheit. Die breite Masse. Die Technik (da Englisch auch einfach die Sprache der Informatiker ist, was auch einen Sinn hat, da niemand ein auf Deutsch geschriebenes Programm auf einer deutschen Sprache verwenden könnte, es sei denn, Deutsch würde an allen Schulen als Hauptfach unterrichtet, was einfach nicht der Fall ist). Die Moderne. Deshalb die Markennamen. Das ist reine Psychologie.

Dennoch stimme ich dir zu - in einigen Fällen kann man es auch wirklich übertreiben.

LG Nebel

"Ich war damals 12 Jahre alt - und fand sowas cool :D"
Genau das meinte ich - das war "cool", wurde aber gemacht, ohne nachzudenken (das liegt nicht nur in der Natur der Teenager, das gibt es bei vielen auch noch bis ins hohe Alter *lach*). Dass Rain der Name der Hauptfigur war, habe ich gelesen - und den Titel deswegen gar nicht erst erwähnt ;)

"Generell denke ich aber, dass es eher wenige Menschen gibt, die sich durch diesen Wandel so sehr gestört fühlen ..."
Und genau da liegst du im Irrtum, denn ich höre immer mehr Stimmen, die sich dagegen aussprechen, Stimmen, die vorher nur hingenommen haben, aber mittlerweile so genervt sind, dass sie doch mal laut werden.

Vielleicht ist es ein Generationenproblem, denn die Bevölkerung wird nun einmal immer älter und die Zeit, in der englisch gesprochen werden musste, liegt bei den meisten Jahrzehnte zurück. Vielleicht ist es aber auch ein allgemeines Problem, denn wenn man davon ausgeht, dass es in Deutschland 2013 alleine 7,5 Millionen Analphabeten gab, kann man davon ausgehen, dass die Zahl derjenigen, die der Fremdsprachen nicht mächtig sind, noch erheblich höher liegt. Nicht umsonst liegt der Wortschatz der Bildzeitung bei lediglich 400-450 Wörtern (die wollen für alle verständlich bleiben).

Im Grunde hast du manches ja selbst gemerkt - wie zum Beispiel, dass englische Titel bei deutschen Büchern nicht wirklich passen. Die Frage, wo man die Grenze ziehen soll, muss natürlich jeder für sich selbst beantworten. Meine Grenzen sind da eher eng gesteckt, andere sehen es lockerer. Ist halt so :D

Danke für diese interessante Diskussion :)

Lieben Gruß
Divina

Zwei Seiten - zwei Meinungen. In meiner Generation ist es einfach selbstverständlich. Alleine durch das Internet müssen wir in unserer Freizeit auch viel öfter englisch benutzen; englische Filme, englische Bücher, englische Bekanntschaften... da bindet sich sowas auch in den Alltag ein. Auch Computerspiele und Chats werden oft auf englisch geführt. Websites sind oft nur auf englisch erhältlich, viele Internetstars sind Amerikaner oder Engländer (übrigens auch interessant: in deinen Kommentaren beschwerte sich ein Leser darüber, dass wir Homepages statt Webseiten sagen - dabei ist "Web" auch nur englisch für "Netz". Da hat sich das Denglisch auch schon bei den Gegnern unterbewusst etabliert ;) ).

Ich weiß nicht, wie es bei anderen Generationen aussieht, aber in meiner ist ein entscheidender Teil meiner Freizeit englisch. Und Freizeit ist eben auch ein wichtiger Teil des Lebens; deshalb ist es einfach selbstverständlich. Ich kenne es nicht anders.

Ich weiß aber nicht, wie das in anderen Generationen ist. Ich stelle es mir durchaus schwierig vor, diesen Wandel zu akzeptieren, wenn man nicht damit aufgewachsen ist.

Ich finde es auch wahnsinnig interessant, über dieses Thema zu diskutieren :))

LG Nebel

Nun ja, meine Kinder (17 und 22) haben lediglich in der Schule bzw. im Beruf englischen Kontakt. Ihre Freizeitaktivitäten finden überwiegend auf deutsch statt. Klar aber, wer sich viel mit Computern respektive Onlinespielen beschäftigt, kommt automatisch nicht um die englische Sprache herum.

Mir ist aber noch ein anderer Gedanke gekommen: Wenn es um die reine Bedienung eines Computers geht, ist englisch nicht unbedingt notwendig. Diesen können mittlerweile auch absolute Englisch-Laien bedienen (sehe ich bei meinen Eltern). Und auch in den meisten Berufen ist englisch nicht nötig - zumindest bei den Arbeitnehmern, die nicht in der Chefetage arbeiten. Ich denke, dass selbst viele der jüngeren Generation, wenn sie nicht dazu gezwungen werden, sich eher selten damit beschäftigen - vom Umgangssprachlichen mal abgesehen.

Auch das spricht mMn nicht unbedingt dafür, dass die englische Sprache so viel Einfluss auf unsere haben sollte. Es spricht eher für eine immer weiter auseinanderklaffende Schere zwischen denen, die es oft nutzen und deswegen kein Problem damit haben und denen, die kaum damit in Kontakt kommen und damit in ihrem eigenen Land nicht mehr klarkommen. Und es sorgt dafür, dass Begriffe falsch benutzt werden, was aber schon immer bei Fremdwörtern, deren Bedeutung jemand nicht kennt, der Fall war. Das beste Beispiel ist hier der Verkauf von Rucksäcken mit der Bezeichnung "Bodybags" oder die irrtümlich genutzte und inzwischen eingebürgerte Verwendung des Begriffs "Handy" ;)

Ein Grund mehr, sich in deutschen Landen mehr auf die deutsche Sprache und deutsche Produktbezeichnungen zu konzentrieren :P *lach* (oder *lol*, wie es dem Thema angemessen wäre)

Und wenn man unbedingt eine Fremdsprache als Universalsprache einsetzen wollte, wäre chinesisch sicherlich die bessere Wahl - das wird von erheblich mehr Menschen gesprochen als englisch. Aber wer will schon chinesisch als zweite Sprache lernen?

GLG
Divina

... das ist dann natürlich mehr als peinlich :D
Dann doch lieber bei der deutschen Sprache bleiben - da weiß man wenigstens (meistens), was man sagt ;)

Es klingt immer besonders, ob nun hier oder in anderen Ländern, wenn man sich mittels Sprache von anderen abhebt. Nur ist das Sprachbewusstsein in anderen Ländern oft noch stärker als in Deutschland, folglich dürfte es etwas länger dauern, bis deutsche Wörter dort die gleiche Akzeptanz erfahren wie englische hier. Hinzu kommt, dass in deutschen Schulen Englisch als Standardfach dazugehört, Deutsch in anderen Ländern dagegen immer nur ein Wahlfach ist.

Worüber ich heute gestolpert bin: In unserem örtlichen Wochenblatt wirbt ein Sportverein mit neuen Kursen, die da heißen: Zumba, Dynamic Flow, Step Aerobic, Walking mit Smovey und Escribic Workout. Wer mag da noch Sport machen?

Einfach grässlich! Gruss Johannespi

Es ist immer wieder schön zu wissen, dass man mit seiner Ansicht nicht alleine dasteht. Vielen Dank fürs Lesen, den Kommi und auch das Herz :o)

Schön, dass es dir gefallen hat. Wie gut, dass wir nicht mit unserer Meinung alleine dastehen - so besteht noch Hoffnung ;)
Danke Lesen, Herz und Kommentar :)

Na ja, ein bisschen wandelt sich Sprache immer - und es wird auch das Deutsche weiterhin geben - wenn auch dann nur als Butterbrot in Russland oder als Kindergarten in England ;)

Hallo Jörg,

du hast recht mit deinen Beobachtungen. Aber nicht nur deutsche Bücher mit englischen Titeln sind voller Fehler - das hab ich auch schon in Büchern mit deutschem Titel gesehen (und auch Bücher, in denen schon im Titel ein Fehler war :/ )

LG
Divina

Schön, dass es dir gefallen hat.
Um Fremdwörter kommt man leider nicht immer herum, aber ich versuche sie auch heute noch möglichst zu vermeiden. Schließlich haben wir eine sehr schöne Sprache ;)