BookRix

ich die ganzen Kommentare zu dieser Geschichte gelesen. Dadurch wurde ich neugierig, was diese ganzen Kritiken hervorgerufen hat.

Nachdem ich das Buch jetzt gelesen habe, verstehe ich viele Anmerkungen nicht mehr.

Muss man alles in und an einer Geschichte hinterfragen? Muss der Autor jede Kleinigkeit erklären? Ich denke nicht.

Ich verstehe die Figur des November so:
Er ist der Vorletzte einer Gruppe, hat den trübsten und traurigsten Monat zu verwalten. Er ist eine sehr sensible Figur, durch die nasskalten Tage wird ihm nie warm. Er ist innerlich genau so trübsinnig wie die Witterung.
Er liegt am Boden, weil ihn die unglückliche Situation fühlen lässt, das es Menschen gibt, denen es noch mieser ergeht als ihm. Daraus zieht er Kraft, um weiter zu machen.

Die besondere Fähigkeit hat er bekommen, um sich von den anderen Monaten abzuheben. Er ist mit seiner Trübsinnigkeit schon gestraft genug, also wurde er durch die Fähigkeit, Leben zu retten, in gewissem Sinne belohnt/ausgezeichnet.

Die Figur, die angeordnet hat, dass Marcel gerettet werden muss, ist doch klar. Sie muss nicht näher erklärt werden. Der Leser soll selbst entscheiden, ob es einfach nur ein höheres Wesen ist oder Gott oder wer auch immer.

Ich verstehe auch nicht, warum näher erklärt werden soll, aus welchem Grund gerade dieser Mensch gerettet werden soll. Mir reicht die Aussage völlig, dass er zu den Guten gehört. Der Rest bleibt meiner Fantasie überlassen.

Diese Geschichte spielt im Fantasy-Genre, dazu muss man selbst auch ein bisschen Fantasie beisteuern. Das ist jedenfalls meine Meinung.

Was ich zu kritisieren habe sind die Wortwiederholungen in manchen Abschnitten. Das könnte man verbessern.
Ansonsten hat mir die Geschichte durch die ungewöhnliche Umsetzung der Monate sehr gut gefallen.
Gerry

Eigentlich sind deine Geschichten meist düster und gruselig, diese hier ist so ganz und gar anders.

Es beginnt mit einem Unfall, wobei ich mich dann doch fragte, ob es in unserer Zeit spielen darf, also keine Fantasy ist, aber dann las ich weiter und erkannte, wo die Fantasy liegt =)

Vom Anfang an hatte ich alles vor Augen, die Unfallstelle, die Verwundeten udn Toten. Ich weiß nicht wie du das machst, aber bei deinen Geschichten kann ich mir alles so leicht vorstellen, es scheint wie von selbst zu gehen.

Als du die Eigenschaften der Monate beschrieben hast, erkannte ich in der Sprache eine Spur von Humor. Mai war mir von Anfang an sehr sympathisch und Nibi erfüllte alle Kriterien eines stänkenden Stinkstiefels. Auch die Eigenarten der anderen Monate, vor allem wie Nibi sie beschrieb, zauberte ein Schmunzeln auf meinen Lippen.
Verwirrt war ich dann aber doch durch diese Fähigkeit Nibis. Er kann einen Verletzten heilen? Warum kann er das?
Wieso sollte er das überhaupt tun? Klar, er kam auf die Erde um sich die Tragik der Welt anzuschauen. Ich nehme mal stark an, dass Nibi wie die anderen Monate sehr alt ist (da frage ich mich doch wie das in der Eiszeit abgelaufen ist, gab es da eine Mai? ^^) also müsste er an den Kreislauf von Leben und Tod gewöhnt sein. Wieso muss er ausgerechnet diesen einen retten?
Diese Frage wurde mir nicht beantwortet.

Wo ich deine Geschichte las, musste ich an meine eigene denken (Mnemon) Dort werden nicht die Monate durch Menschen repräsentiert, sondern die Jahreszeiten, Frühling, Sommer, Herbst und Winter =)

Ich finde die Umsetzung der Geschichte andersartig aber auch gelungen. Es ist etwas völlig neuwertiges und von dir ungewohntes, daher hat es mir sehr gefallen. Gestört haben mich aber auch die übrig gebliebenen Fragen über Nibis Fähigkeiten und warum er den Verwundeten retten musste, so dass ich fullmoons Geschichte in diesem Duell den Vorzug geben muss.
lg Chrissy

die mich hier neben Deiner Geschichte begeistern.

Sie sind es, die dem Autor zur Ehre gereichen, denn selten finde ich hier bei bx so viele ausführliche Gedanken der Leser.
Also hast Du sie erreicht, auf die eine oder auch andere Weise -- und ich meine, darauf kommt es an.

Ich bin schon lange ein Fan von Dir und Deinen Geschichten und auch heute wieder begeistert.

Es ist die Fantasie, die Du Deinen Geschichten und Gedichten einhauchst.
Wunderbar , lieber Falk.

Mir bleibt neben dem Gruß nur meine Bitte

- schreib!

Herzlichst Gabriele

Es hat ein paar Seiten gedauert, bis ich drüber gestolpert bin, dass Mai für den Monat steht. Aber hey, ich habs verstanden, bevor es aufgelöst wurde^^

Ich bin gut in deine Geschichte reingekommen. Flüssiger Stil, tolle Wortwahl. Das Werk eines Künstlers.

Die Idee, wie du das Thema umgesetzt hast, finde ich toll. Irgendwie ... erfrischend. Auf so einen Gedanken wäre ich vermutlich nie gekommen!

Zwei Fragen bleiben offen:
1. Warum befand sich Nebelung dort auf der Straße? Ich meine, hatte es einen Grund, dass er dort lag?
2. Warum Marcel?
(meine dritte Frage wäre, warum Nebelung so besonders ist, aber die Antwort führe ich auf das Thema zurück)

FAZIT
Toller Stil, witzige Idee, gut umgesetztes Thema. Kurzum: Hat mir gefallen ;)

Liebe Grüße
Vivian

Die Monate als Personen darzustellen finde ich eine schöne Idee. Und obwohl mir dein Schreibstil gut gefällt erscheint sie mir nicht völlig rund. Es sind doch sehr viele Dinge, die offen bleiben oder zumindest ein bis zwei Sätze der weiteren Ausführung/Erklärung bedürften. Aber dazu später.

Wie schon gesagt, dein Stil und deine Sprache sind sehr angenehm und zumindest am Anfang noch sehr dicht. Mit Verlauf der Story allerdings verliert sich diese Dichte etwas. An Rechtschreibung oder Grammatik ist mir nichts besonders aufgefallen, außer auf S. 6

„Die Frau bückte sich nach dem Mann und streckte die Hand aus, streichelte mit zitternder Hand das dichte, lockige Haar des Mannes. Sie zog die Hand schnell zurück …..“

Hier bin ich gleich 3-mal über die Hand gestolpert, zumindest dort, wo sie ihn streichelt, wären Finger vlt. besser.

Und auf S. 7

„und man konnte das Augenverdrehen seinen folgenden Worten deutlich anhören.“

Ich finde den Satz irgendwie merkwürdig bzw. kompliziert und erst jetzt wo ich ihn einige Male gelesen habe wird mir langsam klar, wie du es meinst.

Was die Charaktere anbelangt finde ich sie sehr gelungen. November mit seiner „grauen und trüben“ Laune, der versucht absolut nichts Gutes an sich heran zulassen und Mai mit der ausgelassenen Stimmung des Frühlings. Allerdings hätte mich doch interessiert, was er von ihr denkt, äußer was ihr Ge-spitzname angeht, ich meine, wo er sich doch schon so über die anderen Monate beschwert wird, er doch bei ihr kein Blatt vor dem Mund nehmen.

Die Rettung von Marcel bleibt mir ein Rätsel. Wieso überzeugt erst dieses Zeichen von „Oben“ ihn dazu den Menschen zu retten, wo doch Mais Argumentation zuvor fast völlig an ihm abgleitet? Hier wäre vlt. ein Hinweis, ob er einer höheren Macht und welcher unterliegt, schön gewesen.

Im Allgemeinem bleibt der ganze Hintergrund leider etwas schwach beleuchtet.

So, alles in allem eine nette Geschichte, die zwar nicht völlig rund ist, dafür aber einen wirklich interessanten Ansatz hat.

lg Askare

Ihre Stärken hat die Geschichte bei Stil und Atmosphäre, ihre Schwächen bei Handlung und Logik. Da stimme ich mit den anderen überein.
Die agierenden Charaktere waren interessant, fremdartig und vertraut zugleich. In Kurzgeschichten können Personifikationen lohnend sein, bei längeren Texten würde ich sie eher nicht empfehlen.
Der Dialog ist lebendig, die Handlung flüssig, die Charakterisierung der beiden Protagonisten gelungen. Wenn das Ganze doch nur etwas zusammenhängender, glaubhafter wäre...

Der Anfang hat mir gefallen, aber für meinen Geschmack beschreibst Du etwas viel. Anstatt die Atmosphäre wirken zu lassen, wird noch eingeflochten wie weit die nächste Stadt entfernt ist etc...

Auch die Bewegungsabläufe sind mit klinischer Genauigkeit beschrieben, aber für mich persönlich ging dabei etwas die erzählerische Leichtigkeit verloren.

Außerdem habe ich
OFFENE FRAGEN / LOGIK:
- Der Unfallhergang und die Folgen (von Mithan schon angesprochen)
- Die Fähigkeit von Nebelung, Leben zu spenden (sorry, Lilas Erklärung war so krude um Ecken herum... neeeee ^^)
- die Fähigkeiten der Monate: kann nur Mai die gedanken von Menschen beeinflussen? Und warum kann sie es überhaupt? Leben spenden würde eher im Mai passen. (So heiß/warm empfinde ich den Mai übrigens nicht, das waren Aspekte, die besser zum Sommer passen, der Mai wird ja eher mit milder Wärme assoiziiert... Also Mais Selbstverständnis von der nötogen Temperatur fand ich übertrieben in der Beschreibung)
- den Eingriff einer Übermacht: ohne Erklärung wirkt es etwas nach Autorenwillkür.

Außerdem, wenn eine Macht schon so deutlich eingreift, da kann sie auch direkt selbst die Wunden heilen. Wozu auf die Hilfe anderer setzen, wenn doch schon mit derartig mächtigen Anzeichen der göttliche Wille ausgedrückt wird?

Die Abhandlung von Nibis Ärger über die Monate war mir zuviel - entweder alle oder weniger. Kam mir auch gerade bei April zu aufgesetzt vor.

FAZIT:
Alles in allem eine interessante Idee, die nicht richtig durchdacht oder erzählerisch verwoben wurde.
Deine anderen Duellgeschichten waren definitiv besser :-(
Andererseits fand ich das Thema unglaublich schwierig, und Du kriegst von mir einen Pluspunkt für Kreativität ^^

glatt vor lauter Lesen und Kommentieren, das verdiente Herzchen vergessen :)

Hiermit reiche ich es nach. :D

Liebe Grüße
Iris

in der Uni auf'm Fensterbrett - mit den Füßen auf der Heizung, als ich deine Geschichte las. Mal eben schnell in der halben Stunde zwischen Arbeit und Probe, auf'm Mini-Display vom Handy. Aber all das störte nicht - kein bisschen. ;)

Aber das war schon am Donnerstag. Und seitdem überlege ich, was ich davon halten soll. XD

In erster Linie überlege ich jedoch, warum du selbst behauptest, du hättest mit der Geschichte "ins Klo gegriffen". Ich denke, sie ist nicht gerade die allerbeste, die du jemals geschrieben hast, aber dennoch weit entfernt von Dingen, die man im WC ertasten könnte. ;)

Ich mag sie. Mit dem allerersten Satz hast du mich gehabt. Wie Mai dort umherwandelt und Nibi immer wieder anstupst. Man denkt, sie sei eins der Unfallopfer und würde benebelt durch die Gegend torkeln. Ich hab mir totale Sorgen um sie gemacht! Und dann IST sie gar kein Unfallopfer, du gemeiner Kerl!

Die Fragen, die auch ich mir stellte:
- Warum liegt Nibi da rum?
- Warum schickt Januar Mai zu Nibi?
- Warum kann NUR er Leben geben? (Im Gegensatz zu den anderen, habe ich mich nicht gefragt, warum es ausgerechnet November ist, der das kann. Das habe ich einfach so als gegeben hingenommen und es sogar als angenehm empfunden, dass es eben genau der Monat ist, von dem man es nun eben gerade NICHT denkt. XD Jedoch war mir unklar, warum nun die anderen Monate das nicht auch können. *achselzuck*)

Ich stelle mir auch NICHT die Frage, warum nun gerade Marcel gerettet werden soll. Die Erklärung "Er ist einer von den Guten" nehme ich als vollkommen ausreichend hin. Ich finde, es gibt Dinge, die nicht näher erläutert werden müssen. Was kann es denn für einen besseren Grund geben als "er ist ein Guter"? NOCH besser wäre nur "niemand hat den Tod verdient". ;)
Und wenn irgendwer (wer auch immer - der Spatz, der da oben grad rumfliegt, als Mai in den Himmel deutet, oder eben Gott oder das Universum selbst ...) das so entscheidet, dann ist das eben so.

Erzählstil hat mich vollkommen gefesselt. Du schaffst es immer wieder, mich total in deine Geschichte hinein zu ziehen. Ich habe die Feuchtigkeit gespürt, die Kälte, ja sogar Nibis Atem.

Gern gelesen. Keine MEISTERleistung, aber solide und ... öh ... beherzenswert. ;)

Nett, aber ausbaufähig. Vor allem die Handlung scheint irgendwann abhanden gekommen zu sein.

Zur Rechtschreibung gibt es nicht viel zu sagen. Wenige Kleinigkeiten sind noch verbesserungswürdig, in dieser geringen Zahl laufen die allerdings unter Flüchtigkeit. Stilistisch ist das Ganze wieder sehr sicher und flüssig, wenn auch nicht ganz so poetisch wie sonst.

Die Charaktere sind glaubwürdig und bleiben ihren Rollen treu. Durch die Beschränkung auf eine feste Eigenschaft, namentlich Nibis Verbitterung und Mais fröhliches Verständnis, entwickeln sie jedoch keine allzu weitgehende Tiefe. Nibis zynische Art muss man als Leser mögen, um ihn als Identifikationsfigur zu sehen. Sie macht ihn zugleich aber auch viel greifbarer als Mai, die abgesehen von ihrem Spitznamen-Tick etwas blass bleibt.

Nibi widerspricht sich, wenn er sich erst über die von Mai geschaffene Wärme (S. 7), und später über die andauernde Kälte (S. 9) beschwert. Dieser Dreher könnte allerdings auch mit Nibis generellem Hang zur Nörgelei erklärt werden.

Beide menschlichen Figuren entziehen sich dagegen völlig jeder Bindung, was besonders bei Marcel problematisch ist. Wie bereits in den vorigen Kommentaren angesprochen, ist es kaum nachvollziehbar, warum er am Leben bleiben soll. Zumal Nibi es selbst nicht versteht und die besten Einwände bringt, wenn er davon spricht, dass ständig „gute“ Menschen sterben (S. 12).

Bezüglich der Handlung kommen im Wesentlichen bereits genannte Fragen auf. Warum liegt Nibi anfangs auf der Straße (S. 5/6) und warum hat ausgerechnet er als November die Kraft, Leben zu geben (S. 12-15)? (Eben LilaSunrises Erklärung gelesen. Die finde ich stimmig, aber selbst wäre ich zugegebenermaßen nicht darauf gekommen.) Weitergehend könnte noch gefragt werden, warum diese Kraft überhaupt einem Monat zuteil ist und nicht der angedeuteten höheren Instanz (S. 13). Denn schließlich scheinen sich die Fähigkeiten der übrigen Monate auf eine gewisse Macht über Natur und Wetter zu beschränken (S. 8-10).

Anschließend an die bisherigen Unklarheiten wäre es noch interessant zu wissen, warum Mai im Auftrag von Januar zu Nibi kommt (S. 7/12). Denn offenbar ist Januar nicht derjenige, der die Entscheidung gefällt hat, die Mai an Nibi weiterleitet (S. 13).

All das sind keine groben Logikfehler, die den Verlauf der Geschichte vollkommen absurd machen. Aspekte wie diese vermitteln allerdings den Eindruck, dass die Hintergründe und Zusammenhänge der Geschichte entweder nicht zu Ende gedacht, oder nicht erhellend in den Text gewoben wurden.

Dagegen sind die Unfallfolgen das Einzige, was tatsächlich leicht unlogisch anmutet. Auto gegen Motorrad geht für das Motorrad schlecht aus und bei den Geschwindigkeiten auf Landstraßen kommt auch das Auto nicht unbeschadet davon. Soweit verständlich. Aber damit der Autofahrer so schwere Verletzungen davonträgt wie hier (S. 14) muss schon vieles sehr schlecht laufen.

Er schlägt sich den Kopf am Lenkrad an, weil der Airbag nicht auslöst. In Ordnung. Nur wo kommen dann die Verletzungen an Brust und Beinen her? Über der Brust liegt der Sicherheitsgurt und dass der Zusammenprall mit dem Motorrad Schäden bis in den Fußraum des Wagens verursacht, ist wenigstens zweifelhaft. Oder ist noch mehr passiert? Ist das Auto nicht nur in den Seitengraben, sondern auch gegen einen Baum gefahren? Hat es sich eventuell sogar überschlagen? Kurz gesagt: Unfallverlauf und -folgen gehen nach diesen Beschreibungen nicht ganz stimmig zusammen.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass „Nebelung“ keine schlechte Geschichte ist. Die Idee liegt abseits vom Einheitsbrei und auch atmosphärisch kann der Text durchaus überzeugen. Nur wirkt vieles nicht konsequent genug und in der Folge zu schwammig, um wirklich einen zufriedenstellenden Eindruck zu hinterlassen. Eine Verknüpfung zwischen dem Treiben der Monate, den Absichten ihrer Obrigkeit und der Entscheidung, eines von unzähligen Unfallopfern vor dem Tod zu bewahren, fehlt völlig. So drängt sich die Frage auf, was genau hier eigentlich erzählt wird.

Gruß,

Mithan