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zum Weiterlesen gekommen.
Die Denkanstöße, die Auseinandersetzung der Autorin mit einer unglaublichen Themenvielfalt erfordern beinahe ein mehrmaliges Lesen.
Welch eine Sichtweise: Durch Krankheit gezeichnet und dadurch ausgezeichnet...
vielleicht auch in dem Sinne, dass man dahin kommt, die Endlichkeit der physischen Existenz ganz anders zu betrachten. Eine neue Sicht aufs Leben eröffnet sich und ich meine, gerade in solchen Momenten, wo wir der Endlichkeit praktisch gegenüber stehen,bietet sich die Chance, sich dem Leben zuzuneigen. Lebenslänglich - das gewinnt eine völlig andere Dimension. Zeit, die immer relativ gesehen wird verliert ihren quantitativen Maßstab.Es kann nicht sein, möglichst viel in die bemessene Quantität hineinzupacken, sondern vielmehr einen versöhnlichen Blick auf das zu richten, was uns innere Stärke verleiht, uns lächeln lässt, auch wenn andere darüber lächeln oder Liebe zu spüren und zu geben, der wir ansonsten vielleicht entfremdet wären. Sollte das nicht immer unser Lebensmotto sein?
Hier greift auch das Wünschen und ich kann der Autorin nur zustimmen, wenn sie es als ein Ziel sieht, unser Wünschen für das Menschsein einzusetzen. Jeder mag nicken, aber wie schwer es doch oft ist, den von außen angestoßenen Wünschen zu widerstehen, erleben wir täglich.
Dann das 6. Gebot - eingepackt in ein "Kondom", von der kirche verdammt. Welch zweifelhafte Moral dahinter steht, ist klar. Die eigentliche Verbindung zur Ehe wird verschleiert, von der Kirche selbst falsch ausgelegt. Wären sie ehrlich, müsste es heißen: Du sollst keinen Sex haben! Ein Gebot, auch wenn im religiösen Sinn von "Gott" erlassen, eine Norm, kann niemals dauerhaft gerechtfertigt sein, nur weil es (sie) durch eine Autorität erlassen wurde. Die Tragik des sich schuldig Fühlens knechtet den Menschen, entmündigt ihn.
Etwas nachdenklich hat mich auch Herr "Brief" gestimmt. Ein wenig wehmütig, um ehrlich zu sein. Wie gern habe ich Briefe geschrieben. Allein schon die Tinte auf dem Papier. Die Worte schienen mir anders gewesen zu sein damals. Das Warten auf Antwort, das Zeit ließ für Gedanken - die freude, wenn ein ersehnter Brief dann eintraf....für mich ist das schon ein Verlust.

Es warten nun noch einige Gedanken auf mich. Gern werde ich auch den rest lesen.
Es ist ein ungeheuer facettenreiches Buch, das aber durchaus von einem roten Faden durchzogen wird: Leben, Menschsein, Stärken und Schwächen.
lg
Enya

Drittel gelesen und muss - wie einige vor mir auch - innehalten, alles wirken lassen.
Schon bei den ersten Geschichten spürt man: Hier schreibt jemand, der jeden Winkel unserer Existenz, der Welt, unserer Unzulänglichkeiten und der Menschlichkeit ausleuchtet, ja zuweilen durchleuchtet, um dahinter wieder etwas aufzuspüren.
Das Meer,einst ein einziges Ganzes, als die Kontinente noch zusammenhingen, bedeckend, ist nun zum Bindeglied oder auch zum Trennenden geworden.
Es trägt, verbindet (obwohl eigentlich Hindernis), scheint zuweilen auch unüberwindlich,ja tödlich. Im innewohnend ein wunderbarer Kreislauf der Natur, wo die perfekte Anpassung an diesen Lebensraum deutlich wird - wie schön hast du diesen Facettenreichtum dargestellt.
Rasch ist der bogen gespannt zum Globalen und Universalen. Ja,wie entwickelt sich solch ein Ideal? Die degeneration der erde und ihrer bewohner...Reichen bloß 150 Jahre um derart viel zu verändern? Das kann Furcht machen. Ich möchte diesen Blick nach 150 Jahren eigentlich nicht tun.
Wie wird sich alles weiter verändern? Wird es noch Individuen geben, die in einem gemeinsamen Bestreben Werte aufrecht erhalten,fähig sind zu Empathie, Toleranz, Mitleiden, die ihre Unterschiede einsetzen zu höheren gemeinsamen Zielen, aber nicht den Einzelnen aus dem Blick verlieren? Oder wird jeder untergehen in einer Konformität,deren Motto Härte, Biss und Durchsetzungsvermögen lautet? Wo jeder,der so vehement die Unterschiede sucht zum Egoisten mutiert und vor lauter "besser,größer,mehr" nichts anderes mehr wahrnimmt?
Wahrlich ein erschreckender Gedanke, wenn man ihn "universal" denkt.
Da braucht es Augen, die sehen, Ohren,die hören, wache Sinne,die sowohl den Moment wahrnehmen, aber auch Vorsicht und Rücksicht praktizieren."Pflicht zur Symbiose" nennt es die Autorin und dies scheint mir sehr passend. Ohne dieses zusammenwirken sind wir irgendwann verloren.
Wenn die Autorin des Weiteren in der Begegnung von Anti und Ali die Frage stellt nach der Bedeutsamkeit von Geschmack, Qualität und Quantität, so scheint auch dies in den gedankenzyklus integrierbar. Massenware, Massenproduktion,wie schnell verliert man sich darin, taucht ein und Individuelles,vielleicht qualitativ Hochwertiges mag einfach untergehen. Die Symbolik ist deutlich.
Dennoch. Man mag leicht in den Strudel der Masse gelangen und die ist instrumentalisierbar, auf der anderen Seite kann zu starkes elitäres Denken auch behindern oder am Rande landen,wo dann die Qualität eh nicht mehr gesehen würde.

Hier sind wunderbare Gedanken, mit denen man sich beschäftigen kann,sprachlich sehr gut dargestellt - wir finden sowohl die leisen Töne als auch den nötigen Biss, um aufhorchen zu lassen und wachgerüttelt zu werden.
Gern werde ich wiederkommen und weiterlesen.
lg
Enya

und ich wurde belohnt.
Das Nachdenken über "lebenslänglich" bekommt eine neue Bedeutung, wenn der Blickwinkel zwangsläufig verändert ist. Man m u s s der Zeit eine neue Qualität verleihen. Man kann es sich nicht leisten, sie zu verplempern. Das sollte eigentlich immer so sein, denn unser Leben ist sehr begrenzt, schwer als gesunder und junger Mensch das zu erkennen.

Über Potentiale lese ich und wie durch ihr Verkennen ein Amoklauf entstehen kann. Es ist der Schrei nach Beachtung! Die Potentiale sinnbringend einzusetzen, sinngebend für alle, auch das sind Ziele, die stets neu zu durchdenken sind. Es wird so viel vergeudet, Kräfte werden verschwendet, Leben aufs Spiel gesetzt für FUN. Hier, liebe Cecilia auch meine vollste Zustimmung.

Die Rolle der katholischen Kirche wird scharfzüngig am Kondom-Beispiel aufs Korn genommen. Der Papst ist eine lächerliche, weltfremde und zutiefst rückständige Figur, kontraproduktiv auf vielen Gebieten und doch fallen die Menschen vor ihm in den Staub und brechen in Verzückung aus. Da kann man nur mitleidig den Kopf schütteln.

Cecilia hat genau hingeschaut und gehört. Wie reden heutzutage die Menschen miteinander, sie sieht den Shoppingwahn, die Superlativ-Gesellschaft und es kristallisiert sich wieder nur eine erbärmliche, waidwunde Winselei nach Anerkennung heraus. Ja, so ist es...man weiß nicht mehr, was man noch anstellen könnte, um wahrgenommen zu werden.
Warum? Warum diese Sucht? Da ist doch im Hinterstübchen allerlei gestört, wenn man die Ausmaße des Geltungsbedürfnisses betrachtet.
Völlig rausnehmen kann sich keiner, jeder möchte wahrgenommen werden. Die Frage ist, um welchen Preis?

Das Autobiografische ist für mich nicht minder interessant, auch die Gedanken über den wahren Mut, lassen mich reflektieren und mich nachdenklich werden, wie es wohl um meinen Mut bestellt ist. Man sollte nachdenken, unter einem Zitronenbaum vielleicht. "Der Mutige" ist vielleicht neu zu definieren. Cecilias Überlegungen sind dabei hilfreich.
Zum Schluss das Streben nach Befreiung, Befreiung vom Materiellen. Nicht einfach! Auch hier vielleicht kleine Schritte...wir sind so luxusorientiert und verwöhnt. Es ist an der Zeit Wahrheiten zu erkennen und die einfachen Antworten als Beginn anzunehmen.

Alles in allem, liebe Cecilia, Dein Buch ist ein Füllhorn für mich und ich teile Deine Auffassungen und Erkenntnisse.

Ich wünsche Dir viele Leser....Deine Ausführungen hätten wahrlich Beachtungen verdient.

Helga

und muss innehalten, denn das Gelesene hat mich sehr beeindruckt, weil die Thematik allumfassend und damit weltumspannend ist, ohne die Details zu vernachlässigen.
Ja, es beginnt mit der Entstehung und endet mit dem Sterben. Liebe Cecilia, Du hast Dir wirklich über alles tiefschürfende Gedanken gemacht, die mehr verdienen als ein "es hat mir gefallen".
Beobachtungen und Gedanken über die Bedeutung des Meeres, die globalen Desaster und wie ein stolzes Individuum zum Egoisten wird, der letztlich jämmerlich krepiert, weil andere Egoisten, sein Leid nicht sehen. Die Gedanken über die Sicht, ich finde sie einfach großartig und wünschte Du würdest diesen Text an anderer Stelle zur Diskussion stellen. Menschen genehmigen sich Blickwinkel und möchten manchmal damit etwas rechtfertigen, was nicht tolerabel ist. Menschen gehören zur Natur und nehmen sich heraus, deshalb rücksichtslos sein zu dürfen? Eine Sicht, die mehr als problematisch ist. Menschen sind keine Heuschrecken, sie sind viel schlimmer, denn sie wissen was sie tun und wem sie schaden, es macht ihnen nichts aus. Sie kennen die Folgen, sie kümmert es nicht.
Die Krebsklinik als Insel der Seeligen zu bezeichnen, da muss man erst einmal drauf kommen und wahrlich im positiven Denken geübt sein. Dazu gehört geistige Größe, die auch im Text Sterben und Lebenlassen zu finden ist.
"Das Leben ist schwer, nicht der Tod."
Ein äußerst schwieriges Thema, darüber kann man philosophieren, insbesondere wenn man dem Tode immer näher kommt. Aber auch hier braucht es Kraft, um das zu können.
Ich persönlich denke viel über das Sterben, den Tod und das Leben nach und möchte sehr gerne friedvolle Verbindungen finden, doch das scheint schwierig, wenn man all die Krankheit, die Unfälle, den gewaltsamen Tod auf der ganzen Welt beobachtet...ist der Tod aber nebenan, dann muss man sich mit ihm arrangieren.
Viele Wünsche sind und werden albern, sind nichtig, man erkennt welcher Wunsch wirklich wichtig ist. An seiner Erfüllung muss man arbeiten. Die Menschheit belastet sich mit unnützem Zeugs. Dem kann ich nur zustimmen.

Herr Brief! Ach, ja...das war einer!

Morgen lese ich die anderen Geschichten.

So viel Gehaltvolles las ich lange nicht.
Ich hoffe, dass hier noch viele Leser nachdenklich verweilen.

Herzliche Grüße
Helga

ich habe noch nicht alles gelesen, aber was ich gelesen habe, hat mir super gut gefallen.
Lieben Gruß Geli

sarkasmus mag ich arg. dein schreibstil ist fein & die inhalte augen&ohren mir...
schöne spitze feder

-

Bin noch lange nicht durch, möchte aber trotzdem bereits jetz einen verdienten Stern hier lassen.
Mir gefällt dein Schreibstil sehr und ich werde s i c h e r bis zum Ende lesen. Gruß Tina

Auch in diesen Texten wieder eine sehr bildhafte Sprache - und an so manchen Stellen echt bissig!