Ungewohnte Zärtlichkeiten

Antigone ist nie gestorben Von:
Ungewohnte Zärtlichkeiten
Wir wur­den immer heftiger und intensiver, bis wir beide erlöst ausatmend unsere ver­schwitzten, miteinander verflochtenen Körper trennten. Erstaunt und völlig verwirrt, erschlafft auf dem Rücken nebeneinander liegend waren wir glücklich. „Was war das denn?“ schauten wir uns fragend an. Keine hatte das gewollt, ja hätte es überhaupt für möglich gehalten. Mir war es gar nicht wie Sex vorge­kommen, obwohl es das ja ganz offensichtlich war. Ich empfand es ehr wie eine außerordentlich enge, tiefe Begegnung zwischen uns beiden, die unser bei­der Beziehung entsprach. So hatte ich Sex noch nie erfahren. Sonst war es im­mer eine allgemeine Lust, die Lust, sich erregen zu lassen, zu Ficken und einen Orgasmus zu erle­ben. Natürlich dachtest du dabei an Sex. Derartige Lustvorstellungen hatten jetzt gar nicht existiert. Nachdem wir unsere Körper spürten, und es angenehm fanden sie aneinander zu reiben, be­kam ich einfach Lust auf Nina, was genau, ich wusste nicht, ich wollte einfach alles von ihr. Ich war gierig auf Nina insgesamt. Eine sonderbare Form von sexueller Lust, aber wie rein sexuelle Lust kam es mir auch gar nicht vor, die Frau, die ich mich so massiv berührte, mit der mich in der kurzen Zeit so vieles tief verbunden hatte, die wollte ich jetzt körperlich auch voll erleben, zu einem Teil von mir werden lassen, wollte ganz mit ihr verbunden sein. Keine von uns beiden hätte das gewollt oder überhaupt für möglich gehalten. Unsere tiefe Zuneigung hatte es einfach mit uns gemacht. Wie es dazu kam, und was sich für Miriam und Nina weiter daraus ergab, weiß die Geschichte.

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