Louisa Ich bin verrückt

Renitenz und Wider­spenstigkeit sind überall gefragt Von:
Louisa Ich bin verrückt
Im Büro sagte man mir: „Eine Frau hat nach ihnen gefragt, wahrscheinlich eine Studentin. Louisa hieße sie, Louisa mit scharfem 'S' sollte ich ihnen sagen, dann wüssten sie schon Bescheid.“ Louisa, Louisa? Ich kannte keine Louisa. Der Name sagte mir nichts. „Einen Nachnamen hat sie nicht genannt?“ fragte ich noch mal nach. „Nein, Louisa, das reiche. Dann wüssten sie Bescheid.“ „Tut mir leid, ich kenne keine Louisa.“ erklärte ich. Wie sie denn ausgesehen habe, erkundigte ich mich noch, aber das sagte mir auch nichts. „Na, wenn's etwas Wichtiges war, wird sie sich schon wieder melden.“ hakte ich die Angelegenheit ab. Für Louisa war es aber äußerst wichtig gewesen. Nie würde sie das Gespräch mit Nicolas vergessen können. Es hätte sie fast aus der Bahn geworfen, dass er nicht mehr reagiert hatte. Viele Jahre später besuchte sie einen Kongress, bei dem Nicolas einen Vortrag hielt. Unsinnig war es, er hatte sie ja vergessen. Trotzdem musste Louisa ihn noch einmal wiedersehen.
Als ich das Podium verließ, kam eine Frau lächelnd auf mich zu. „Na, übst du auch immer noch brav Geige?“ fragte sie mich. Ich kannte die Frau nicht, hatte sie noch nie gesehen. Woher konnte sie wissen, dass ich Geige gespielt hatte? Louisa hatte nichts vergessen, und Nicolas wollte es unbedingt wieder von Neuem hören.

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