BookRix

Jeder findet andere Sachen magisch - mag auch mit unseren Genen zusammenhängen und mit der Erziehung. Man geht heutzutage mit aufklärerischem Denken daran, will Licht in die Sache bringen. Das hat die Magie mit der Philosophie gemein: Sie hat es mit Obskurem zu tun, sei es der Mensch selbst oder das, was er Welt nennt. Zählt nur das Sicht- und Wahrnehmbare? Auch wenn es durch Instrumente vermittelt ist? Vielleicht hängt ja doch alles mit allem zusammen und es ist gar nicht so verwegen, an unsichtbaren Saiten zu zupfen, um das Erwünschte in Schwingung zu versetzen?

Natürlich nicht gut, wenn die Menschen ängstlicher dastehen als zuvor, sie willkürliche Verordnungen erlassen und der Aberglaube kurzen Prozess mit der Ratio macht, sie gar nicht mehr zu Wort kommen lässt.

Man hat mehr Möglichkeiten als zuvor zum Faken, zum Verdrehen, Manipulieren der Tatsachen: Realitäts-Fälscher oder Magier. Insofern sind einige Politiker fantastische Magier.

Der Satz in der Bibel "Die Zauberinnen sollst Du nicht am Leben lassen" ist insofern auch interessant, als es ja voraussetzt, dass es so etwas wie Zauberinnen gibt und nicht nur Leute, die mit heißer Luft jonglieren. Die Menschen hatten, haben Respekt vor der Magie. Dann all die Vorhersagen, Prophezeiungen bei den Griechen: Man glaubte daran - und wollte ihnen ausweichen - um sich aber dennoch alsbald in diesem Magie-Netz so verfangen zu haben, dass man sich nicht mehr daraus befreien kann - auch wenn andere ungläubig zuschauen - für sie ist dieses spezielle Magie-Netz unsichtbar, es hat seine Existenz in den Köpfen der an sie Glaubenden. Schon seltsam, wie innig Realität und Glaubensvorstellungen verknüpft sein können, wie scheinbar untrennbar ineinander, miteinander verwoben. In-Eins-Setzung von Geglaubtem und Realem. Wie soll man noch trennen, wenn es die ganze Welt erfasst hat - und man keine Außenstehenden fragen kann, was nun echt sei? Ist Magie nur die Vorprogrammierung - die Standard-Version der Realität, mit der wir es zu tun haben? Und die wäre ausbaufähig durch Glaubensarbeit: Anbau, Hinzufügen von neuen Realitäts-Plattformen wie eine Veranda um ein Haus.

Ausgehend von dem Weltbild-Handbuch von 1933, den alten Ägyptern, einem Gebetbuch von 1885, der neuzeitlichen Magie und auch persönlichen Beobachtungen lieferst Du einen sehr lesenswerten Abriss über das, was die Magie ausmacht, was sie anrichtet und wo ihre Chancen lägen. Super.

Dein Essay gefällt mir ausgesprochen gut!!!
LG Hope

Da hast du mich zuerst in eine völlig andere Richtung geführt;-) ..dachte anfangs: "typisch Mann" ..und freue mich um so mehr, dass auch ein Mann "die gewisse Magie" empfindet, die eine Frau oft verspürt.-)
Hat mir gut gefallen.. und überrascht. Schönes Essay! xx Petra

Eine interessante aber auch unterhaltsame Auslegung des Themas. Und bei dem Titel kam mir sofort der Song in den Kopf. ;-)

L.G. Martina