Es ist, und es ist in mir.
Es ist ein Etwas, weniger ein bloßes Dasein als ein Wille, ein Wollen, ein Freiwerdenwollen, ein Freiseinwollen, und weniger ein Sprechenwollen als ein Singenwollen. Singen, oh ja, ein Orpheus, der dunklen Herren auf schwarzen Thronen sein Lied der Göttin der Liebe ertönen lässt; ein Orpheus des Nordens, ein Tannhäuser will es sein, ein Tannhäuser der kalten Stahl- und Betonwelt, die sich „modern“ schimpft; ein Tannhäuser, der vor jene in ihrer verfälschten Moral gewandet dastehenden anderen Sänger tritt, mit denen er nach freudiger Begrüßung in freundschaftlichem Krieg steht, und er muss singen, mehr als nur singen, Lieder, die einem Herzen entstammen, das das übersinnliche Glück des Venusbergs von innen gesehen hat, oder wenigstens gleichwertig, „äquivalent“dazu.
Aber was muss gesungen werden? Es darf nicht mehr auf die Worte hören, muss sie um der Melodie willen vergessen, denn die Worte sind keine Melodie, aber eine Melodie trägt die Worte, wenn sie groß sind, und es lässt sich noch wachsen, bis die Welt vor einem einzigen dieser Worte erzittert, die Welt eines der seltenen Wesen mit verschlossenem Mund, offenem Ohr und – noch wichtiger – offenem Herzen. Die göttlichste Befreiung liegt in solchem Singen. Dieses Singen ist, wozu ich hier bin, und das Etwas ist nichts als eine Einbildung, ein Gedankenauswurf.
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Capricorn. Aries Schwippschwager. Gibt es eine Familie, deren Mitglieder sich niemals die Hörner abstoßen werden? Aneinander jedenfalls nicht!
Danke! :)